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Daten aus der Eurozone nachhaltig positiv - US-Daten nicht überzeugend!

22.05.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1152 (07.56 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1081 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.78. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.65. EUR-CHF oszilliert bei 1.0422.

Das Griechendrama setzt sich fort. Bezüglich der zunehmenden Zwangslage der griechischen Regierung sind die Töne aus Athen zwar etwas konzilianter, das soll jedoch nach den Erfahrungen der letzten vier Monate wenig heißen. Nicht auf Worte kommt es an, sondern auf Taten. Dennoch ergibt sich mindestens ein Hoffnungsschimmer auf die Einsicht, dass schlussendlich nur Reformen Griechenland weiterhelfen oder will man die Fehler Japans, der USA und des UK kopieren?

Was Reformen bewirken, dürfen die Gefährten um Herrn Tsipras derzeit bei den anderen Reformländern bewundern. Bis Mitte des vierten Quartals waren diese Tendenzen auch in Griechenland gegeben. Hinterfragt man sich unter Umständen einmal oder ist man durch ideologisches und emotionales Denken verhindert?


Fakten der Eurozone:

Die Einkaufsmanagerindices von Markit für die Eurozone verfehlten zwar die Prognosen. Das Niveau der Indices signalisiert weiter solides Wachstum. Interessant war, dass das niedrigere Ergebnis maßgeblich durch Schwäche Deutschlands bedingt war. Die Reformländer, auch Frankreich, setzten grundsätzlich positive Akzente (Verweis auf Aristoteles: Wer reformiert, wer nicht?).

Der Composite Index der Eurozone sank per Mai von 53,9 auf 53,4 Punkte. Der Dienstleistungsindex ging von 54,1 auf 53,3 Zähler zurück, während der "Manufacturing" Index von 52,0 auf 52,3 Punkte zulegte.

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Unerwartet legte das französische Geschäftsklima per Berichtsmonat Mai weiter zu. Es kam zu einem Anstieg von 102 (revidiert von 101) auf 103 Punkte (Prognose 101). Damit markierte dieser Index den höchsten Stand seit Juli 2011!

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Irlands Arbeitsmarkt kommt langsam in Fahrt. Der Arbeitsmarkt folgt der Konjunktur mit Zeitverzögerung. Deswegen gehören Arbeitsmarktdaten zu den so genannten Spätindikatoren. Die Arbeitslosigkeit markierte per 1. Quartal den tiefsten Stand seit sechs Jahren. Die Quote sank auf 9,9% nach zuvor 10,4%.

Werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosenstatistik:

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Die Leistungsbilanz der Eurozone lieferte per März einen Überschuss in Höhe von 18,6 Mrd. Euro in der saisonal bereinigten Fassung (unbereinigt 24,9 Mrd. Euro) nach zuvor 27,3 Mrd. Euro.

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Die Entwicklung der deutschen Steuereinnahmen rundet das Bild ab. Die öffentliche Hand nahm im April 43,5 Mrd. Euro ein. Damit kam es im Jahresvergleich zu einem Anstieg um 5,2%.

Die Krönung war gestern die Einlassung von Stanley Fisher, Vizechef der Federal Reserve. Sowohl die Eurozone als auch die EZB wurden gelobt. Das ist durchaus unüblich. Da waren wir ganz andere Töne gewohnt.

Die Eurozone ist nach Einschätzung der US-Notenbank gestärkt aus der Schuldenkrise hervorgegangen. Diese sei angesichts der Probleme Griechenlands zwar noch nicht vorbei, sagte Fed-Vizechef Fischer. Die Maßnahmen der EZB hätten Zweifel an einem Fortbestehen der Währungsgemeinschaft "weitgehend, wenn nicht sogar vollständig, ausgeräumt". Na denn, …


Fakten der USA:

Positiv stachen erneut die Arbeitslosenerstanträge hervor. Per Berichtswoche 16. Mai 2015 kam es zu einem unwesentlichen Anstieg von 264.000 auf 274.00 Anträge. Damit bewegt sich dieser Arbeitsmarktindikator weiter auf einen Niveau, das mit Vollbeschäftigung in Verbindung gebracht werden müsste. Die Betonung liegt auf dem Wort "müsste".

Die deutlich fallende Partizipationsrate einerseits und vor allen Dingen das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit (ausgelaufene Anspruchsgrundlagen) verzerren diese Statistik und berauben sie ihrer eigentlichen Aussagekraft.

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