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Überleben im Finanzdschungel

28.03.2013  |  Frank Amann
- Seite 4 -
7) Der Staat, das schwarze Loch

Er bedient sich eines faszinierend undurchschaubaren Gestrüpps von Gesetzen, Verordnungen, Durchführungsbestimmungen und "hoheitlichen“ Eingriffen. Mittels einer fest zementierten Bürokratie (übersetzt: "Herrschaft der Verwaltung“!) gibt er dem Einen, was er dem Anderen genommen hat, bzw. was nach Abzug der ‘Kosten‘ dieser gigantischen Umverteilungsmaschinerie noch davon übrig ist. "Vater“ Staat ist in Wirklichkeit die "Mutter“ aller Umverteilung.

Von der Wiege (Betreuungsgeld/Kindergeld), über die Ausbildung (Bafög) und den Aufbau der Altersvorsorge (Zulagen und Steuervorteile) bis zur Bahre (Sterbegeld) werden wir ‘belohnt‘ - eigentlich: zwangsversorgt, gegängelt und entmündigt -, wenn wir uns nur an die vorgegebenen Regeln halten. Der Schizophrenie dieses Umverteilungskarussels sind wir uns jedoch in den seltensten Fällen überhaupt bewußt - vor allem: der damit verbundenen Kosten. Kauft eine kleine Familie eine Eigentumswohnung mit (staatlich subventionierten) zinsgünstigen Krediten, bezahlt sie diese Zinssubvention im Grunde genommen sogleich selbst mit der Überweisung der mit dem Kauf der Wohnung verbundenen Grunderwerbssteuer (- linke Tasche, rechte Tasche). Und so ist das komplette System konstruiert.

Während die Bürger auf der ständigen Suche nach dem heiligen Subventionsgral im Regelgestrüpp umherirren, übersehen sie regelmäßig, daß staatliche Zuwendungen oder Steuervorteile die Unterwerfung unter ein straffes Belohnungs-/Strafregime bedingen. Ein schönes Beispiel ist die 'Riester'-Rente: Um die Zulagen und/oder Steuervorteile zu erlangen, muß man bereit sein, seine Liquidität beträchtlich einschränken zu lassen. Jeder Euro (inkl. aller staatlichen Zulagen), der in einem Riester-Vertrag angespart wird, wird später nicht an einem Stück, sondern nur in kleinen Bruchteilen (als Rente) ausbezahlt. Im Prinzip müssen ab dem Rentenbezug die erhaltenen Vorteile größtenteils wieder als Steuern und Abgaben auf die Rentenzahlung zurückgeben werden - oftmals zu einem dann höheren Prozentsatz.

Außerdem darf man nie außer Acht lassen, daß staatliche Regeln jederzeit geändert werden können - der Staat bietet keine Rechtssicherheit; er macht die Gesetze! Allerspätestens dann, wenn das sogenannte "Gemeinwohl“ auf der Kippe steht - z.B., weil sich ein Staat hoffnungslos überschuldet hat und die vielen Versprechungen, die er seinen Bürgern geleistet hat, nicht einhalten kann -, werden alle gleichermaßen ‘rasiert‘. Wer´s nicht glaubt, sollte noch einmal sein Geschichtsbuch der "Reformen“ des Sozialversicherungswesens zur Hand nehmen.

Der "Sozial- und Wohlfahrts“-Staat als monströses "schwarzes Loch“ ist zu großen Teilen eine gigantische Umverteilungsmaschinerie, eine "Spielwiese“ für die Adelskaste des 21. Jahrhunderts - die Politiker und Parteien. Darauf zu vertrauen, daß diese wirklich das 'Gemeinwohl' ins Zentrum ihrer Entscheidungen stellen, wäre sehr naiv.

Selbstverständlich ist man als Staatsbürger per se dem Regelwerk des Staates unterworfen, d.h. Steuern und Abgaben lassen sich kaum oder nicht vermeiden, und die Gesetze gelten für alle, aber man muß nicht auch noch über die Stöckchen springen, die den Weg zum Abgrund verkürzen. Dies bedeutet: Bei allen "Angeboten", die der Staat Sparern, Immobilienkäufern-/Besitzern usw. offeriert und für die er mit "Vergünstigungen“ lockt, sollte man tunlichst zweimal hinschauen, denn das Grundprinzip lautet immer: Der Staat nimmt immer mehr, als er gibt! Das ergibt sich schon denklogisch aus der Tatsache, daß er ein Millionenheer an Bediensteten unterhält.


8) Gehirnwäsche im Schonwaschgang

Beim Umgang mit den eigenen Finanzen sollte man sich im Klaren darüber sein, daß die gewaltige Propagandamaschinerie seitens Staat und Finanzkonzernen (die nur scheinbar nicht zusammengehören - in Wirklichkeit aber "siamesische Zwillinge“ sind) es einem wirklich schwer macht, Wichtiges und Notwendiges von Unwichtigem und Überflüssigem zu unterscheiden. Nur wenn es gelingt, sich dieser Propaganda zu entziehen, besteht eine realistische Chance, den "roten Faden“ für den Umgang mit den eigenen Finanzen zu finden und zu behalten. Kritisches Hinterfragen, am besten gemeinsam mit einem erfahrenen, unabhängigen 'Finanzcoach', kann da erheblich weiterhelfen, Fehler (und Verluste) zu vermeiden und unabhängig, autark und flexibel zu bleiben.


9) Beschränkung auf das Wesentliche / Reduktion der Komplexität

Einer der Leitsätze des heute erfolgreichsten IT-Konzerns der Welt, Apple, ist bis heute: "Die Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse". Nicht zuletzt dieses Credo ließ diese Firma so erfolgreich werden.

Die Welt um uns herum ist extrem kompliziert, komplex und oftmals verwirrend - Grund genug für viele Menschen, sich lieber in ihr Schicksal zu ergeben, wegzuducken und die Eigenverantwortung an den Staat abzutreten; sie resignieren. Autarke Lebensgestaltung besteht aber darin, künstlich (staatlich) geschaffene Kompliziertheit zu durchschauen, weiträumig zu umschiffen und sich nicht finanziell, geistig und emotional korrumpieren zu lassen, um die Prioritäten für die eigene Lebensgestaltung - und dazu gehört auch der Umgang mit den eigenen Finanzen - den tatsächlich wichtigen Fragen zu widmen. Und nur wer Ihnen als erfahrener, unabhängiger Ratgeber - auf Honorarbasis, nicht gegen (möglichst hohe) Provisionen - genau dabei hilft, hat Ihr Vertrauen verdient.


10) Geld ist nicht alles

Dieses allseits bekannte ‘Motto‘ mit seinem tröstlichen Beigeschmack kennen Sie natürlich. Geld ist zwar das Tausch-/Zahlungs-/Wertaufbewahrungsmittel, das wir alle im täglichen Leben benutzen. Für wen Geld jedoch mehr ist als ein Mittel zur Wahrung und/oder Erlangung eigener (relativer) Unabhängigkeit, der benötigt keinen Finanzberater, sondern vielmehr einen guten Psychologen. Trivial ausgedrückt: Der schwerreiche Dagobert Duck ist nicht glücklicher als sein armer Neffe Donald; es gilt, zwischen den beiden Polen Geiz und Verschwendung das richtige Maß und eine saubere Beziehung und Einstellung zu Geld (in all seinen Erscheinungsformen) zu finden.

Dies ist eine hohe Kunst, die es zu entwickeln und zu pflegen gilt, denn sie ist leider nicht Inhalt des (ebenfalls staatlichen) Bildungskanons, und die wenigsten Eltern sind diesbezüglich echte Vorbilder für ihre Kinder. Überlassen Sie Ihre finanzielle Zukunft nicht weisungsgebundenen Produktverkäufern, sondern unabhängigen Beratern. Finanzen sind zu wichtig, als daß man sie politischen Scharlatanen und provisionshungrigen Gauklern und Märchenerzählern überläßt. Der richtige Umgang mit Finanzen ist keine Hexerei, und niemand muß Angst vor dieser Thematik haben. Suchen Sie sich einen guten Finanzpädagogen als Lebensbegleiter; es geht um Ihre Unabhängigkeit, Vorsorge und Zukunft!


© Frank Amann
Vorstand der Erste Finanz- und Vermögensberater AG (efv-AG)
Birkenweg 5, 71034 Böblingen, frank.amann@efv-ag.de



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