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Die "Grande Nation" wird immer kleiner

05.06.2012  |  Vertrauliche Mitteilungen
Während die Finanzlage und Volkswirtschaft Spaniens langsam in den Fokus der interessierten und besorgten Öffentlichkeit dringen, weisen gewöhnlich gut informierte Experten hinter vorgehaltener Hand längst auf die in Frankreich drohenden Schwierigkeiten hin. Schon in den vergangenen Jahren mußte die "Grande Nation" - deren neuer sozialistischer Präsident Francois Hollande das staatliche Füllhorn erst so richtig ausschütten möchte - einen bedenklichen Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verkraften. Im Jahr 2011 lagen die Kosten für eine in der Privatwirtschaft geleistete Stunde bei durchschnittlich 34,20 €, während z.B. der für das Hochlohnland Deutschland ermittelte Wert "nur2 bei 30,10 € lag.

Schon jetzt leiden viele französische Betriebe unter hohen Steuern und drückenden Sozialabgaben. Die Hauptleidtragenden sind dabei die jungen und älteren Arbeitnehmer. Jüngere stellt man wegen des hohen gesetzlichen Mindestlohns nicht gerne ein und die Älteren bleiben oft außen vor, weil man um ihre sehr gute Arbeitslosenversorgung (allerdings auf drei Jahre befristet) weiß.

Die Lage Frankreichs spiegelt sich auch in den "Target2-Salden" wider, die sich - stark vereinfacht dargestellt - aus den innerhalb des Euro-Raumes fließenden Zahlungsströmen ergeben. In der Summe ist dabei inzwischen Deutschland zum größten Gläubiger geworden, wobei seine Forderungen als zunehmend unsicher eingestuft werden. Frankreich ist dagegen schon jetzt einer der größten Schuldner.

Die im Wahlkampf drastisch formulierte Kritik des neuen französischen Präsidenten Hollande am von insbesondere der deutschen Regierung (noch) geforderten Sparkurs dürfte deshalb auf absehbare Zeit stets dann ein Ende haben, wenn dadurch eine weitere Finanzierung dieses französischen Defizits gefährdet erschiene. Auf der anderen Seite bedeutet das auch ein "Weiter so wie bisher", wodurch die Gefahren für den Euro und den Währungsverbund an sich weiter zunehmen werden. Denn noch gilt Frankreich, eine der größten Volkswirtschaften im Euro-Verbund, als "wichtiger Stabilitätsanker". Verlöre es diese Funktion und würde es gewissermaßen auf die "Südseite des Euro" wechseln, käme man auch in Berlin nicht mehr um hin, über die Stabilität des Euro und dessen weiteren Bestand ernsthaft und öffentlich nachzudenken...


© Vertrauliche Mitteilungen



Auszug aus den wöchentlich erscheinenden Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 3980



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