"Rettet unser Schweizer Gold": Was die Initiative für den Goldmarkt bedeuten könnte

Am 30. November stimmt die Schweiz entweder für oder gegen die Goldinitiative "Rettet unser Schweizer Gold", die insbesondere verlangt, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ein Minimum von 20% ihrer offiziellen Reserven in Gold hält. Angesichts der aktuellen Bestände könnte dies am Ende bedeuten, dass das europäische Land in den kommenden Jahren erhebliche Mengen des Edelmetalls erwerben müsste. Wie viel genau hängt dabei in erster Linie vom Goldpreis ab.

Wie die Société Générale in ihrem neuesten Bericht schreibt, könnte die SNB damit einen deutlichen Anstieg der globalen Goldnachfrage bewirken. Bei Kauf von jährlich 500 Tonnen, so schätzen die Experten, könnte die gesamte Nachfrage nach dem Edelmetall um 10% steigen. Hinzu kämen die Investoren, die in Erwartung höherer Preise ihre Käufe erneut erhöhen würden.

Ende letzten Jahres entfielen knapp 7,4% der Schweizer Reserven auf Gold, was den niedrigsten prozentualen Anteil seit Beginn der Aufzeichnungen durch den Internationalen Währungsfonds im Jahr 1948 darstellte.



Die physischen Bestände selbst blieben mit 1.040 Tonnen zwar seit 2008 unverändert, nachdem man neun Jahre in Folge fleißig Gold veräußert hatte, jedoch sank deren Wert in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Goldpreis. Stärker noch sei der Rückgang des prozentualen Anteils der Gold- an den gesamten offiziellen Reserven allerdings auf die Maßnahmen der Zentralbank zurückzuführen, die einer zu starken Aufwertung des Schweizer Franken entgegenzuwirken versuche, so die Experten der französischen Großbank.

Sollte die SNB nun tatsächlich dazu gezwungen werden, mindestens ein Fünftel ihrer Bestände in Gold zu verwahren, so seien derlei Interventionen auf den Währungsmärkten zur Stabilisierung der Landeswährung mitunter nicht länger möglich. Für Parlament und Zentralbank ist dies Grund genug, die Wähler aufzufordern, am 30. November gegen die Initiative zu stimmen.


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