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Euro freundlich bis stabil - Daten aus Europa einfach "erfrischend"!

08.06.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1.4660 (07.00 Uhr), nachdem im US-Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden im Bereich von 1.4696 gehandelt wurden. USD/JPY stellt sich auf 80.05. In der Folge notiert EUR-JPY bei 117.35, während EUR-CHF bei 1.2275 oszilliert.

Wir erlauben uns heute von Reuters zu zitieren:

08:39 07 Jun 11 - IWF-Vertreter in Griechenland - Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands verbessert sích Dank sinkender Lohnstückkosten

08:39 07 Jun 11 - IWF-Vertreter in Griechenland - griechische Banken haben sich als widerstandsfähig erwiesen, sind angemessen kapitalisiert

08:41 07 Jun 11 - IWF-Vertreter in Griechenland - schwindende politische Unterstützung für Reformen hat Unsicherheit erhöht

08:42 07 Jun 11 - IWF-Vertreter in Griechenland - seit ende 2010 hat die Dynamik des Reformprozesses nachgelassen, Land steht an einer Weggabelung

08:54 07 Jun 11 - IWF-Vertreter in Griechenland - griechische Banken sollten Kapitalpuffer weiter erhöhen

08:55 07 Jun 11 - IWF-Vertreter in Griechenland - favorisieren kein Schulden-Umstrukturierungs-Szenario

08:55 07 Jun 11 - IWF-Vertreter in Griechenland - öffentlicher Sektor muss sich aus griechischem Bankensystem zurückziehen, Konsolidierung ist erforderlich

08:58 07 Jun 11 - IWF-Vertreter - IWF, EU und EZB werden Griechenland weiter unterstützen, wenn Reformprogramm voll umgesetzt wird

08:59 07 Jun 11 - IWF-Vertreter - Streckung griechischer Zahlungsbedingungen ist erwägenswert

Athen, 07. Jun (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) dringt auf einen neuen Reformschub in Griechenland. Die schwankende politische Unterstützung der Sanierungspläne habe die Unsicherheit erhöht, kritisierte IWF-Vertreter Bob Traa am Dienstag auf einer Bankenkonferenz. Das durch ein umfangreiches Hilfsprogramm von IWF und EU-Kommission gestützte Land habe im vergangenen Jahr zwar deutliche Anstrengungen unternommen. Seit Ende 2010 habe die Dynamik des Reformprozesses aber nachgelassen. Griechenland stehe nun am Scheideweg. "Jetzt ist nicht die Zeit um nachzulassen", warnte Traa. Wenn die Regierung in Athen das Reformprogramm vollständig umsetze, würden IWF und EU das Land weiter unterstützen, stellte er in Aussicht.

Zugleich machte Traa deutlich, dass der IWF das Szenario einer Umschuldung nicht favorisiert. Es sei unsicher, ob sich ein derartiger Prozess leicht kontrollieren lasse. Eine Streckung der griechischen Zahlungsbedingungen nannte Traa dagegen einen erwägenswerten Vorschlag. (Reporter: George Georgiopoulos, Harry Papachristou; geschrieben von Georg Merziger; redigiert von Klaus Lauer) ((georg.merziger@thomsonreuters.com, +49 30 2888 5150, Reuters Messaging: georg.merziger.reuters.com@reuters.net))

Tuesday, 07 June 2011 08:39:01RTRS [nWEA4809 ] {C}ENDS


Hier wird ein Weg aufgezeigt, zu dem es grundsätzlich keine Alternative gibt. Aktuell geht die Verbalakrobatik unterschiedlichster Protagonisten in die Richtung des IWF. Deutlich wird, dass ein schwerer Unfall Griechenlands (bei einer Staatsverschuldung von 340 Mrd. Euro) mit unkontrollierbaren Folgen für Europa, für die Weltwirtschaft und für das Weltfinanzsystem nicht zugelassen wird.

Wir haben hier an dieser Stelle über Grenznutzen geschrieben. Die aktuelle Haltung der handelnden Personen impliziert, dass diese Lehre von Carl von Menger offensichtlich Freunde hat. Das ist nicht nur gut so, sondern es ist erforderlich, um die fiskalischen Gesundungsprozesse (siehe Deutschland, bis 2014 Steuermehreinnahmen von 135 Mrd. Euro erwartet …) als Folge der Konjunkturerholung in der restlichen Welt mit Ausnahme der USA und Japans nicht zu gefährden.


Wenden wir uns den gestrigen Veröffentlichungen aus der Eurozone zu, die schlicht weg und ergreifend erfrischend waren. Die Traktion an den Finanzmärkten war jedoch verhalten. Positive Überraschungen sind derzeit Opfer der asymmetrischen Wahrnehmung.

An den Aktienmärkten pflegt man derzeit die Geisteshaltung erhöhter Risikoaversion. Das ist auch gut so, wir wollen ja auch keine Opportunisten am Finanzmarkt haben …. Falls Sie an dieser Stelle einen ironischen Unterton heraushören, liegen sie richtig …

Kommen wir zu den Fakten:

Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone legten per April im Monatsvergleich um 0,9% zu. Die Prognose lag bei lediglich 0,4%. Der Vormonatswert wurde von -1,0% auf -0,9% revidiert. Im Jahresvergleich stellte sich damit eine unerwartete Zunahme um 1,1% ein. Hier war die Prognose bei 0,0% angesiedelt.

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Der deutsche Auftragseingang setzte den zweiten positiven Akzent. Zunächst einmal wurde der überraschend negative Vormonatswert von -4,0% im Monatsvergleich nachhaltig durch eine Revision auf -2,7% nivelliert. Noch entscheidender war jedoch der Anstieg im Monatsvergleich um 2,8%, der deutlich oberhalb der Konsensusprognose von 2,0% angesiedelt war. Im Jahresvergleich kam es damit zu einer Zunahme um 10,5% nach zuvor 10,2%.

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In den USA nahmen die Verbraucherkredite per Berichtsmonat stärker als erwartet um 6,2 Mrd. USD zu. Die Prognose war bei 5,33 Mrd. USD angesiedelt. Gleichzeitig wurde der Vormonatswert von 6,0 Mrd. USD auf 4,8 Mrd. USD revidiert. Ergo bewegen sich diese Daten im Dunstkreis der Erwartungen und signalisieren eine positive, aber unterdurchschnittliche Konsumneigung.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.4220-50 verändert die Situation. Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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