Fallende Weltreiche und ihre Währungen: Rom, Frankreich, England und die USA
21.10.2011 | Rolf Nef
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Die 70er Jahre waren Inflationszeit in USA, Kondratieff-Sommer. Noch konnte die Situation nochmals gerettet werden mit sehr hohen Zinsen, denn die US-Verschuldung war noch tief. Der nächste Zyklus ab 1980 war der Kondratieff-Herbst: Disinflation und explodierende Wertpapiermärkte, die Welt war wieder heil, alle verdienten, aber die Kreditberge türmten sich weiter auf und der Dollar wurde weiter als Reservewährung verwendet. Dadurch konnten sich die USA ein Handelsbilanzdefizit leisten, das sonst nie möglich gewesen wäre. Die kumulierten Nettozahlungsströme ins Ausland belaufen sich auf ca. 8.000 Mrd. US$ und ein Ende ist nicht abzusehen.
8.000 Mio. US$ entsprichen etwa den gesamten Militärbudgets seit Ende des zweiten Weltkrieges. Mit andern Worten hat das Ausland sämtliche Militärkosten der USA getragen. Wegen der hohen Auslandschuld und den Zinsen darauf beginnt jetzt auch die Kapitalertragsbilanz negativ zu werden, der Druck auf dem Dollar wächst noch mehr.
Der US$ war die erste Währung, die in grossem Stil als Reserve gehalten wurde. Früher war das stets Gold. Darum besteht der grosse Position von Dollars ausserhalb der USA von ca. 8-10 Bio US$ in nicht amerikanischen Händen. Eine Reserve die ständig an Wert und Kaufkraft verliert macht ihre Besitzer nervös und unwillig, diese weiter zu äufnen und willig, sie abzustossen. Noch hat der panikartige Verkauf nicht stattgefunden. Die Technik verrät aber, dass dieser Moment stets näher kommt.
Sehr gut zum Ausdruck kommt dies als erstes im Verhältnis des US-Dollars zum australischen Dollar. Deutlich ist der riesige Boden und die Kopf Schulter Formation sichtbar. Ebenso deutlich ist der klassische Rücksetzer auf die Nackenlinie. Damit ist der Raum frei für einen weiteren Anstieg des Austral Dollars bzw. Fall des US$.
Interessant ist auch die Betrachtung mit Elliott Wave. Alle Bewegungen seit der Trendwende im Jahre 2000 sind von der gleichen Psychologie, einer und zweier Wellen. Das heisst nichts anderes, dass der Markt noch nicht realisert und akzeptiert hat, dass der Trend gedreht hat. Dies macht er mit der nächsten Aufwärtsbewegung, die bereits begonnen hat, wie die nachfolgende Grafik zeigt.