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Bankenkorruption enthüllt (Teil 1/3)

10.07.2012  |  Jim Willie CB
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Diese Verbindung wird bald schon aufgedeckt werden. Die Zinsswaps werden aus der tiefen LIBOR-Untergrundquelle gespeißt - und das quasi kostenlos. Man sollte es noch einmal erwähnen: Beim gesamten LIBOR-Thema wird den flexibel verzinste Hypotheken zu viel Aufmerksamkeit gewidmet. Zu wenig Aufmerksamkeit bekommen die Derivate, mit denen der Finanzsektor in unregulierten Schattensystemen Mißbrauch treibt. Die Großbanken haben exzessiv Kreditausfallverschicherungen verkauft - bis zum Punkt, an dem beide Gegenparteien tot sind. In der Realität neutralisieren sie sich unterm Strich eben nicht. Zwei beinlose Schwimmer retten sich eben nicht gegenseitig auf dem offenen Meer. Beide ertrinken, so wie auch die beteiligten Bankenparteien.

Die große Story sind aber die Zinsswaps - jene Arbitrage mit langlaufenden Anleiheswaps gegen kurzlaufenden Anleiheswaps, bei denen kostenlos Geld generiert werden kann, um die Hebel zu finanzieren, die die längerlaufenden US-Staatsanleihen kontrollieren. Wer glaubt, dass der TNX (Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen) aufgrund einer Flucht in die Sicherheit von 3,6% im Jahr 2011 auf unter 1,8% fiel, drinkt entweder Wall-Street-Kool-Aid, ist ihren Marketing-Flyern auf den Leim gegangen, der Medienpropaganda zum Opfer gefallen oder einfach nur völlig blöd. Das besondere Interesse daran, die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen in den ultraniedrigen Bereich sinken zu seinen, ist nur zu verständlich. Nicht wenige Preise von Finanzanlagen hängen von der niedrigen Rendite dieser Richtanleihe ab.

In Wirklichkeit haben die ausländischen Gläubiger schon die US-Staatsanleiheauktionen verlassen. In Wirklichkeit blieben die Primärhändler bei diesen Auktionen auf ihren Beständen sitzen. In Wirklichkeit konnte die Lawine an neuen US-Staatsschulden bei fehlender Nachfrage nicht aufgenommen werden. In Wirklichkeit forderte die US-Regierung sogar ultraniedrige Kreditkosten, um eine noch schlimmere Schuldenexplosion zu verhindern. Das einzig Wahre an dieser Flucht in die Sicherheit von US-Staatsanleihen ist der Umstand, dass die europäische Staatanleihen toxisch geworden sind. Es ist jedoch viel wahrscheinlicher, dass die Europäer Deutsche Bundesanleihen kaufen, was deren Renditen sogar unter die der US Treasuries drückte. Auch hier hat Arbitrage mitgewirkt; dass die Renditen beider Anleihen auf ein fast gleichtiefes Niveau sanken, ist ein Hinweis darauf, dass auch bei den Deutschen Bundesanleihen im Hintergrund Zinsswaps am Werk waren.

Diese Story wird noch früh genug an die Öffentlichkeit gelangen: Der LIBOR wurde extrem nach unten manipuliert, um den ultraniedrigen 0%-Fed-Leitzins besser aufrechterhalten zu können und um den Zinsswap-Zauber bei der Senkung der langlaufenden US-Staatanleihen entfalten können. Der LIBOR war und ist das Zuleitungssystem für die Zinsswaps, mit denen die 0% und die 1,5% beim US-Leitzins bzw. den Renditen für 10-jährigen US-Staatsanleihen durchgesetzt werden können. Dieser Faktor wird von den Finanznetzwerken beiläufig und ohne Nachdruck erwähnt. Sie verkaufen immer noch diesen Mist von einer Flucht in die Sicherheit.


Das Faschistische Geschäftsmodel floriert

Nachdem die Bush II-Administration die Ämter 2001 übernahm, reiften nicht nur die Früchte des Faschistischen Geschäftsmodells. Jetzt floriert regelrecht in den Hochzeiten des Einbruchs. Das Model lässt nicht bloß Finanzkriminalität zu. Es begünstigt sie. Es fördert sie. Es belohnt sie. Sie wird von den höheren Mächten organisiert und betrieben. Die Folge ist nicht bloß tolerierte Finanzkriminalität. Es wird ein Klima geschaffen, in dem die Finanzkriminalität prächtig gedeihen kann. Die US-Oberstaatanwaltschaft sieht tatenlos zu. Die Commodity Futures Trading Commission sieht tatenlos zu. Die Securities & Exchange Commission sieht tatenlos zu. Die Finanzpresse ignoriert diese Verbrechen, spielt sie herunter oder erfindet Ausreden. Nur Lippenbekenntnisse zur Durchsetzung der Marktregulierung und zum Betrug an den Wertpapiermärkten. Die Folge ist eine verstörende Reihe von Finanzbetrugsfällen, Diebstahl und betrügerischer Absprache, die es in der Geschichte der USA so nie zuvor gegeben hatte. Die Folge ist ein extremer Würgegriff um den Finanzhals der Nation.

In allen Jackass-Artikeln der letzten Jahre kam das Wort "Korruption" häufig vor. Denn überall, wohin das geschulte Auge blickte, gab es Korruption. In manchen Artikel tauchte dieses Wort an die 20 Mal auf, verdientermaßen! Meine Aufmerksamkeit richtet sich stetig und konsequent auf Korruption. Korruption ist die Vistenkarte der Wall Street. Und Korruption wird auf der Grabinschrift der Nation stehen.

Die Umsetzung des Faschistischen Geschäftsmodells brachten der Nation das Denkmuster des "Too Big To Fail“, welche Insolvenz zuließ und Korruption aus den Bollwerken des Syndikates . Schlimmer noch: Das praktizierte Model brachte die USA als Nation an den Rand des systemischen Zusammenbruchs. Der heranreifende LIBOR-Skandal ist eine Ausweitung des MFGlobal-Diebstahls und ein enger Verwander der JP-Morgan-Verluste. Die gesamte Finanzstruktur der USA und Londons ist im Zusammenbruch begriffen.

Die arroganten Banker erkennen nicht, dass die europäischen Staatsanleihenprobleme eine verwandete Seuche in den USA und Großbritannien haben, sie machten lieber weiter wie gewohnt. Sie stützen den fingierten US-Staatsanleihenturm. Sie manipulieren lieber den LIBOR-Kanal, der den Derivatepool speißt - in welchem sich auch die überwichtigen Zinsswaps zur Aufrechterhaltung der 0%-Kunstwelt befinden. Sie machen lieber darauf aufmerksam, dass die Vereinigten Staaten eben etwas anderes seien. Sie sind es aber nicht. Die Vereinigten Staaten sind aufgrund der 0% innerlich verfault, wohingegen in Europa die Fäulnis von außen ansetzt, wie man deutlich an den 7%-Alarmständen sehen kann.




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