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Die Silber-Gold-Ratio (Teil 4)

27.12.2010  |  Adam Hamilton
Silber hat sich in den letzten Monaten infolge seiner haushohen Gewinne zum Star der Märkte entwickelt. Angesichts des nahezu vertikalen Silberkursanstiegs befürchten Experten nun, dass der Silbermarkt einen zu großen Überhang an Kaufpositionen hat. Im Vergleich zum Goldkurs ist der momentane Silberpreis jedoch relativ preiswert.

Der Silberpreis ist in nur vier Monaten um unglaubliche 72 Prozent gestiegen und ist momentan dennoch nicht überhöht! Mitte August, als der Silberkurs unter der 18-Dollar-Marke lag, habe ich mit einer Silber-Rally im Herbst 2010 gerechnet. Ich hatte jedoch das Ausmaß des saisonal bedingten Aufwärtstrends erheblich unterschätzt.

Bis Mitte November war der Silberkurs so schnell so weit gestiegen, dass Silber einige Toppings erreichte. Unter Berücksichtigung des historischen Bullenmarktverlaufes wären diese Werte nicht von langer Dauer gewesen. Das Problem waren jedoch nicht die hohen Werte, sondern die Schnelligkeit, mit der sie erreicht wurden. Weder der Silber- noch der Goldpreis korrigierten (wobei Gold im Gegensatz zum Silberkurs nicht einmal annähernd überkauft war).

Auf kurze Sicht wird der Silbermarkt sicherlich auch weiterhin einen beachtlichen Überhang an Kaufpositionen aufweisen, dennoch habe ich mich in dieser Woche dazu entschieden, den Silberkursverlauf im Verhältnis zum Goldkursverlauf zu betrachten. Dabei fällt auf, dass der Silberpreis dem Goldkurs immer dicht auf den Fersen ist. Wenn der Goldkurs stark genug ist, um die Investitionsnachfrage zu vergrößern, strömen immer mehr Spekulanten an den Silbermarkt und unterstützen somit das Aufkommen beeindruckender Silber-Rallys. Seit mehreren Jahrzehnten steigt der Silberpreis immer dann, wenn der Goldkurs eine bullische Richtung vorgibt.

Da Silber jedoch hochspekulativ ist, wird sein Preis ungeachtet des Goldkurses auch von der allgemeinen Stimmung beeinflusst. Insbesondere Silberspekulanten sind sehr anfällig für Sell-Offs an den Aktienmärkten. Es kommt sogar vor, dass Silber wie verrückt verkauft wird, wenn der Goldkurs hoch ist und die Aktienmärkte am Boden sind. Das beste Beispiel dafür ist die historisch einmalige Aktienpanik im Jahr 2008.

In den Monaten der Panik fiel der Goldkurs in vier Monaten um 27 Prozent. Der Silberkurs hingegen, der in vielversprechenden Zeiten weitaus spekulativer ist, wurde noch weiter in den Sog der Angst gezogen und fiel sogar um 53 Prozent! So war Silber im Verhältnis zu Gold erheblich unterbewertet, wie Sie in der folgenden Chart sehen können. Die Aktienpanik versperrte dem Silberbullenmarkt den Weg.

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Im Vorfeld der Aktienpanik wies der Silberbullenmarkt eine enge Korrelation mit dem Goldbullenmarkt auf. Aus diesem Grund stieg der Silberkurs immer dann, wenn der Goldkurs stieg und korrigierte, wenn der Goldpreis korrigierte. Silberhändler sind infolge der Aktienkrise in Panik verfallen und haben den größten "Freien Fall" an den Aktienmärkten hervorgerufen, den ich innerhalb eines Bullenmarktes je erlebt habe. Bis sich der Sturm gelegt hatte, war der Silberpreis von über 19 Dollar auf unter 9 Dollar gefallen. Der Silberpreis hatte somit seinen 34-Monats-Tiefstwert erreicht, Gold hingegen sein 14-Monats-Tief.




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