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Fallende Zinsen und Edelmetalle et vice versa

24.04.2015  |  Markus Blaschzok
Der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar blieb in dieser Woche mit aktuell 1,08 USD unverändert. Der Goldpreis verlor während dieser Zeit 10 USD, Silber rund 50 USc, Platin 35 USD und auch Palladium weist bisher ein Minus von 16 USD auf.

Die Positionierung am Terminmarkt ist weiter nur durchschnittlich im Gold und spricht weder für einen Anstieg noch für einen weiteren Rückgang. Gold hält sich seit drei Wochen relativ stark zum Silber, was angesichts dessen, dass die Terminmarktdaten für Silber schlecht sind, nicht verwundert.

Dennoch haben sich die Positionierungen am Terminmarkt im vergangenen Monat insgesamt verschlechtert, obwohl der Preis nicht zulegen konnte, was auf eine relative Schwäche hindeutet. Es ist zu vermuten, dass das Überangebot auf dem physischen Markt durch Notenbankbestände gespeist wird. Auch Drückungen über den Terminmarkt konnten wir im gleichen Zeitraum, besonders im Silber aber auch im Gold, feststellen.

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Die Bank Morgan Stanley glaubt, dass die ungewisse Zukunft der Eurozone, das weltweite Drucken von Zentralbankgeld durch die Notenbanken, niedrige Zinsen und die starke Nachfrage nach physischem Gold und Silber aus Asien, noch die kommenden zwei Jahre nicht ausreichen werden, um eine Trendwende und einen neuen Bullenmarkt bei den Edelmetalle herbeizuführen. Fundamental stimmt alles und es könnte grundsätzlich jederzeit zur Trendwende kommen - die Dauer einer Bodenbildungsphase bleibt jedoch abhängig von der Manipulation der Märkte durch die Regierungen und Notenbanken, die wir wöchentlich genau beobachten.

In der Retrospektive lässt sich sagen, dass unsere kurzfristige Warnung davor auf die Käuferseite zu wechseln, die wir vor einem Monat gaben, richtig war. Gold steht seit einem Monat unverändert und Silber notiert mit nur 15,80 USD wieder über einen US-Dollar tiefer.

Die Indikatoren sind zwar auf Wochensicht nahe dem überverkauften Bereich, doch können diese im Gesamtbild nicht überzeugen. Drei von vier unserer speziellen CoT-Indikatoren sind im oder nahe dem Verkaufsbereich und nur einer ist leicht bullisch, was das kurzfristige Bild weiter eintrübt. Der heute Nacht erscheinende neue Commitment of Traders Report wird uns entscheidende Hinweise geben, wie es kurz- und mittelfristig weitergehen dürfte.

Da die Daten zuletzt noch nicht schlecht genug waren, könnten wir uns ein weiteres kurzes Aufbäumen des Goldpreises über 1.220 USD vorstellen. Seitens JP Morgan, dem ESF (Exchange Stabilization Fund) und seitens der Notenbanken über den Markt in London, könnte man in dieser Bewegung die Spekulanten dann ausbremsen, sodass sich diese verausgaben und genügen Potenzial für einen Long Drop aufbauen. Kurzfristig bleiben wir im Trading weiter abseits, seitdem wir die Shortgewinne bei 1.245 USD Mitte des letzten Monats mitgenommen haben und warten auf ein Kauf- oder Verkaufsignal mit gutem Chance-Risiko-Verhältnis.

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Negative Zinsen - und nun?

Die zehnjährigen Bundesanleihen sind auf ein historisches Renditetief von nur 0,1% gefallen, womit sich die BRD fast kostenlos verschulden kann. Umgerechnet hätte in etwa eine 8-jährige Bundesanleihe eine Rendite von "Null"-Prozent, während sich in den USA die 10-jährigen Staatspapiere immerhin noch mit 1,97% rentieren. Die Deutsche Bank warnte deshalb vor dem perfekten Sturm an Kreditausfällen, der sich am Anleihemarkt bis 2018 zusammenbrauen wird, wenn die FED in diesem Jahr wirklich die Zinsen anheben sollte.

Auch der IWF betonte, dass eine erste Zinsanhebung in den USA "der Auslöser einer Kaskade an zerstörenden wirtschaftlichen Anpassungen sein könnte". Vizechef der FED Fischer äußerte sich letzte Woche ebenfalls und sagte "die Märkte könnten sich nicht darauf verlassen, dass die Notenbank ewig eine Zinsanhebung hinausschieben würden."

Die zehnjährigen Bundesanleihen sind auf ein historisches Renditetief von nur 0,1% gefallen, womit sich die BRD fast kostenlos verschulden kann. Umgerechnet hätte in etwa eine 8-jährige Bundesanleihe eine Rendite von "Null“"Prozent, während sich in den USA die 10-jährigen Staatspapiere immerhin noch mit 1,97% rentieren.


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