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US-Geldschöpfung: Weiter wie gehabt?

26.06.2014  |  Steve Saville
Es folgen Auszüge aus Kommentaren die letzte Woche auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurden.


US-Geldschöpfung nach Jahrzehnt und jeweiligen Fed-Chef

Eine kräftige Geldangebotserhöhung wird immer auch zu einer kräftigen Preiserhöhung irgendwo in der Wirtschaft führen. Allerdings beeinflusst monetäre Inflation verschiedene Preise auf unterschiedliche Weise zu verschiedenen Zeiten; die relevante Frage lautet also: Welche Preise?

Die Antwort auf diese Frage ist wichtig - und zwar aus Sicht eines/ einer jeden und rückblickend betrachtet ist sie immer offensichtlich; sie sich vorausschauend zu beantworten ist aber häufig schwer. Zudem wird die Inflation manchmal allgemein eher als Problem, manchmal aber auch allgemein als Vorteil oder aber belanglos betrachtet - immer abhängig davon, welche Preise sie nun beeinflusst.

Aufgrund dieser drastischen Wahrnehmungsunterschiede bezüglich Inflation, welche sich auf die spezifischen Details der inflationsbezogenen Preisanstiege zurückzuführen lassen, herrschte in den USA in den letzten Jahrzehnten keine Korrelation zwischen der Höhe/ Menge der monetären Inflation und dem Ausmaß, in dem “Inflation“ als ein Problem wahrgenommen wurde.

Als Beleg dafür präsentieren wir Ihnen im Folgenden ein Balkendiagramm, das die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des US True Money Supply (TMS) für jede Dekade seit den 1960ern zeigt.

Besonders interessant dabei ist, dass die 1970er gerne als ein Jahrzehnt gelten, in dem die Inflation außer Kontrolle geriet. Wie unser Chart aber zeigt, wuchs das Geldangebot in den angeblich 'disinflationären‘ 1980ern im Durchschnitt viel schneller als in den 1970ern. Interessant auch Folgendes: Während der ersten 4 Jahre und 5 Monate dieses Jahrzehnts stieg das US-Geldangebot fast doppelt so stark wie während der 1970er, und trotzdem nehmen nur sehr wenige Menschen die US-Inflation als Problem wahr.

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Die fehlende Korrelation zwischen der Höhe der monetären Inflation und der allgemeinen Wahrnehmung von “Inflation“ führt auch zu einer fehlenden Korrelation zwischen den allgemein wahrgenommen Leistungen und den eigentlichen Leistungen eines Fed-Chef oder einer Fed-Chefin.

Paul Volcker ist das beste Beispiel. Volcker wird allgemein als hartgesottener Inflationsbekämpfer wahrgenommen, doch mit Blick auf die jährlichen Wachstumsraten des Geldangebots hält er bislang immer noch den Rekord als “inflationärster“ Fed-Chef der letzten 60 Jahre. Ben Bernanke steht auf Platz zwei, gefolgt von Arthur Burns (Fed-Chef fast die ganzen 70er Jahre über), Alan Greenspan und dann William McChesney Martin (Fed-Chef während der 1950er und 1960er). Genaueres können Sie unten im Chart sehen.

Als Anmerkung: Im Chart fehlt George Miller, der zwischen 1978/1979 nicht mehr als 17 Monate Fed-Chef war, und Janet Yellen, die erst kürzlich Bernankes Amt übernahm.

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In diesem Zusammenhang auch Folgendes: Volcker gilt allgemein als jener hartgesottene Kämpfer gegen Inflation, weil es innerhalb von 6 Monaten nach seiner Ernennung (August 1979) zu einem Rohstoffpreiseinbruch kam. Da sich das Geldangebotswachstum seit Ende 1977 im Sinkflug befunden hatte und zudem in jenen 6 Monaten vor August 1979 in den USA die monetäre Deflation herrschte, war ein Rohstoffpreiskollaps sozusagen schon ‘vorprogrammiert‘.




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