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David H. Smith: Platingruppenmetalle führen EM-Bullenmarkt an

18.07.2014  |  The Gold Report
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Aktien können das Doppelte oder Dreifache des Aufwärtspotentials der Metalle haben, aber einige gehen eben Bankrott und andere schneiden schlechter ab als erwartet. Schauen Sie sich zuerst die Produzenten und Royalty-Unternehmen an, und wenn dann noch ein etwas Geld übrig ist, kaufen sie einige Aktien von Explorationsunternehmen - in der Hoffnung auf die 20- oder 30-fachen Gewinne, und im Wissen darum, dass das hier eingesetzte Kapital eben auch einem Risiko von 100% ausgesetzt sein kann.


The Gold Report: Was sind Ihre kurz- und mittelfristigen Prognosen für Platin und Palladium?

David H. Smith: Es ist wirklich schwer, einen Rohstoff zeitlich und kurstechnisch einzugrenzen. Wichtiger ist der Blick aufs Chance-Risiko-Verhältnis. In den nächsten zwei oder drei Jahren wird das Risiko für eine Platin/Palladium-Position wahrscheinlich bei ca. eins liegen während die Chance vielleicht bei vier oder fünf liegt. Ich mag diese Herangehensweise.

Wer man nach bestimmten Preiszielen innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens sucht, der wird das Vertrauen verlieren oder an den Grundannahmen zweifeln, wenn sich diese Ziele nicht dann und dann einstellen. Die Grundannahme könnte aber noch genauso korrekt wie zuvor sein, und vielleicht braucht es nur mehr Zeit, bis das Ziel erreicht ist.

Als Beispiel: Ich bin seit Längerem schon der Überzeugung, dass der Durchbruch bei den PGM-Kursen kommen müsste. Aber es dauerte eben länger als ich erwartet hatte - trotzdem traf die Grundannahme nach wie vor zu. Dasselbe wird auch mit Uran passieren. Es wird länger dauern, als die meisten erwarten, aber wenn es passiert, dann wird es einen sehr kräftigen Ausbruch geben.


The Gold Report: Bieten sich noch ein paar andere Möglichkeiten und Gelegenheiten im PGM-Bereich oder gibt es andere Produzenten, die PGMs als Nebenprodukt abbauen?

David H. Smith: Davon gibt es einige, vor allem in Südafrika, aber aufgrund des Inland-Risikos dort verfolge ich die offen gestanden nicht. (Interessanterweise fallen auf Russlands riesigem Norlisk-Projekt zuallererst Nickel und Kupfer an - Palladium ist ein Nebenprodukt!)

Mein Hauptinteresse gilt aber den Gold- und Silbermärkten. Die PGMs sind aber auch dahingehend interessant, dass ihre Chart-Muster Aufschluss darüber geben, wie eine allgemeine manische Phase bei Gold und Silber aussehen dürfte.

Vor einigen Jahren schoss Palladium auf 1.090 $/ oz als die Ford Motor Company große Bestände einkaufte. David Morgan war damals selbst an den US-Terminmärkten unterwegs, und er berichtete, dass die Börse damals den doppelten Preis eines Palladiumkontraktes als Hinterlegungssumme verlangte - ein Margin-Call von 200%. Und das werden wir am Ende bei allen vier Edelmetallen sehen.


The Gold Report: Wird die laufende Edelmetall-Rally nachhaltig sein?

David H. Smith: In den letzten Wochen konnten wir bei den Edelmetallen in einigen Fällen Marktwenden mit Rekordvolumina sehen, und auch bei den Bergbauwerten, die eine oder zwei Wochen vor den Edelmetallen eingesetzt hatten. Im letzten Jahr sind wir schon ungefähr zweimal in dieses Gebiet geraten, und jedes Mal hat es gehalten.

Alles ist möglich. Es könnte Schwäche und überraschende Ankündigungen geben, die Gold und Silber in neue Tiefs schicken - die würden meiner Meinung nach aber nur von kurzer Dauer sein.

Ich denke, das Chance-Risiko-Verhältnis ist jetzt sehr günstig. Wer hier aber nach Null-Risiko sucht, der braucht auch nicht einsteigen. Hinter den großen Gewinnen steht auch immer großes Risiko. Wie gut man dabei abschneidet, hängt davon ab, wie gut man dieses Risiko managt.


The Gold Report: Ein wichtiges Thema ist auch Chinas wachsender Einfluss auf den Goldmarkt. Was sagen Sie?

David H. Smith: China hat immer eine langfristige Strategie. Chinas Goldstrategie hat verschiedene Aspekte; und ein Aspekt soll ein goldgedeckter Yuan sein, ein anderer hat mit Diversifizierung zu tun, mit schrittweiser Ersetzung des US-Dollars in den Handelsbilanzen - also praktisch Währungsdiversifizierung.

Es zieht sich ein Riss durch das chinesisch-amerikanische Verhältnis: China will nicht, dass das eigene Geld in Form von US-Staatsanleihen quasi in Geiselhaft genommen wird. China wird auch nicht aufhören, Gold und Silber zu akquirieren, meist aber unter den Radaren. So haben Firmen in chinesischem Staatsbesitz große Goldunternehmen aufgekauft, letzte Woche hat China zudem noch ein Handelsbüro in Vancouver eröffnet, um die Reichweite auf den Bergbausektor auszudehnen.




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