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Gold und die internationalen Währungsmärkte

10.12.2013  |  Hannes Huster
Der Goldpreis konnte sich gestern stabilisieren und gegen Ende des Handels nochmals leicht zulegen. Technisch verbessert sich die Situation. Ausbruch aus dem Abwärtskeil, der RSI dreht nach oben und der MACD steht kurz vor einem Kaufsignal:

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Interessant sind die Bewegungen an den internationalen Währungsmärkten. Betrachten wir uns hierzu den japanischen Yen. Seitdem Ministerpräsident Abe die Geldschwemme in Japan nochmals richtig losgetreten hat ("Abenomics"), verliert der japanische Yen stetig an Wert. Sowohl gegenüber dem Euro, als auch gegenüber dem US-Dollar wurde der Yen massiv abgewertet. Ende 2012 hat man für einen USD noch etwa 80 Yen bekommen, aktuell bekommt man über 103 YEN pro Dollar.


USD/YEN 5 Jahre:

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Mit der dramatischen Abwertung der heimischen Währung will Abe die Wirtschaft ankurbeln, vor allem die Exportindustrie stärken. Zudem soll eine Inflation von mindestens 2% pro Jahr geschaffen werden, so dass der Realzins erstmals seit Jahrzehnten negativ wird.

Nach gut einem Jahr, nach Ankündigung und Umsetzung dieser Strategie, lohnt ein Blick auf das "Erreichte".

Der japanische Aktienindex ist um etwa 83% seit Ende 2012 gestiegen, wobei ausländische Investoren entsprechend die starken Währungsverluste gegenrechnen müssen.

Die Wirtschaft hingegen wächst schwächer als erwartet. Abe musste am Montag die Wachstumsprognosen für das laufende Jahr deutlich senken. Die Wirtschaft wuchs real lediglich um 1,10% anstatt der erwarteten 1,90%!

Schlimm sieht auch die Handelsbilanz aus. Die Exporte konnten nicht in dem gewünschten Umfang gesteigert werden und die Importkosten, vor allem der Import von Energie, verteuerte sich gewaltig. So rutschte die Leistungsbilanz deutlich ab. Analysten hatten einen
Leistungsbilanzüberschuss im Oktober erwartet, am Ende stand ein Leistungsbilanzdefizit von rund 920 Millionen Euro.

Anstatt einzusehen, dass die Geldschwemme und die dramatische Währungsabwertung nicht den gewünschten Erfolg (außer steigende Aktienmärkte) gebracht haben, macht Abe genau das gleiche weiter. Er hat ein 5,5 Billionen YEN (ca. 53 Milliarden USD) schweres Konjunkturpaket geschaffen, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen.

Betrachtet man die Staatsverschuldung Japans im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt, so wird die sich massiv ausweitende Schere mehr als ersichtlich:

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Fazit:

Japan ist voll in den Währungskrieg eingestiegen und der einzige Erfolg waren steigende Aktienmärkte zu Lasten einer weiter steigenden Staatsverschuldung. Doch Notenbanken und Regierungen kennen nur ein Mittel gegen diese Probleme und dies ist mehr Liquidität in den Markt pumpen.

Die Frage ist, wie lange die USA und Europa diesem Schauspiel noch zusehen, bevor sie selbst den nächsten Schritt zur Währungsabwertung gehen.


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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