Wie Goldpreis, Zins und Geldmenge zusammenhängen
09.12.2013 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Volkswirte versuchen häufig, die "richtige Höhe" des Notenbankzinses zu ermitteln. Ein Verfahren dazu ist das Errechnen des sogenannten "Taylor-Zinses".
Der Taylor-Zins zeigt, vereinfacht gesprochen, wie hoch der Notenbankzins sein muss, damit das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaft angemessen und die Inflation nicht zu hoch ausfällt.
Obwohl dieses Verfahren erhebliche Mängel hat, zeigt es jedoch unmissverständlich, dass in den Vereinigten Staaten von Amerika die Leitzinsen im Grunde seit Jahren viel zu niedrig sind.
Die US-Geldpolitik ist chronisch zu locker, vor allem seit etwa Ende der 80er Jahre, als Alan Greenspan das Amt des Vorsitzenden des Offenmarktausschusses der US-Zentralbank übernahm.
Blasenwirtschaft
Die Folgen dieser Geldpolitik sind hinlänglich bekannt: eine ganze Reihe von "Finanzmarktblasen" hat es gegeben, die mitunter zu schweren Wirtschaftskrisen geführt haben.
Hierzu zählen zum Beispiel der "New Economy-Hype" ab Mitte der 90er Jahre, gefolgt vom Aktienmarkt-Crash 2000/2001; aber auch die Asien-Krise in 1997 als eine internationale Folge der lockeren US-Geldpolitik.
Jüngstes Beispiel ist die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise als Folge eines geplatzten Häuserpreis-Booms, die Mitte 2007 begann und die vor allem durch die Niedrigzinspolitik der US-Zentralbank in Gang gesetzt wurde und weltweite Ausmaße angenommen hat.
Im Zuge der fortgesetzten Politik der tiefen Zinsen steigen die Preise an: Ob Aktienkurse, Konsumgüterpreise und Häuserpreise, sie alle steigen im Trendverlauf in die Höhe, in der Regel unter ausgeprägten Schwankungen.
Die Politik der tiefen Zinsen führt zu Preisverzerrungen auf breiter Front. Insbesondere auf den Finanzmärkten werden dadurch die Preise für Aktien, Anleihen und Derivate aufgebläht.
Zinsabhängigkeit
Das trendmäßige Absinken der Langfristzinsen der letzten Jahre ist einhergegangen mit einem markanten Ansteigen des Goldpreises. Vor allem fallende Zinsen hatten das Investieren in Gold attraktiv(er) gemacht.
Denn ist der Zins niedrig, so entgehen dem Halter von Gold nur geringe Zinserträge - die er ja andernfalls, mit dem Halten von zum Beispiel festverzinslichen Papieren verdienen könnte.
Der Taylor-Zins zeigt, vereinfacht gesprochen, wie hoch der Notenbankzins sein muss, damit das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaft angemessen und die Inflation nicht zu hoch ausfällt.
Obwohl dieses Verfahren erhebliche Mängel hat, zeigt es jedoch unmissverständlich, dass in den Vereinigten Staaten von Amerika die Leitzinsen im Grunde seit Jahren viel zu niedrig sind.
Quelle: Thomson Financial, Federal Reserve Bank of St. Louis, eigene Berechnungen
Die US-Geldpolitik ist chronisch zu locker, vor allem seit etwa Ende der 80er Jahre, als Alan Greenspan das Amt des Vorsitzenden des Offenmarktausschusses der US-Zentralbank übernahm.
Blasenwirtschaft
Die Folgen dieser Geldpolitik sind hinlänglich bekannt: eine ganze Reihe von "Finanzmarktblasen" hat es gegeben, die mitunter zu schweren Wirtschaftskrisen geführt haben.
Hierzu zählen zum Beispiel der "New Economy-Hype" ab Mitte der 90er Jahre, gefolgt vom Aktienmarkt-Crash 2000/2001; aber auch die Asien-Krise in 1997 als eine internationale Folge der lockeren US-Geldpolitik.
Jüngstes Beispiel ist die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise als Folge eines geplatzten Häuserpreis-Booms, die Mitte 2007 begann und die vor allem durch die Niedrigzinspolitik der US-Zentralbank in Gang gesetzt wurde und weltweite Ausmaße angenommen hat.
Im Zuge der fortgesetzten Politik der tiefen Zinsen steigen die Preise an: Ob Aktienkurse, Konsumgüterpreise und Häuserpreise, sie alle steigen im Trendverlauf in die Höhe, in der Regel unter ausgeprägten Schwankungen.
Quelle: Thomson Financial, Federal Reserve Bank of St. Louis, eigene Berechnungen. *Die Serien sind indexiert (August 1987 = 100)
Die Politik der tiefen Zinsen führt zu Preisverzerrungen auf breiter Front. Insbesondere auf den Finanzmärkten werden dadurch die Preise für Aktien, Anleihen und Derivate aufgebläht.
Zinsabhängigkeit
Das trendmäßige Absinken der Langfristzinsen der letzten Jahre ist einhergegangen mit einem markanten Ansteigen des Goldpreises. Vor allem fallende Zinsen hatten das Investieren in Gold attraktiv(er) gemacht.
Quelle: Thomson Financial
Denn ist der Zins niedrig, so entgehen dem Halter von Gold nur geringe Zinserträge - die er ja andernfalls, mit dem Halten von zum Beispiel festverzinslichen Papieren verdienen könnte.