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Interview mit Herbert Wüstefeld, Leiter der Kundenbetreuung bei der Royal Bank of Scotland

28.06.2012  |  Redaktion
Goldseiten.de: Herr Wüstefeld, der Goldpreis will sich seit Monaten nicht so richtig vom Fleck bewegen. Mit welcher weiteren Entwicklung rechnen Sie beim Goldpreis?

Herbert Wüstefeld: Ich sehe den Goldpreis nach wie vor in einem langfristigen Aufwärtstrend. Davon unabhängig ist natürlich die kurzfristige Entwicklung immer schwer zu prognostizieren. Seit seinem Hoch bei über 1.900 USD pro Unze im vergangenen September befindet sich der Goldpreis in einer zyklischen Korrektur. Dennoch werden wir den Goldpreis noch bei 2000 oder 2500 USD je Unze sehen. Ob das noch in diesem, im nächsten oder erst im übernächsten Jahr der Fall sein wird, kann ich nicht sagen. Das hängt von zu vielen Faktoren ab, zum Beispiel der Entwicklung im Euroraum, der Zinsen, dem Verhalten der Zentralbanken etc.


GS: Egal wohin man schaut, über Gold wird überwiegend relativ positiv berichtet. Könnte dies nicht auch ein Kontraindikator sein?

H.W.: Sie meinen, der Goldpreis bildet am Markt eine Blase aus? Das denke ich nicht, zumindest nicht aktuell. Die Menschen kaufen Gold, weil sie zutief verunsichert sind. Die gesamte Welt befindet sich in einem Umbruch. Dies betrifft auch die westlichen Industrienationen, die in den letzten 50 Jahren mehr oder weniger den Ton angegeben haben. Man weiß nicht, wo das Ganze endet. Und in diesem Umfeld ist Gold eine "Versicherung“.

Eine Versicherung für den Fall, dass der Euro zunehmend an Kaufkraft verliert. Das kann durch Inflation versucht sein, aber auch ganz allgemein durch die Tatsache, dass Euro und US-Dollar ihre Stellung in der Welt als große und wichtige Handelswährungen zunehmend einbüßen. Gold ist natürlich auch ein eine Versicherung gegen einen möglichen Auseinaderfall der Eurozone. All dies spricht gegen eine Blasenbildung, bei der sozusagen etwas künstlich aufgepumpt wird. Aktuell wird beim Goldpreis nichts aufgepumpt, hier besteht wirkliches Interesse.


GS: Vor 10 Jahren entwickelten Sie und Ihr Team, damals noch unter ABN Amro, das erst Gold Open End Zertifikat. Wie hat sich das Produktangebot seitdem entwickelt?

H.W.: In der Tat gaben wir Anlegern vor 10 Jahren als erster Emittent die Möglichkeit, ohne Laufzeitbegrenzung in Gold zu investieren. Der Erfolg dieses Produkts war für uns Ansporn, die Produktpalette stetig weiterzuentwickeln und auszubauen. Heute reicht die Bandbreite von Minis und Turbos für tradingorientierte Anleger, über Bonus- und Discout- und Kupon-Zertifikate für renditeorientierte Anlager bis hin zu Gold ETCs, bei dem das Gold sogar physisch hinterlegt und besichert ist.


GS: Man hat den Eindruck, das inzwischen immer breitere Bevölkerungsschichten Gold kaufen. Ist Gold für jeden Anleger das richtige Investment?

H.W.: Das ist von Anleger zu Anleger unterschiedlich, denn es kommt auf verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Gesamtvermögen, Risikoeinstellung oder Renditeerwartung an. Meiner Meinung nach sollte in einem gut diversifizierten Portfolio aber ein Goldanteil nicht fehlen. Über die Höhe des Anteils kann man natürlich diskutieren. Mit einer Gold-Position von 5 bis 10 Prozent bringt man in diesen turbulenten Zeiten sicherlich etwas Stabilität ins Depot.


GS: Vielen Dank für das Inteview!

PS: Anlässig des 10-jährigen Jubiläums des Open End Gold-Zertifikates verlost die RBS eine Feinunze Gold.


© Redaktion Goldseiten.de



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