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Vom Anleger zum Opferlamm

30.03.2015  |  Philip Hopf
Was denken sie, wenn ich ihnen sage, dass die Finanzmärkte keiner Logik folgen und dass fundamentale Daten überhaupt keinen Einfluss auf den Markt haben?

Wenn ich ihnen weiter sage, dass die Mehrheit der Analysten und Finanzmarktpersönlichkeiten mit ihren fundamentalen Grundsätzen, in denen ihnen als Anleger erklärt wird, warum es jetzt wieder nicht so gelaufen ist wie erwartet, genauso im Dunkeln tappen, wie Sie als normaler, nach Rendite und Sicherheit strebender Investor.

Irgend ein Medienereignis kann und wird herangezogen, um die jeweilige Kursbewegung irgendwie plausibel klingen zu lassen. Im Nachhinein versteht sich. Die Große Kunst fundamentaler Analyse besteht ja bekanntermaßen darin, im "Nachhinein" plausibel und logisch klingende Argumente für die jeweilige Marktbewegung zu finden. Und wenn man nur intensiv genug schaut, wird man in unserer globalisierten Welt auch zeitnah einen medialen Indikator finden, mit dem man sich eine Kausalkette basteln kann, um den nach Logik strebenden Verstand zu befriedigen.

Mit dieser fundamentalen Analysemethode haben sie zwar nur sehr bescheidenen Erfolg am Markt, weil sie immer erst hinterher wissen, was die Kurse bewegt hat, jedoch wird ihnen dafür quasi als kleine Entschädigung auch immer ein netter Grund vorgelegt, weshalb Sie falsch lagen.

Der Illusion, zukünftige Bewegungen eines Marktes durch das Deuten von Fundamental Daten und der Nachrichtenlage zu prognostizieren, dies betrifft natürlich nicht nur die Edelmetalle, unterliegt leider ein Großteil der Experten. Dieser Meinungsbildung folgen dann Millionen von Anlegern.

In 2015 wurde bereits zwei Mal von namhaften Analysten der Boden in den Metallen ausgerufen. Seit dem Korrekturbeginn in 2011 geschah dies einige male. Jedes Mal sollte der Boden in den Edelmetallen ausgebaut worden sein und der Markt daraufhin aufgrund von fundamentalen Daten in eine massive Rallye durchstarten. Jedes einzelne Mal lagen die “Experten“ grundlegend falsch mit ihren Markteinschätzungen, was sie jedoch keineswegs davon abgehalten hat, beim nächsten Abverkauf wieder darauf zu setzen, dass der Boden dieses Mal wirklich gefunden wurde.

Wenn sie sich im Detail mit den einzelnen Aussagen der Mainstreamprognostiker und ihrer Vorgehensweise beschäftigen, wird ihnen schnell auffallen, dass die Majorität sich auf den Indikator “Zufall“ verlässt. Sie folgen einer Analysemethodik, welche nicht funktioniert. Ich bin davon überzeugt, dass über 90% alle Analysten über einen Zeitraum von 5 Jahren bei ihren Prognosen nicht besser sind als Schimpansen, denen man Preisziele vorhält, welche dann zufällig gewählt werden. Die Performance Ergebnisse werden sich am Ende angleichen.

Die größte Gefahr für den Anleger ist seine eigene Psyche. Die Korrektur an den Edelmetallmärkten befindet sich im 4. Jahr und die Geduld der meisten Teilnehmer, welche meist viel zu spät und mit zu hohen Preisen in den Markt investiert haben, ist bereits seit längerem angespannt bis ausgereizt.

Die Anleger wollen es also glauben, wenn wieder von Traumzielen fabuliert wird, oder ein James Turk in unnachahmlicher Manier und völlig schamlos, die Verdoppelung des Silberpreises auf ein paar Wochen in der Zukunft ansetzt. Seit drei Jahren werden ständig die massiven Gewinnchancen im Minensektor angepriesen. Die Kurse dieser Pennystocks sind jedoch seitdem mehrmals implodiert und sind weit tiefer gefallen, als von den meisten Permabullen für möglich gehalten wurde.

Gehör bekommen die Marktschreier trotz beachtlicher Anzahl an Fehlprognosen trotzdem, weil ihnen die Anleger Glauben schenken wollen, sie wünschen sich, dass es so kommt und erhoffen eine Kursexplosion herbei. Unter den Markteilnehmern herrscht so viel Unsicherheit und Besorgnis, dass es sich der Mainstream zu Eigen gemacht hat, aus der Verzweiflung Kapital zu schlagen. Indem man wahnwitzige Kursziele ausruft, springen viele Anleger, ohne nachzudenken, auf den Zug auf und lassen ihre Entscheidung nicht vom Verstand, sondern von emotionalen Faktoren leiten.

In diesem Moment wendet man eine Prognosemethodik an, welche als Einzige die Fundamentalanalyse in ihrer Inneffektivität schlägt.

Es ist die "ich will, dass es so kommt" Analyse. Wer den Faktor Hoffnung in seine Investitionsformel mit einbezieht, hat an den Finanzmärkten nichts zu suchen. Er ist ein willkommenes Opfer für die Kreise, welche wissen, wie sie daraus Profit schlagen kann.

Wir wollen an dieser Stelle noch einmal verdeutlichen, dass wir nicht von einem finalen Boden in den Edelmetallen ausgehen, was bereits jetzt wieder von den Dächern der Mainstreamgefährten gezwitschert wird. Wir lagen damit in den vergangenen Jahren absolut richtig und konnten bisher jede übergeordnete Bewegung voraus antizipieren.



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