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Gold-Flash Crash sorgt für Kapitulation der Kleinanleger und signalisiert das Finale der nun mehr als zweijährig laufenden Edelmetallkorrektur

06.05.2013  |  Dr. Uwe Bergold
Seit nun mehr als einem Jahr befindet sich die Bewertung des XAU-Gold-&Silberminen-Index in Unzen Gold wieder - wie zuletzt im Herbst 2000 (erstes historisches Bewertungstief) und Herbst 2008 (zweites historisches Bewertungstief) - auf einem neuen historischen Unterbewertungsniveau (siehe hierzu bitte die drei grünen Ovale im unteren Teil von Abb. 1). Goldminen fördern Gold und ihre Ertragskraft steigt und fällt mit dem Goldpreis. Deshalb ist der Goldpreis auch der Schlüsselfaktor für die Gewinnsituation und somit das beste Instrument, die Goldminen fundamental zu bewerten. Nach 20 Jahren strategischer Gold-Baisse, hatte der Edelmetallaktien-Index im Oktober 2000 - mit einer Bewertung von nur mehr 0,15 Unzen Gold - ein historisches Tief (Nr. 1) erreicht, von dem aus ein neuer strategischer Bullenmarkt begann (wir investieren seit März 2001 in diesen Sektor).

Das nächste historische Tief (Nr. 2) generierten die Gold- und Silberminen während des "Lehmann-Crashs" im Oktober 2008 (taktische Korrektur), bei einer Bewertung von 0,10 Unzen Gold. Und nun, während des "Gold-Flash Crashs" im vergangenen Monat, kam es - mit 0,07 Unzen Gold - zu einer nochmals extremeren Unterbewertung des XAU-Index und somit neuem historischen Tief (Nr. 3). Warum nun langsam mit dem Ende der, bereits seit mehr als zwei Jahre laufenden, taktischen Korrekturzu rechnen ist, wollen wir auf den kommenden Seiten des aktuellen Marktkommentars erläutern.

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Abb. 1: XAU-Gold-&Silberminenindex in USD (oben) und in Unzen Gold (unten) von 12/98 bis 04/13
Quelle: GR Asset Management GmbH


Fundamentale Unterbewertung mittlerweile extremer wie zuletzt beim Crash 2008

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Abb. 2: HUI-Goldminen-Index (schwarz) vs. HUI-Kurs-Cash Flow-Verhältnis (blau) vs. HUI-Kurs-Umsatz-Verhältnis (grün) von 04/2000 bis 04/2013
Quelle: Chris Puplava, PFS Group


Betrachtet man in Abbildung 2 den Goldminen-Index inkl. seiner fundamentalen Bewertung, anhand des Kurs-Cash-Flow-Verhältnisses und anhand des Kurs-Umsatz-Verhältnisses, so wird eindeutig die aktuelle Unterbewertung - wie zuletzt am "Panik-Tief" 2008 - visualisiert. Wobei hier berücksichtigt werden muss, dass diese Analyse der PFS Group im April noch vor dem 2-Tages-Crash erstellt wurde. Aufgrund des zusätzlichen 20-prozentigen Kursrutsches im Rahmen des Flash Crashs, ohne Änderung der fundamentalen Daten, haben wir bei den Edelmetallaktien - nach klassischfundamentaler Bewertung - nun eine wahrlich epochale Unterbewertung.

Auch ETF Securities Research kommt in seiner aktuellen Studie "Ist der Abwärtstrend bei Goldminenaktien beendet" zu dem Schluss, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Goldminenunternehmen mittlerweile rund 70 Prozent unter dem historischen Durchschnitt notiert. Investoren sollten trotz der Alternative von physischem Gold und Gold-ETFs, mögliche Vorteile von Goldmineninvestments beachten.

Adam Hamilton von Zeal Research spricht in seiner Analyse vom 26.04.2013 ebenfalls Klartext:

"Im Endeffekt wurden die Goldaktienpreise von den erzwungenen Verkäufen der Gold-Futures-Händler vor kurzem auf Panikwerte gedrückt.Im Verhältnis zu Gold waren sie seit Beginn des Goldbullenmarktes nie günstiger. Ausgehend von ihren Erträgen waren die konventionellen Bewertungen nie geringer. Und im Vergleich zu ihren durchschnittlichen Bewertungen der letzten Jahre oder den Bewertungen der Börsen sind sie nie zu einem günstigeren Preis gehandelt worden. Natürlich sind die Goldaktien unbeliebt. Nie zuvor war die Ablehnung gegenüber diesem Markt jedoch so massiv wie jetzt. Es handelt sich jedoch nur um eine vorübergehende Stimmungsanomalie. Letztendlich werden alle Aktien von den Aktienmärkten so bewertet, dass sie den Ertragsstrom des jeweiligen Unternehmens reflektieren. Goldaktien bilden dabei keine Ausnahme. Die momentane Bewertungsanomalie ist so extrem, dass ein gigantischer Aufschwung nötig sein wird, um zu Normalwerten zurückzukehren."




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