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Dritter und finaler Akt der globalen Verschuldungs- und Wirtschaftskrise

04.06.2015  |  Dr. Uwe Bergold
Nachdem wir im vergangenen Monat auf die Problematik der, alle 75 Jahre auftauchenden, vier historisch einmaligen Finanzmarktblasen ("Die vier apokalyptischen Reiter") hinwiesen, wollen wir dieses Mal aufzeigen, dass der dritte und finale Akt der globalen Verschuldungs- und Wirtschaftskrise bereits begonnen hat.

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Abb. 1: Publikation vom April 2000, mit eingearbeitetem aktuellen Chart des MSCI Deutschland
Quelle: FHZ Weiden 04/2000 - Uwe Bergold, bearbeitet durch GR Asset Management


Im April 2000 wurde in der FHZ Weiden eine Aktienmarktanalyse mit der Überschrift "Die Hausmädchen-Hausse ist zu Ende" von uns publiziert. Darin wurde am 15.03.2000 ein Verkaufssignal für den deutschen Aktienmarkt ausgesprochen. Das real (inflationsbereinigte) Allzeithoch beim DAX, als auch beim breiter gefassten MSCI Deutschland, wurde am 07.03.2000 generiert.

Seitdem befindet sich der deutsche Aktienmarkt strategisch in einer Baisse (DAX in Unzen Gold mit -60 Prozent und MSCI Deutschland in Unzen Gold mit -75 Prozent). Während im inflationierten Euro bewertet die Aktienmärkte mehr oder weniger haussieren (monetäre Illusion), sacken sie in Unzen Gold bewertet (reale Entwicklung) stufenweise nach unten ab. Nach zwei Schritten abwärts, folgt ein Schritt taktisch zurück (siehe hierzu bitte die roten und grünen Linien im unteren Teil der Grafik in Abb.1).

Der erste Akt der säkularen Krise begann mit dem Platzen der historisch größten Aktienblase aller Zeiten im Jahr 2000 (erster apokalyptischer Reiter). Im Anschluss an die taktische Baisse folgte - aufgrund massiv expansiver Geldpolitik von Alan Greenspan - eine Erholung, die in der nächsten epochalen Blase der Immobilienpreise im Jahr 2007 endete (zweiter apokalyptischer Reiter). Daraufhin kam es zum zweiten Akt der Tragödie, dem Kollabieren der Aktien-, Immobilien- und Rohstoffpreise in 2008.

Nun trat Ben Bernanke als "Theaterregisseur" auf die Bühne und zauberte, mit dem neu eingeführten Quantitative Easing (QE = Staatsfinanzierung durch die Notenpresse), die Krise quasi monetär hinweg. Diese zweite taktische Erholung führte nun im Jahr 2014 zur größten Anleihenblase aller Zeiten. Alle Erholungen der vergangenen 15 Jahre waren nur "Potemkin’sche Dörfer", erbaut durch immer stärker abwertende Papierwährungen.

Verursacht wird dieser inflationäre Effekt durch eine immer stärker werdende Nachfrage nach Kredit, aufgrund eines immer weiter manipulativ sinkenden Zinssatzes. Nur wenn man in - politisch unabhängigem "Marktgeld" - Unzen GOLD bewertet, wird der wahre Verlauf der Aktienmärkte und somit der der Wirtschaft sichtbar.

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Abb. 2: Rohstoff-Index/30-J-T-Bonds-Verhältnis (grau) vs. Goldminen (orange) von 01/00 bis 05/15
Quelle: GR Asset Management


Im Jahr 2015 hat nun der dritte und finale Akt der globalen Verschuldungs- und Wirtschaftskrise begonnen. Seit diesem Jahr steigt nun erstmalig wieder das geglättete Trendmomentum des Rohstoff-Anleihepreis-Verhältnisses (Verhältnis von Hard zu Soft Asset), aus einer extrem überverkauften Situation heraus, an (siehe hierzu bitte die Indikation im unteren Teil von Abb. 2). Zuletzt hatten wir solch eine Konstellation bei den beiden taktischen Rohstoff-Tiefs im Jahr 2001 und 2008.

Jedes Mal kam es im Anschluss daran zu einer fulminanten zyklischen Rohstoff- und Edelmetallaktien-Hausse. Dieser nun begonnene letzte Teil des säkularen Theaterstücks (mit dem dritten "Regisseur" namens Janet Yellen) wird Anfang der 2020er Jahre - aufgrund global epochaler Überschussliquidität - in einer historisch einmaligen Gold- und Rohstoffpreisblase enden (begleitet von einem geopolitischen Großereignis). Diese finale Preisblase wird einhergehen mit extrem abgewerteten Währungen.

"Der Staatsbankrott ist ein einmaliger chirurgischer Eingriff, die Inflation ist permanente Blutvergiftung. […] der Bankrott muß von jenen Menschen durchgeführt werden, die augenblicklich im Amt sind, und auch der Dümmste der Betroffenen merkt, was vorgeht; die Inflation dagegen kann auf Jahre verteilt und die Opfer können jahrzehntelang, ohne dass sie dessen gewahr werden, in der unglaublichsten Weise betrogen werden." Felix Somary - "Rabe von Zürich" (Schweizer Privatbankier und Nationalökonom)


Kaufkraftentwicklung des EUR/DM innerhalb des aktuellen Generationenzyklus

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Abb. 3: Kaufkraft der EUR/DM - Entwicklung in Unzen GOLD seit der Währungsreform am 20.06.48
Quelle: GR Asset Management


Der aktuell laufende 75-Jahreszyklus begann in Deutschland mit der Währungsreform am 20. Juni 1948. Jeder vergangene "Drei-Genartionen-Zyklus" startete mehr oder weniger mit einer Geldreform, weil am Ende jedes Zyklus die Währungen und somit die Papiervermögen ruiniert waren. Entweder geschah dies durch Münzverschlechterung oder Papiergeldentwertung. Meist war es auch eine Kombination von beiden. So begann auch der vorherige Generationen-Zyklus mit einer Währungsreform im Jahr 1873, genau 75 Jahre vor 1948.



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