Europäisches "Quantitative Easing" könnte Goldpreis stützen
31.03.2014 | Thorsten Proettel
Goldpreis vorerst im Bärenmodus
Nachdem die Krim-Krise "aus den Augen, aus dem Sinn" der Marktteilnehmer ist, bröckeln die Goldnotierungen schneller ab, als sie zuvor angestiegen sind. Aus fundamentaler Sicht spricht momentan wenig gegen ein Ende dieser kleinen Talfahrt. Trotz der günstigeren Preise ist die physische Nachfrage in Europa wie auch in Asien bislang nicht angesprungen.
Auch die ehedem charttechnisch interessante Marke bei 1.430 USD als denkbarer Zielpunkt der Aufwärtsbewegung wird nicht mehr diskutiert. Die kurzfristig orientierten Marktteilnehmer üben sich vielmehr in Gewinnmitnahmen. Insofern ist ein Preisrückgang auf das Niveau von Januar beziehungsweise Anfang Februar bei rund 1.250 USD in der kommenden Woche das wahrscheinlichste Szenario.
Märkte diskutierten über "QE" in Europa
Neue Impulse für die Goldbullen könnten in den kommenden Tagen allerdings von der bevorstehenden EZB-Sitzung ausgehen. Die Erwartung an die Zentralbank haben in den letzten Monaten zugenommen. Während zunächst stets davon gesprochen wurde, die EZB könne nur "Zeit kaufen", die dann von den Regierungen der Teilnehmerländer für Reformen genutzt werden solle, scheinen jetzt diejenigen Akteure die Oberhand zu gewinnen, die in der Politik des billigen Geldes ein Allheilmittel sehen.
Derzeit wird am Markt die Frage diskutiert, ob die EZB neue unkonventionelle Maßnahmen wie Anleihenkäufe beschließen oder ankündigen könnte. Äußerungen von Bundesbankchef Weidmann, der den Übergang zu einem Quantitative Easing (QE) nicht mehr vollkommen ausschloss, wurden ebenso in diese Richtung interpretiert, wie die niedrigen Inflationsraten in bestimmten Regionen der Währungsunion.
QE würde Goldpreis stützen
Unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen der US-amerikanischen Zentralbank, vor allem "QE 1" und "QE 2", verliehen dem Goldpreis massiven Auftrieb. Anleihekäufe der EZB könnten den Goldpreis über einer höhere Nachfrage hiesiger Anleger aus Furcht vor Geldentwertung stützen. Allerdings darf der Einfluss entsprechender Beschlüsse der EZB auch nicht überschätzt werden. Erstens stehen die europäischen Anleger nur für einen kleinen Teil der gesamten Goldnachfrage. Und zweitens wird in den USA als dem geldpolitisch bedeutenderen Währungsraum mit dem Tapering das QE derzeit zurückgefahren. Insofern dürfte ein QE in Europa den Goldpreis vielleicht stützten, aber kaum eine Trendwende bringen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Nachdem die Krim-Krise "aus den Augen, aus dem Sinn" der Marktteilnehmer ist, bröckeln die Goldnotierungen schneller ab, als sie zuvor angestiegen sind. Aus fundamentaler Sicht spricht momentan wenig gegen ein Ende dieser kleinen Talfahrt. Trotz der günstigeren Preise ist die physische Nachfrage in Europa wie auch in Asien bislang nicht angesprungen.
Auch die ehedem charttechnisch interessante Marke bei 1.430 USD als denkbarer Zielpunkt der Aufwärtsbewegung wird nicht mehr diskutiert. Die kurzfristig orientierten Marktteilnehmer üben sich vielmehr in Gewinnmitnahmen. Insofern ist ein Preisrückgang auf das Niveau von Januar beziehungsweise Anfang Februar bei rund 1.250 USD in der kommenden Woche das wahrscheinlichste Szenario.
Märkte diskutierten über "QE" in Europa
Neue Impulse für die Goldbullen könnten in den kommenden Tagen allerdings von der bevorstehenden EZB-Sitzung ausgehen. Die Erwartung an die Zentralbank haben in den letzten Monaten zugenommen. Während zunächst stets davon gesprochen wurde, die EZB könne nur "Zeit kaufen", die dann von den Regierungen der Teilnehmerländer für Reformen genutzt werden solle, scheinen jetzt diejenigen Akteure die Oberhand zu gewinnen, die in der Politik des billigen Geldes ein Allheilmittel sehen.
Derzeit wird am Markt die Frage diskutiert, ob die EZB neue unkonventionelle Maßnahmen wie Anleihenkäufe beschließen oder ankündigen könnte. Äußerungen von Bundesbankchef Weidmann, der den Übergang zu einem Quantitative Easing (QE) nicht mehr vollkommen ausschloss, wurden ebenso in diese Richtung interpretiert, wie die niedrigen Inflationsraten in bestimmten Regionen der Währungsunion.
QE würde Goldpreis stützen
Unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen der US-amerikanischen Zentralbank, vor allem "QE 1" und "QE 2", verliehen dem Goldpreis massiven Auftrieb. Anleihekäufe der EZB könnten den Goldpreis über einer höhere Nachfrage hiesiger Anleger aus Furcht vor Geldentwertung stützen. Allerdings darf der Einfluss entsprechender Beschlüsse der EZB auch nicht überschätzt werden. Erstens stehen die europäischen Anleger nur für einen kleinen Teil der gesamten Goldnachfrage. Und zweitens wird in den USA als dem geldpolitisch bedeutenderen Währungsraum mit dem Tapering das QE derzeit zurückgefahren. Insofern dürfte ein QE in Europa den Goldpreis vielleicht stützten, aber kaum eine Trendwende bringen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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