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Schuldengrenze: Auf ein Neues!

14.01.2012  |  Redaktion
Open in new windowDer Goldpreis trifft bei 1.650 $ auf Widerstand, während Silber weiterhin unterhalb der 30 $-Grenze gehalten wird. Trotz wachsender Ängste vor einem Krieg der USA gegen den Iran sanken gestern die Rohölpreise als bekannt wurde, dass die Europäische Union auch in den kommenden 6 Monaten kein Embargo gegen iranisches Öl verhängen will. Damit will man Ländern wie Griechenland, Italien und Spanien Zeit geben, alternative Bezugsquellen zu finden.

Die nordamerikanische Ölsorte WTI wird aktuell bei unter 100 $ gehandelt, Rohöl der Marke Brent, das gestern zeitweise fast 115 $ pro Barrel kostete, lag heute (nach Stand von 12:15 Uhr) bei knapp über 110 $. Der Dollar Index notierte höher und steht aktuell bei fast 81 Punkten, der Euro-Wechselkurs sank im Verlauf des heutigen Handelstages und notiert aktuell wieder unterhalb der 1,28-Marke.

US-Präsident Obama bat gestern den Kongress um eine Anhebung der Schuldenobergrenze um weitere 1,2 Billionen US-Dollar. Wie Bloomberg mitteilt, ist dies die letzte von drei möglichen Anfragen zur Kreditaufnahme, die im Gesetz zur Verschuldungsobergrenze am 2. August 2011 festgelegt wurden. Die “Obergrenze" für die Verschuldung der Bundesregierung wird damit auf 16,394 Billionen $ steigen, womit nach Schätzungen des US-Finanzministeriums die Staatsfinanzierung auf Bundesebene bis "gegen Ende 2012“ gedeckt sein dürfte.

Gegen Ende des Jahres könnte es also eine Neuauflage des Schuldengrenzen-Theaters zu sehen geben - nur das diesmal gelichzeitig auch die Präsidentschaftswahlen laufen. Der Kongress wird sich aktuell für das Aufschieben des Problems und für die Anhebung der Schuldengrenze entscheiden, denn die Republikaner wollen verhindern, dass sie von den Demokraten für ein Abwürgen der Konjunktur an den Pressepranger gestellt werden. Auch wenn der Status Quo schon jetzt eher wie ein Auto aussieht, das mit Vollgas auf den Abgrund zurast.

Kein Presseartikel zum Thema US-Staatsverschuldung wäre komplett, wenn nicht auch die derzeit beispiellos niedrigen Umlaufrenditen von US-Staatsanleihen Erwähnung finden würden. Wie Zero Hedge berichtet, verringerten ausländische Investoren nun bereits sechs Wochen in Folge ihren Bestand an US-Staatsanleihen. Insgesamt flossen über diesen Zeitraum 85 Milliarden $ ab. Dies sind die bisher betragsmäßig höchsten Verkäufe von US-Staatsanleihen durch ausländische Halter.

Eine Schwalbe macht natürlich noch keinen Sommer, und im Kontext eines mehr als 2,5 Billionen Dollar schweren Marktes fallen 85 Milliarden noch nicht gravierend ins Gewicht. Sollte sich die wirtschaftliche Situation Europa weiter verschlechtern (was sehr gut möglich ist) und sollte es zu einem Schuldausfall Griechenlands, Portugals oder einer anderen angeschlagenen Nation kommen, so könnten unter den ausländischen Anlegern erneut eine Flucht in US-Staatsanleihen einsetzten, was die jüngsten Verkäufe wieder egalisieren würde. Sollte sich Europa aber mit Ach und Krach über die Runden bringen (zumindest vorübergehend), so wäre es möglich, dass jene Investoren zusätzliche US-Staatsanleihen verkaufen, um in besser verzinste Anlagen zu investieren. Bei starker medialer Berichterstattung könnte der "Herdentrieb“ unter den Investoren eine größere Verkaufswelle lostreten.

Und dann könnte es spannend werden.


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de



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