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Ist dies das Ende des sicheren Hafens?

29.09.2014  |  Redaktion
Der eskalierende Konflikt im Mittleren Osten, die ungelösten Probleme in der Ukraine, die mögliche Ausbreitung des Ebola-Virus - die aktuelle Situation gibt genügend Anlass, sich in den sicheren Hafen Gold zu flüchten. Und doch reagiert der Goldpreis auf all diese Ereignisse nicht annähernd so, wie aufgrund bisheriger Erfahrungen eigentlich zu erwarten wäre. Ronan Manly hat in seinem jüngsten Beitrag einmal die möglichen Gründe hierfür unter die Lupe genommen.

Im September 2008 stieg der Goldpreis an nur einem Tag um ganze 50 US-Dollar je Feinunze und verzeichnete damit den größten Tageszuwachs seit Februar 1980. Seinerzeit wiederum zählten die Sowjetische Intervention in Afghanistan und die Geiselnahme von Teheran zu den entscheidenden Ereignissen, die die Nachfrage nach dem gelben Metall in die Höhe trieben.

Heute scheint die Welt so unsicher wie nie zuvor, so Manly. Neben den geopolitischen Risiken müssten auch die makroökonomischen Risiken, darunter etwa das historisch niedrige Level der Zinssätze und die quantitative Lockerung in Verbindung mit der daraus resultierenden Abwertung des US-Dollars, des Euros und anderer Reservewährungen eigentlich zu einem Ansturm auf das gelbe Metall führen. Ebendieser blieb bislang jedoch aus.

Umso mehr stellt sich die Frage, warum. Nach Ansicht Manlys mangelt es gewiss nicht an denjenigen Faktoren, die Gold einst zu seinem Status als sicherer Hafen verholfen haben; ganz im Gegenteil. Die einzig logische Erklärung für die ausbleibende Preisreaktion, so der Experte, bestünde darin, dass Gold seine Bedeutung gar nicht eingebüßt habe, sondern diese lediglich nicht in den Preisfindungsprozess mit einfließe.

Ein Grund hierfür sei die Diskrepanz zwischen dem von China und Indien dominierten globalen physischen Markt auf der einen und dem Futuresmarkt und den nicht zugewiesenen Konten am Londoner Bullionmarkt auf der anderen Seite.

Mehr noch sei die schwache Performance trotz all der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten jedoch auf die Manipulation des Goldpreises zurückzuführen. Nicht nur Investmentbanken, sondern auch die Zentralbanken - einschließlich der Fed und der EZB - würden den Preis des Edelmetalls an einem Anstieg hindern, etwa um zu vermeiden, dass sich die eigentliche Schwäche ihrer Währungen offenbart.

Dieses Ungleichgewicht bei der Preisfindung werde jedoch nicht für immer bestehen bleiben können, erklärt Manly. Über kurz oder lang würden sich die Probleme nur noch verschlimmern, wodurch Gold einmal mehr unter Beweis stellen werde, was es zu leisten imstande ist und dass es seinen Status als sicherer Hafen noch immer zurecht innehat.


© Redaktion GoldSeiten.de



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