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Billige Goldaktien brechen aus

24.06.2014  |  Adam Hamilton
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Das blaue GGR ist an die rechte Achse gebunden und zeigt die Entwicklung der Goldaktien relativ zu Gold. Wenn das GGR steigt, übertreffen die Goldaktien die Leistung von Gold. Das kann entweder passieren, wenn sie schneller als Gold steigen bei bedeutenden Anstiegen oder langsamer als Gold fallen bei bedeutenden Korrekturen. Aber letzteres passiert nie tatsächlich. Wenn das GGR fällt, liefert Gold eine bessere Leistung als Goldaktien ab, indem es bei Anstiegen schneller steigt oder während Korrekturen langsamer fällt.

Für unglaubliche fast sieben Jahre haben Goldaktien alles in allem eine schlechtere Leistung als Gold abgeliefert! Das GGR hat kaum etwas anderes getan als immer weiter zu fallen. Anders als die 17-jährigen säkularen Bullen- und Bärenmärkte, die endlos durch die Aktienmarktgeschichte schwingen, ist jeder Trend äußerst selten, der sieben Jahre lang in einem Markt herrscht. Die meisten Trends kehren sich nach vier Jahren um, fünf im Extremfall. Je länger ein Trend anhält, umso größer ist die darauf folgende Mittelwertrückkehr.

Es ist also auf Anhieb direkt offensichtlich, dass bei der Bewertung von Goldaktien derzeit eine riesige Anomalie herrscht. Ganz egal, wie lautstark die Bären auch argumentieren, Goldaktien werden relativ zu Gold und damit zu ihren Gewinnen nicht ewig fallen. An einem bestimmten Punkt wird sich dieser Trend, welcher im Grunde ein säkularer Bär in der Goldaktienstimmung ist, vollständig umkehren. Und die Chancen stehen gut, dass die Basisbildung vom letzten Jahr diesen entscheidenden Wendepunkt endlich herbeigeführt hat.

Um herauszufinden, wohin sich dieser verhasste Sektor bewegen wird, müssen wir zuerst verstehen, wie er hierhin gelangt ist. Zurück im Jahr 2007, vor der einmaligen Aktienpanik von 2008, lag das GGR während der ersten acht Kalenderquartale seit der Entstehung des GDX im Durchschnitt bei 0,591. Der Aktienpreis des Goldaktien-ETF GDX wand sich bei etwa dem 0,6-fachen des Aktienkurses des Gold-ETF GLD dahin. Selbst wenn diese Vor-Panik-Level nie zurückkehren, ist das heutige, ultra-niedrige GGR über die Maßen bullisch für Goldaktien.

Während dieser einmaligen Aktienpanik führten die extremen Verkäufe der allgemeinen Aktien zu einem enormen Bedürfnis nach Sicherheit und damit einer Nachfrage nach dem US-Dollar (Bargeld). Während also der US-Dollarindex Ende 2008 in seinem größten und schnellsten Anstieg jemals in so einem kurzen Zeitraum ins Unermessliche schoss, wurde die alternative Währung Gold durch verrückte, enorme Futures-Verkäufe niedergeschlagen. Also fiel auch Gold während der Aktienpanik, wodurch Goldaktieninvestoren ebenfalls in eine Panik verschreckt wurden.

Goldaktien fielen so viel schneller als Gold, dass das GGR Ende Oktober 2008, nahe dem Tiefpunkt der Panik, im freien Fall auf nur noch 0,227 stürzte. Goldaktien wurden bei nur noch drei Achteln ihrer Vor-Panik-Level relativ zu Gold, welches ihre Profite bestimmt, gehandelt, was absolut billig war, wie ich damals schon mit Hilfe des HUI-Gold-Verhältnisses aufzeigte. Und wie erwartet, begannen die Goldaktien, nachdem sie verhasst und extrem unterbewertet waren, wieder zu steigen.

Eine Mittelwertrückkehr aus Extremen heraus ist die stärkste und profitabelste aller Kräfte in den Finanzmärkten. An solch einer teilzuhaben bringt enorme Vorteile für Ihren Wohlstand. Im Laufe der nächsten paar Jahre nach diesen super-irrationalen Aktienpaniktiefwerten sollten sich die Goldaktien gemessen durch den GDX mit einem Zuwachs von 307,0% mehr als vervierfachen. Das schlug den mickrigen Zuwachs von 39,7% beim S&P 500 in diesem Zeitraum nahezu um eine komplette Größenordnung!

Nach solch einem ungeheuren Bullenanstieg mussten Gold und Goldaktien korrigieren. Das Metall war einfach extrem überkauft, wie ich direkt zum Höhepunkt im August 2011 warnte. Und die nötige Goldkorrektur und die daraus resultierende GDX-Korrektur von dessen Allzeitrekordhoch waren bis Mitte 2012 vollkommen normal. Zu diesem Zeitpunkt erreichten Gold und Goldaktien ihren Boden. Die Bergbauunternehmen lieferten eine bessere Entwicklung ab, daher stieg das GGR erneut für den Großteil des Jahres nach oben.

Aber Anfang 2013 entschloss sich die US Federal Reserve törichterweise und leichtsinnig dazu, rekordartiges Gelddrucken einzusetzen, um Anleihen zu monetisieren und in Verbindung mit leeren Versprechen die Aktienmärkte höher zu treiben. Die Fed deutete an, damit sollten die Aktienpreise abgesichert werden, indem man jederzeit weitere Lockerungen durchführen könne, um jeglichen größeren Abverkäufen Einhalt zu gebieten. Also begannen die Aktienmärkte mit einer gefährlichen Loslösung und zogen schrittweise Kapital und Interesse von alternativen Investitionen, einschließlich Gold, ab.

US-amerikanische Aktientrader stießen ihre GLD-Anteile wesentlich schneller ab, als Gold selbst verkauft wurde, wodurch die Verantwortlichen dieses massiven ETFs gezwungen waren, ihre Barren zu liquidieren, um das nötige Kapital aufzubringen, um das GLD-Anteilsüberangebot aufzufangen. Also erlebte der GLD schockierend große Rekordabflüsse von 552,6 t Gold im letzten Jahr, was 84% des gesamten globalen Goldnachfragerückgangs ausmachte! Als Gold fiel wurden die Goldaktien in das Massaker hineingezogen.

Nichts war am vergangenen Jahr normal, die Fed machte es zum anomalsten Jahr in den Märkten nach der Aktienpanik von 2008, das wir zu unseren Lebzeiten erlebt haben. Die daraus resultierende Angst, Verzweiflung und Verachtung für Edelmetalle war schockierend extrem. Fast jeder sagte vorher, dass Gold, Silber und die Aktien ihrer Bergbauunternehmen ewig weiter hinab driften würden. Abgesehen von einer Handvoll hartgesottener Querdenker wie mir, welche für eine Bodenbildung plädierten.

Es stellte sich heraus, dass wir richtig lagen, obwohl die Bodenbildung wesentlich länger gedauert hat, als ich es vor einem Jahr jemals für möglich gehalten hätte. Trotz extremen Gegenwindes seit damals, weil die wahnsinnige Aktienmarktloslösung der Fed anhält, haben Gold und Goldaktien einen Boden erreicht. Sie haben das letzte Jahr über eine Basis gebildet, wobei große neue Käufer den gesamten unbarmherzigen Verkaufsdruck abgefangen haben. Das hat dazu geführt, dass sich das GGR seit letztem Sommer stabilisiert hat.




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