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Seltene Münzen voll im Trend

08.08.2015  |  Dr. Hubert Ruß
Das erste Halbjahr auf dem deutschen Münzauktionsmarkt bestätigt einen seit geraumer Zeit erkennbaren Trend hin zu seltenen Sammlermünzen in sehr guter Qualität. Noch stärker als bisher rücken werthaltige Stücke in den Fokus von Investoren.

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Abb. 1: Habsburg, Leopold I. (1657-1705), 10 Dukaten 1692, Wien. Wohl drittes bekanntes Exemplar. Schätzung 50.000,- €, Zuschlag 130.000,- €


Spitzenreiter dieses Trends war auf der letzten Versteigerung des Auktionshauses Künker eine rund 35 Gramm schwere Goldmünze des Habsburger Kaisers Leopold I. (1657-1705). Das 10-Dukatenstück aus dem Jahre 1692 erzielte einen Zuschlag von 130.000,-- € (Abb. 1). Eine im Gewicht in etwa vergleichbare Unze des Krügerrands (31,1 g) hingegen kann man derzeit bereits mit knapp über 1.100,-- € erwerben.

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Abb. 2: Großbritannien, William III. und Mary (1688-1694), 5 Guineas 1692, London. Schätzpreis: 20.000,- €, Zuschlag: 46.000,- €


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Abb. 3: Großbritannien, Anne (1702-1714), 5 Guineas 1706, London. Schätzpreis: 35.000,- €, Zuschlag: 48.000,- €


Diese Tendenz lässt sich durch alle Bereiche der Numismatik verfolgen, sei es Antike, Mittelalter oder Neuzeit. Überhaupt sind vor allem historische Goldmünzen derzeit sehr beliebt. Bestes Beispiel hierfür sind zwei britische 5 Guineas-Stücke aus der historisch sehr interessanten Zeit um 1700. Hier wird Zeitgeschehen anschaulich: 1688 hatte der katholische König Jakob II. infolge der "Glorious revolution" abdanken müssen, auf dem Thron folgte ihm seine protestantische Tochter Mary und deren Gatte Wilhelm III. aus dem Hause Nassau-Oranien sowie die zweite Tochter Jakobs II., Anne. Mit ihr starb das Haus Stuart aus, es folgten Herrscher aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg (Abb. 2-3).

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Abb. 4: Japan, Tempo-Ära, Ōban 1860. Schätzpreis: 12.500,- €, Zuschlag: 22.000,- €


Um auch die Bedeutung des fernöstlichen Markts in Europa zu verdeutlichen, sei ein goldener Ōban der japanischen Tempo-Ära (Abb. 4). Die Bezeichnung geht zurück auf eine japanische Goldmünze des 15. Jahrhunderts und bedeutet „große Platte“. Die Besonderheit war, dass der Wert in Tusche in der Mitte von Hand aufgetragen wurde, umgeben von den geprägten Signaturen der jeweiligen Herrscher.

Doch Vorsicht vor allzu viel Überschwang! Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass auf derartige Aufwärtstendenzen infolge hoher Nachfrage rasch auch eine Gegenbewegung folgen kann, wenn die Käufer fehlen.

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Abb. 5: Russland, Peter I. der Große (1682-1725), Kupfer-Kopeke 1724, Moskau, Münzhof Kadashevsky. Schätzpreis: 7.500,- €, Zuschlag: 11.000,- €



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