Doppeltes Dow-Signal
28.05.2015 | Robert Rethfeld
Die Schwäche des Dow Jones Transportation Index beschäftigt derzeit die Anleger. Ausbrüche im Industrie- und Transportindex müssen sich nach der Dow Theorie gegenseitig bestätigen. Geschieht dies nicht, liegt eine negative Divergenz vor.
Der Dow Jones Transportation Index markierte sein Verlaufshoch am 28. November 2014 bei 9.412 Punkten. Es war der Tag nach Thanksgiving ("Black Friday"). Während der Dow Jones Industrial Index im neuen Jahr ein Allzeithoch nach dem anderen markierte - zuletzt am 19. Mai - muss der Transportindex in diesem Jahr bisher passen. Er notiert zehn Prozent unterhalb seines Verlaufshochs. Damit liegt eine negative Divergenz vor.
Es ist nicht so, dass Bärenmärkte grundsätzlich durch eine Dow Divergenz eingeleitet werden. Wenn man die Definition eines Bärenmarktes bei einer Korrektur von 13 Prozent oder mehr ansetzt, fanden nach dem 2. Weltkrieg 22 Bärenmärkte im Dow Jones Industrial Index statt. Nur ein Drittel - nämlich sieben - wurden mit einer spürbaren, das heißt mehrmonatigen Divergenz zwischen Industrie- und Transportwerten eingeleitet. Beispielsweise ließen die Bärenmärkte der Jahre 1987, 1994 und 2011 keine Divergenz nach der Dow Theorie erkennen.
Es fällt auf, dass in sechs der sieben Fälle (siehe Tabelle) der Transportindex vor dem Industrieindex nachgab. Lediglich im Jahr 2007 toppte der Industrieindex vor dem Transportindex. Für 2007 könnte man allerdings anführen, dass der Transportindex sein Jahreshoch im Juli markierte und damit dem Industrieindex (Hoch: Oktober) um drei Monate vorauslief. Die Besonderheit ist, dass der Transportindex im Juni 2008 nochmals ein neues Hoch erreichte.
Die durchschnittliche Dauer zwischen den Hochpunkten der beiden Indizes beträgt sechseinhalb Monate. Seit dem 28. November 2014 ist exakt ein halbes Jahr vergangen. Würde der Dow Jones Industrial Index jetzt sein Verlaufshoch markieren, würde der Durchschnittwert in etwa erreicht werden. Bei acht bis elf Monaten Distanz - wie 1972, 1990 oder 2000 - käme der Zeitraum Juli bis Oktober für ein Markthoch in Frage.
Eine spannende Frage: Muss einer solchen Divergenz zwangläufig ein Markthoch folgen? Kann der Dow Jones Industrial Index den Transportindex ignorieren?
In der ganz überwiegenden Zahl der Fälle ist eine Situation, in der Transportindex eine mehrmonatige Divergenz zum Industrieindex aufbaut, mit einer zweistelligen Abwärtsbewegung des Dow Jones Industrial Index verbunden. Eine Ausnahme gibt es: Der Transportindex korrigierte von Februar bis Juni 1951 um 20 Prozent, ohne dass es den Industrieindex juckte. Der Industrieindex markierte im April und im September desselben Jahres jeweils neue Verlaufshochs. Ein Effekt ist allerdings erkennbar: Der Industrieindex lief von Mitte 1951 bis zum Herbst 1953 lediglich seitwärts. Erst ab dem Herbst 1953 begann der US-Aktienmarkt signifikant zu steigen.
Der Dow Jones Transportation Index markierte sein Verlaufshoch am 28. November 2014 bei 9.412 Punkten. Es war der Tag nach Thanksgiving ("Black Friday"). Während der Dow Jones Industrial Index im neuen Jahr ein Allzeithoch nach dem anderen markierte - zuletzt am 19. Mai - muss der Transportindex in diesem Jahr bisher passen. Er notiert zehn Prozent unterhalb seines Verlaufshochs. Damit liegt eine negative Divergenz vor.
Es ist nicht so, dass Bärenmärkte grundsätzlich durch eine Dow Divergenz eingeleitet werden. Wenn man die Definition eines Bärenmarktes bei einer Korrektur von 13 Prozent oder mehr ansetzt, fanden nach dem 2. Weltkrieg 22 Bärenmärkte im Dow Jones Industrial Index statt. Nur ein Drittel - nämlich sieben - wurden mit einer spürbaren, das heißt mehrmonatigen Divergenz zwischen Industrie- und Transportwerten eingeleitet. Beispielsweise ließen die Bärenmärkte der Jahre 1987, 1994 und 2011 keine Divergenz nach der Dow Theorie erkennen.
Es fällt auf, dass in sechs der sieben Fälle (siehe Tabelle) der Transportindex vor dem Industrieindex nachgab. Lediglich im Jahr 2007 toppte der Industrieindex vor dem Transportindex. Für 2007 könnte man allerdings anführen, dass der Transportindex sein Jahreshoch im Juli markierte und damit dem Industrieindex (Hoch: Oktober) um drei Monate vorauslief. Die Besonderheit ist, dass der Transportindex im Juni 2008 nochmals ein neues Hoch erreichte.
Die durchschnittliche Dauer zwischen den Hochpunkten der beiden Indizes beträgt sechseinhalb Monate. Seit dem 28. November 2014 ist exakt ein halbes Jahr vergangen. Würde der Dow Jones Industrial Index jetzt sein Verlaufshoch markieren, würde der Durchschnittwert in etwa erreicht werden. Bei acht bis elf Monaten Distanz - wie 1972, 1990 oder 2000 - käme der Zeitraum Juli bis Oktober für ein Markthoch in Frage.
Eine spannende Frage: Muss einer solchen Divergenz zwangläufig ein Markthoch folgen? Kann der Dow Jones Industrial Index den Transportindex ignorieren?
In der ganz überwiegenden Zahl der Fälle ist eine Situation, in der Transportindex eine mehrmonatige Divergenz zum Industrieindex aufbaut, mit einer zweistelligen Abwärtsbewegung des Dow Jones Industrial Index verbunden. Eine Ausnahme gibt es: Der Transportindex korrigierte von Februar bis Juni 1951 um 20 Prozent, ohne dass es den Industrieindex juckte. Der Industrieindex markierte im April und im September desselben Jahres jeweils neue Verlaufshochs. Ein Effekt ist allerdings erkennbar: Der Industrieindex lief von Mitte 1951 bis zum Herbst 1953 lediglich seitwärts. Erst ab dem Herbst 1953 begann der US-Aktienmarkt signifikant zu steigen.