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Führen die geopolitischen Spannungen zu einer Risikoprämie bei Gold? - Société Générale

26.07.2014  |  Redaktion
Die Analysten der französischen Großbank Société Générale haben jüngst eine neue Einschätzung zur Entwicklung der Edelmetallpreise vorgenommen, in welcher sie sich auf die weiteren Auswirkungen der geopolitischen Spannungen auf den Goldpreis konzentrieren.

Am 17. Juli stürzte Flug MH17 der Malaysian Airlines in 25 Kilometer Entfernung zur russischen Grenze über der Ukraine ab. Eine Vielzahl von Anzeichen deutet inzwischen auf die Nutzung eines militärischen Abwehrsystems durch prorussische Separatisten hin. Keiner der Passagiere und Crew-Mitglieder überlebte den Absturz.

Die Märkte reagierten schnell auf dieses Ereignis. So sei der Goldpreis innerhalb nur einer Stunde um 18-US-Dollar gestiegen, während sich das Volumen der August-Futureskontrakte an der COMEX auf 176.744 Kontrakte erhöht habe und die Volatilität von 15 auf 43% gerauscht sei, ehe es im Verlauf des Abends schließlich wieder etwas ruhiger wurde, erklären die Analysten der französischen Großbank.


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Die Risikoprämie, die sich beim Goldpreis gebildet habe, habe sich jedoch schnell wieder verflüchtigt. So musste das Edelmetall innerhalb der Folgetage einige seiner Zugewinne wieder abgeben, da auch das Handelsvolumen wie auch die Volatilität wieder auf ein normales Niveau zurückgegangen seien.


Der Goldmarkt sendet widersprüchliche Signale

Diese Entwicklung kam für die Société Générale jedoch durchaus überraschend, stehen Gold und Silber schließlich in einer positiven Korrelation zu geopolitischen Spannungen, wie sie derzeit im Mittleren Osten und in Osteuropa vorhanden sind.

In den vergangenen Wochen hätte der Goldmarkt jedoch widersprüchliche Signale gesendet. Während die Bären kürzlich durch den massiven Verkauf von Goldfutures die Aufmerksamkeit auf sich zogen, stiegen die spekulativen Longpositionen an der COMEX bis in den Juli hinein an und erreichten am 8. dieses Monats mit 150.021 Kontrakten bzw. 467 Tonnen auf Nettobasis ihren höchsten Stand im bisherigen Verlauf des Jahres.

Wie es von hier an weitergeht, sei derzeit durchaus offen. Aktuell habe es den Anschein als würde sich die Mehrheit der Investoren zurückzunehmen und auf weitere Signale warten. Diese Haltung sei generell auf den Edelmetallmärkten verbreitet, so die Analysten, wie sich etwa bei Palladium zeigt, dessen Preis trotz der zunehmenden Spannungen und der Sanktionen gegen Russland (das immerhin für 40% des globalen Angebots verantwortlich ist) in seiner Spanne von 860 bis 880 US-Dollar verblieben sei.

Mit Blick auf den Goldpreis werde es letztlich eine deutliche Verschlechterung benötigen, ehe mit einer zusätzlichen Goldnachfrage zu rechnen sei, die das Edelmetall aus seinem derzeitigen Seitwärtstrend reißen könnte.


Preisvorhersagen der Société Générale

• Gold: Die Analysten rechnen nach wie vor mit einem weiteren Rückgang beim Goldpreis, der nach 1.290 USD im zweiten Quartal bis Ende des Jahres schrittweise zunächst auf 1.260 und schließlich 1.245 USD sinken werde. Diese Entwicklung setze sich nach Ansicht der Experten auch im kommenden Jahr fort. Nach im Schnitt 1.272 USD im Jahr 2014 soll der durchschnittliche Preis 2015 auf 1.175 USD zurückgehen.

• Silber: Bei Silber zeigen sich die Analysten ebenfalls von ihrer pessimistischen Seite. Hier prognostizieren sie einen vierteljährlichen Rückgang um 1,00 USD, wodurch der Preis des weißen Metalls bis Ende des Jahres 17,00 USD erreichen würde. Einem Jahresdurchschnitt von 19,00 USD in diesem Jahr soll im kommenden Jahr ein niedrigerer Durchschnittspreis von 18,00 USD folgen.

• Platin: Im Hinblick auf den Platinpreis sind die Experten jedoch weiterhin optimistischer. Deren Prognose zufolge soll hier ein Anstieg auf 1.458 USD im dritten und schließlich 1.473 USD im vierten Quartal erfolgen. Im Anschluss an die 1.455 USD, welche die Société Générale für 2014 voraussagt, soll der Preis 2015 auf durchschnittlich 1.480 USD steigen.

• Palladium: Geht es nach Ansicht der Analysten, so wird Palladium bereits im kommenden Jahr die 900-USD-Marke erreichen. Von 805 USD im zweiten Quartal soll der Preis des Edelmetalls zunächst auf 820 USD im dritten und schließlich 850 USD im vierten Quartal steigen. Im Schnitt rechnen die Experten mit einem Preis von 805 USD im Jahr 2014, gefolgt von 875 USD im Jahr 2015.

Den vollständigen englischsprachigen Bericht der Société Générale können Sie hier einsehen.


© Redaktion GoldSeiten.de



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