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Preisrückgang erfasst alle Edelmetalle

27.09.2014  |  Thorsten Proettel
Ausverkaufsstimmung zum Sommerschluss

Ein bekanntes, auf saisonale Muster bezogenes Bonmot für die Aktienmärkte lautet "Sell in May/and go away/ but do remember/come back in September". Anleger mit Interesse an den Edelmetallmärkten wären zumindest in diesem Jahr mit obigem Sinnspruch nicht glücklich geworden. Die Preise für Silber und Palladium gingen im September bislang um 10% zurück, während Platin 8% an Wert einbüßte und Gold 5%. Eine ganze Reihe von Gründen hat zu dieser Entwicklung beigetragen.

Auf den industriell genutzten weißen Edelmetallen lasteten manche verhaltenen Konjunkturindikationen. Beispielsweise fiel der ifo-Geschäftsklimaindex, dem aufgrund der globalen Vernetzung der deutschen Wirtschaft auch ein gewisser Erklärungswert über die Bundesgrenzen hinaus innewohnt, in diesem Monat zum fünften Mal in Folge.

Die damit angezeigte Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Deutschland und Europa dürfte sich über kurz oder lang auch am Fahrzeugabsatz und somit an der Platinnachfrage bemerkbar machen (siehe zweite Grafik).

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Relative Deeskalation in der Ukraine

Die USD-Aufwertung um knapp 4% im laufenden Monat dürfte auch nicht ganz unbeteiligt am Rückgang der Edelmetalle im Speziellen und der Rohstoffpreise allgemein gewesen sein. Bei einem stärkeren Dollar geben die Notierungen der Rohstoffe häufig nach und umgekehrt.

Insofern fällt die Verbilligung aus Euro-Sicht weniger drastisch aus. Daneben waren vor allem zwei Sonderfaktoren für den Rückgang von Gold & Co. entscheidend: Die relative Deeskalation der Krise um die Ostukraine führte zu einem Abbau der Risikoprämie bei Platin und vor allem bei Palladium.

Die russische Förderung ist in beiden Fällen für den Weltmarkt unverzichtbar und ein möglicher Exportstopp als Vergeltung für westliche Sanktionen ist aktuell weniger wahrscheinlich als noch zu Beginn des Monats. Zweitens machte die US-Notenbank zuletzt deutlich, dass eine Leitzinsanhebung nur eine Frage der Zeit zu sein scheint und höhere Zinsen sind bekanntlich Gift für zinslose Investments wie Edelmetalle.

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