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Goldaktien für Querdenker (Teil 4)

10.04.2014  |  Adam Hamilton
Goldaktien sind wieder in die Verachtung gestürzt nach dem deutlichen Abverkauf Ende März. Dank ihrem starken Anstieg in 2014 vor diesem Ereignis konnten sich Trader wieder etwas für diesen verachteten Sektor erwärmen. Doch trotz des wieder auflebenden extremen Pessimismus bleiben Goldaktien die beste Kaufgelegenheit aller Aktienmärkte. Ihre Kurse sind immer noch absurd unterbewertet gegenüber Gold, welches ihre Gewinne beeinflusst, und somit ein fantastischer Kauf für mutige Querdenker.

Die Edelmetallbergbauunternehmen und -explorer werden aktuell nur mit Schimpf und Schande bedacht, sie sind das Gespött der Aktienmärkte. Und das ist verständlich angesichts ihrer desaströsen Kursentwicklung im letzten Jahr. Während 2013 der bestimmende Aktienindex S&P 500 um 29,6% nach oben schoss, stürzte der führende Goldaktienindex HUI um 55,5% ab! Das muss eine der größten Abweichungen zwischen Kursentwicklungen in der Geschichte sein, ein absoluter Alptraum für diesen kleinen Sektor.

Aber es war nicht immer so: bedachte Querdenker erzielten große Gewinne bei Goldaktien, bevor diese von der extrem abweichenden Goldanomalie 2013 abgeschlachtet wurden. In der elfjährigen säkularen Spanne zwischen Ende 2000 und Ende 2011 schossen die Goldaktien, in Form des HUI, um 1164% höher! In diesem Zeitraum sackte der S&P 500 sogar um 14% nach unten. Es ist schwierig, das Potential der Goldaktien zu verleugnen, wenn man an ihrem massiven Bullenmarkt teilhatte.

Und dieser lebensverändernde säkulare Bullenmarkt entstand still und leise unter ähnlichen Umständen, wie sie heute herrschen. Die Aktienmärkte befanden sich nahe Rekordwerten, es wurde bei gefährlich hohen Bewertungen gehandelt und euphorische Investoren gingen davon aus, sie befänden sich in einer risikofreien neuen Ära, in der Aktien auf ewig weiter steigen würden. Und die Ignoranz bzw. Verachtung gegenüber Goldaktien war überwältigend, als wären sie ein Relikt vergangener Tage. Das fehlende Interesse zwang ihre Kurse auf brutal niedrige Tiefstände.

Das ganze Spekulations- und Investitionsspiel dreht sich darum, niedrig zu kaufen, um dann hoch zu verkaufen. Und welche Zeit wäre besser um niedrig zu kaufen, als wenn ein Sektor so verachtet wird? Aktienkurse sind ein Beliebtheitswettbewerb, der von Stimmungen angetrieben wird - je weniger beliebt ein Sektor also ist, um so günstiger sind seine Aktienpreise. Und fundamental betrachtet sind Goldaktien derzeit fast so billig wie nie zuvor. Sie sind womöglich der einzige billige Sektor, der in diesen hochfliegenden Aktienmärkten noch übrig ist!

Der langfristige Aktienkurs eines jeden Unternehmens wird schlussendlich durch dessen zugrundeliegende Ertragskraft bestimmt. Und Erträge sind beim Goldabbau nicht kompliziert. Ein Bergbauunternehmen gewinnt Gold aus einer Erzlagerstätte zu Kosten, die größtenteils bei der Entwicklung der Mine feststehen und fix sind. Und dann verkauft das Unternehmen dieses Gold zum Marktpreis. Für jede Mine gilt, je höher der Goldpreis umso größer der Ertrag. Goldpreise bestimmen die Ertragskraft der Goldminenunternehmen und somit die Aktienkurse der Goldminenunternehmen.

Daher waren die Goldaktienkurse schon immer eng verbunden mit dem Goldpreis. Gold ist der entscheidende Faktor für die fundamentalen Gewinne dieses Sektors. Und die aktuellen Goldaktienkurse sind wahrlich grundlegend absurd verglichen mit den aktuell vorherrschenden Goldkursen. Goldaktien waren fast nie billiger im Vergleich zu dem bestimmenden Faktor für ihre Gewinne. Die durch die Verwüstung von 2013 ausgelöste hyper-pessimistische Psychologie hat zu dieser extremen Bewertungsanomalie geführt.

Das ist am einfachsten zu begreifen, wenn man sich das Verhältnis von Goldaktienkursen zu Gold selbst ansieht. Etwa seit einem Jahrzehnt ist das HUI-Gold-Verhältnis (HGR) das übliche Instrument, um diesen Vergleich vorzunehmen. Der tägliche Schlusskurs des führenden Goldaktienindex HUI wird durch den täglichen Schlusskurs von Gold geteilt und grafisch festgehalten. Über einen längeren Zeitraum ergibt sich ein Bild, das die derzeitige extreme Unterbewertung der Goldaktien zeigt, warum sie also zum Kauf schreien für Querdenker.

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Das HUI-Gold-Verhältnis ist in blau dargestellt und während des deutlichen Absackens der Goldaktien Ende März sank es auf gerade einmal 0,168. Diese Zahl ist ohne Kontext nicht aussagekräftig, aber in dieser Grafik für die Jahre nach der Aktienpanik können Sie sehen, dass solche HGR-Werte sehr niedrig sind. Das ist nicht viel mehr als während der absoluten Tiefen von Anfang Dezember, als die HGR 0,157 erreichte. Das war ihr niedrigster Wert seit den ersten Monaten des Goldaktienbullenmarktes vor 12,9 Jahren!

Mit den aktuellen Kursständen waren Goldaktien fast nie billiger im Vergleich zu Gold, welches ihre Profite bestimmt! Verstehen Sie, dass der Goldabsturz im letzten Jahr, der Goldaktien entwertete, eine extreme Anomalie war, geschaffen durch die losgelösten Aktienmärkte der Fed, die Kapital aus dem führenden Gold-ETF GLD absaugten. Allein dessen Abflüsse machten 84% des gesamten Rückgangs der globalen Goldnachfrage aus, was zum schlimmsten Jahr für Gold in einem Drittel eines Jahrhunderts führte.




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