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Ukraine, Schottland und weniger erbauliche Wirtschaftsdaten …

11.09.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2903 (07.04 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2883 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106.97. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138.00. EUR-CHF oszilliert bei 1.2096.

Unsicherheit dominiert an Finanzmärkten und in der Realwirtschaft.

Die Situation in der Ukraine bleibt in einer eigenen Fragilität stabil. Deutschland ist laut Aussagen von Kanzlerin Merkel äußerst interessiert, die Russlandsanktionen zügigst in Kraft zu setzen.

Die schwachen Wirtschaftsindikatoren als eine klare Konsequenz der Außenpolitik, zuletzt das KfW Mittelstandsbarometer, spielen für unsere Regierung wohl keine erhebliche Rolle.

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Andere Länder der EU, unter ihnen Finnland, Österreich oder die Slowakei, ordnen ihre Politik offensichtlich weniger dem außenpolitischen Mandat unter Führung der USA unter. Von dieser Seite gibt es Widerstand bezüglich einer zügigen Verschärfung der Sanktionspolitik. Schottland ist der andere im Vordergrund stehende Problemkomplex. Bisher war das UK das Paradepferd der westlichen Welt bezüglich Wachstums des BIP (circa3%). Mit der Unabhängigkeit Schottlands würde eine Verunfallung des kleineren Großbritanniens im höchsten Maße wahrscheinlich.

Heute wurden enttäuschende Konjunkturdaten des UK veröffentlicht. Der RICS Housing Survey sank unerwartet per Berichtsmonat August von zuvor 48 (revidiert von 49) auf 40 Punkte. Die Konsensusprognose lag bei 47 Zählern. Der Index lieferte den niedrigsten Wert seit August 2013.

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Laut der jüngsten Umfrage bezüglich der Unabhängigkeit Schottlands ergibt sich moderate Entspannung. 53% der Befragten lehnten die Unabhängigkeit ab, während 47% dafür votierten. Da sagt der Brite: "So far, so good!"

Aus der Eurozone erreichten uns Erkenntnisse zur Industrieproduktion: In Frankreich kam es im Juli zu einem Anstieg der Industrieproduktion im Monatsvergleich um 0,2% nach zuvor 1,2%.

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In Spanien legte die Industrieproduktion im Jahresvergleich um 0,7% nach zuvor 0,5%. Damit ergab sich der neunte Monat in Folge mit einer Expansion im Jahresvergleich.

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Aus den USA wurden wir mit prekären Daten vom Hypothekenmarkt konfrontiert: In der Berichtswoche per 5.September sank der Hypothekenmarktindex um sportliche 7,2% und markierte mit 327,2 Punkten den schwächsten Wert seit Dezember 2000.

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Der Subindex, der Hypotheken für neue Immobilienkäufe abbildet sank von 165,8 auf 161,5 Punkte. Hier wurde das niedrigste Niveau seit circa 1997 markiert.

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Dieses Bild vom Hypothekenmarkt impliziert sowohl für die Baubranche als auch die Immobilienbranche Ungemach. Ultimativ gilt das dann über die Korrelation (siehe 2008 - 2010) zu den privaten Verbrauchern auch für das gesamt BIP der USA! Die Basis der aktuellen Expansion der US-Wirtschaft hat tönerne Qualität.

Was heißt das für die zukünftige Preisentwicklung an den US-Immobilienmärkten? Was heiß das für den privaten Verbraucher und sein Konsumverhalten? Was würden Zinserhöhungen der Federal Reserve vor diesem Hintergrund auslösen? Wir real begründet ist vor diesem Hintergrund die aktuelle Nervosität bezüglich der diskontierten Zinswende der Fed per Mitte 2015?

Weiterhin ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überschreiten des Widerstandsniveaus bei 1.3120-50 dreht den Bias auf "Neutral".

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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