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EZB und die Geldschleusen

05.06.2014  |  Mack & Weise
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Eine "grande catastrophe" mussten die EUrokraten in Frankreich zur Kenntnis nehmen, wo mit Marine Le Pen und ihrer Front National ausgerechnet jene Partei zur stärksten Kraft gewählt wurde (24,9%), die besser gestern als heute die EU als auch den Euro hinter sich lassen möchte.

Der Zulauf für die von W. Schäuble als faschistisch bezeichneten Partei zeigt, wie desolat die Lage im zweitgrößten EU-Land tatsächlich ist. Seit Jahren stagniert die Wirtschaft, die Staatsquote ist mit lähmenden 56,1% die höchste in ganz Europa, während die Verschuldung des Landes nun sogar kurz davor steht, die 2-Billionen-Euro-Mauer zu durchbrechen - trotz aller Sparrhetorik!

Auch ging die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs seit der Einführung des Euros inzwischen nahezu gänzlich verloren, wie nicht nur die rund 25% oberhalb der deutschen liegenden Lohnstückkosten beweisen.

Fehlende Innovation und zu hohe Kosten ließen die französische Industrieproduktion seit 2000 um 16,7% sinken, wobei einer der wichtigsten Sektoren, der nunmehr am Staatstropf (!) hängende Automobilbau, nach einem Produktionseinbruch von 51,1% seit 12.2004 nur noch als ein Schatten seiner selbst bezeichnet werden kann.

Wen wundert es da, dass die Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung seit 35 Monaten in Folge neue Rekordstände erreicht (5,2 Mio. im April 2014!), und die Jugendarbeitslosigkeit bei alarmierenden 23,4% liegt.

Zu allem Überfluss wird die "Grande Nation" von Korruptionsskandalen erschüttert, und von einem Präsidenten Hollande geführt, der völlig unfähig ist, irgendwelche Reformen durchzusetzen. Das vernichtende Urteil des französischen Arbeitsministers Sapin, ausgesprochen bereits 2013, gilt heute umso mehr: "Es gibt einen Staat, aber es ist ein Staat, der total bankrott ist."

Während EU-Parlamentspräsident Schulz unter Ignoranz der Fehlkonstruktion des Euro und der Reformunfähigkeit Frankreichs nun von einem "traurigen Tag für Europa" sprach, scheint den EU-Eliten langsam doch zu dämmern, dass nicht Großbritannien, sondern sich ausgerechnet ein Kernland und Mitbegründer der EU als Sprengsatz für die gesamte EU und den Euro erweisen könnte.

Selbst wenn die EZB der Forderung Frankreichs nach einer Abwertung des Euros nachkommen sollte, so wird dabei eine Tatsache völlig verkannt: Zur Wiederherstellung ihrer Wettbewerbsfähigkeit bräuchten Frankreich und die anderen Südländer keine Abwertung des Euros, sondern eine Abwertung gegenüber Deutschland!

Wie angespannt die Situation in der Eurozone tatsächlich ist, zeigen auch die permanenten Diskussionen in der EZB, wie die Geldschleusen nun noch weiter geöffnet werden können. Dass jetzt sogar das irrwitzige Experiment im Raum steht, Negativzinsen für Bankeinlagen bei der EZB einzuführen, beweist allerdings nur, dass das politisch motivierte Euro-Experiment trotz aller mit Milliardeninjektionen und Rettungspaketen erkauften Spielzeitverlängerungen faktisch längst gescheitert ist.

Angesichts der Experimentalpolitik der Notenbanken, der Häufung politischer Risiken, und der jetzt völlig aus dem Ruder laufenden Spekulationsfreudigkeit an den Märkten, ist Gold unverändert die ultimative Versicherung in einer völlig aus den Fugen geratenen Finanzwelt.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass wir immer wieder mit manipulativen Attacken auf den Goldpreis rechnen müssen, selbst wenn die Aufsichtsbehörden nun mit der Manipulation des Goldpreis-Fixings in London immerhin die Spitze des Eisbergs aufgedeckt haben.


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