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Medien, Meinungen und Manipulationen

30.11.2014  |  Manfred Gburek
Mein heutiger Beitrag besteht im Wesentlichen aus kommentierten und erweiterten Hinweisen auf spannende Quellen. Es hat sich nämlich viel aufgestaut, was für Sie von größtem Interesse sein dürfte. Beginnen wir mit der Schweizer Gold-Initiative, deren Ergebnis Sie an diesem Sonntag präsentiert bekommen. Wahrscheinlich sind Ihnen die Kommentare dazu von Peter Boehringer auf goldseiten.de bekannt. Zusätzlich empfehle ich Ihnen im Internet gold-action.de und edelmetallgesellschaft.org.

Am Donnerstag erhielt ich von Boehringer eine hochinteressante Auswertung der Berichte und Kommentare zu der Initiative in Schweizer Medien. Deren Ergebnis gipfelt darin, dass im Zeitraum vom 8. September bis 23. November fast alle Medien - mit einer einzigen Ausnahme - negativ über die Initiative berichtet haben. Entscheidend dürfte das Zusammenspiel der Schweizerischen Nationalbank, die der Initiative äußerst skeptisch gegenübersteht, mit den Vertretern der führenden Medien gewesen sein.

Gold eignet sich in seiner derzeit leicht angeschlagenen Verfassung für Notenbanker und Politiker, die es allein schon kraft Amtes (weil sein Besitz von geldpolitischen und staatlichen Regularien unabhängig macht) nicht mögen können oder dürfen, als ideales Bashing-Objekt nach dem Motto: überflüssig, nutzlos, wertlos. Dass es in Papierwährungen gemessen trotzdem einen - wenn auch schwankenden - Wert hat, wird dabei gern verschwiegen. Und dass es im Fall eines jetzt jederzeit möglichen Preisanstiegs signalisieren würde, dass mit dem Papiergeldsystem etwas nicht stimmt, davor haben Notenbanker und Politiker besonders viel Angst.

Es ist noch nicht lange her, dass die ZDF-Sendung Die Anstalt für viel Wirbel in der Medienlandschaft sorgte. Einer, der darin wegen seiner Beziehungen außerhalb der eigentlichen Aufgabe als Herausgeber der Wochenzeitung Die Zeit aufflog, war Josef Joffe. Er zog deshalb sogar vor den Kadi, was ihm bisher allerdings nichts nützte.

Wie dreist dieses Vorgehen war, belegt allein schon ein Auszug aus der im vorigen Jahr erschienenen erweiterten Doktorarbeit von Uwe Krüger mit dem treffenden Titel Meinungsmacht - Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten. Darin listet der Autor auf Seite 140 penibel auf, mit wem Joffe "sehr hohes Kontaktpotenzial" hatte. Nur ein paar Beispiele: Atlantik-Brücke, American Council on Germany, Aspen Institute, International Institute für Strategic Studies, Henry A. Kissinger, Friedrich Merz...

Wahrscheinlich fragen Sie sich schon längst, was es mit dem tiefen Absturz des Ölpreises wirklich auf sich hat. Die in den Medien am meisten auftauchende Antwort ist: Der amerikanische Schieferölboom sei schuld, denn er sorge letztlich für ein Überangebot an Öl und damit für dessen niedrigen Preis. Wer genauer rechnet, kommt allerdings zum Ergebnis, dass die Gewinnmargen aus dem Schieferöl allmählich gegen Null tendieren - und dass die Lebenszeit der vorhandenen Lagerstätten überschaubar ist, wie Rosneft-Chef Igor Setschin, zweitmächtigster Russe direkt nach Wladimir Putin, am Freitag in einem Interview mit der Börsen-Zeitung behauptete.

Wer die Rolle von Saudi-Arabien und speziell die mögliche Kooperation der Saudis mit den USA beim Ölpoker hinterfragt, erhält jedenfalls nur unklare Antworten nach dem Motto, die OPEC habe nun mal entschieden, den Ölpreis dem freien Spiel der Kräfte zu überlassen. Dass es sich um einen Schlag gegen das ölreiche Russland handelt, wird geflissentlich verschwiegen.

Anfangs habe ich Ihnen den Hinweis auf weiterführende Quellen versprochen. Deshalb sei abschließend eine in der abgelaufenen Woche erschienene, 136 Seiten umfassende Studie erwähnt mit dem Titel: Die Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum. (Details im Internet: elitereport.de) Der Nutzwert für Anleger steht im Vordergrund. Ich selbst habe darin zwei Beiträge geschrieben. Der Titel des einen, den ich hier ungekürzt wiedergebe: Geldvernichter von A wie ABS bis Z wie Zertifikate.

ABS (Asset Backed Securities) sind Mixturen aus diversen Geldanlagen, geschüttelt oder gerührt. Zu Beginn der Finanzkrise haben sie die Mittelstandbank IKB ins Stolpern gebracht. Jetzt experimentiert die Europäische Zentralbank mit ihnen.

Anglizismen täuschen Professionalität vor, wo oft keine ist. Statt Trading könnte man treffender sagen: Hin und Her macht Taschen leer. Asset Allocation bedeutet im Kern nichts anderes als Vermögensaufteilung oder einfach nur Geldanlage, und High Networth Individuals sind reiche Anleger.



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