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Stabilisierung bei Rhodium und Unterstützung im Ruthenium-Markt

17.08.2015  |  Martina Fischer
Gold - Yuan-Abwertung unterstützt Goldpreis

Erwartungen auf zeitnahe Erhöhung der US-Leitzinsen deutlich reduziert.

Die Abwertung der chinesischen Währung Yuan sorgte in der vergangenen Woche für Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten. Mit einem Minus von insgesamt 4,6% gegenüber dem USD schwächte die Chinesische Zentralbank die heimische Währung so stark ab wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die Tatsache, dass die Anpassung inmitten einer Phase schwächelnder Exporte (im Juli: -8,3% gegenüber Vorjahr) und weiterhin verhaltener Wachstumsprognosen erfolgt, lösten Sorgen um den allgemeinen Zustand der chinesischen Wirtschaft aus.

Die internationalen Aktienmärkte reagierten mit deutlichen Verlusten, insbesondere nachdem sich die am Dienstag als einmalig angekündigte Maßnahme am Mittwoch und Donnerstag wiederholte. Dieses Vorgehen schürte die Befürchtung, dass es sich um den Start eines neuen Abwertungswettlaufs handeln könnte. In Verbindung mit sinkenden Inflations-erwartungen in den USA haben sich die Aussichten an eine US-Leitzinserhöhung im September deutlich reduziert. Davon profitierte Gold und stieg bis auf 1.126 $/oz, dem höchsten Stand seit drei Wochen.

Zum Wochenschluss gab das Metall allerdings einen Teil seiner Gewinne wieder ab und notierte bei 1.113 $/oz. Die Unterstützung liegt zunächst bei 1.110 $/oz und dann bei 1.100 $/oz, Widerstand um 1.130 $/oz. Das World Gold Council veröffentlichte am Donnerstag die Nachfrage-Trends für das 2. Quartal. Bedingt durch die schwache Nachfrage aus Indien und China wurde ein Rückgang um 12% verzeichnet. Für das 2. Halbjahr wird insbesondere aus diesen beiden Ländern allerdings wieder ein deutlicher Anstieg erwartet.


Silber - Seitwärtsbewegung wahrscheinlich

Gold-Silber-Ratio sinkt weiter auf unter 72.

Im Zuge der Abwertung des Yuan zeigte auch Silber in der vergangenen Woche eine positive Kursentwicklung. Sicherlich wurde der starke Preisanstieg auch durch die im Vergleich historisch hohen spekulativen Short-Positionierungen getrieben. Erneut performte Silber stärker als Gold, was zu einer weiteren Verbesserung des Gold-Silber-Ratios um 2,5% zugunsten von Silber führte. Das Ratio liegt nunmehr bei unter 72. Neuer Widerstand hat sich bei 15,60 $/oz gebildet, Unterstützung liegt um 15,10 $/oz. Wir erwarten für die nächste Zeit eine Seitwärtsbewegung des Preises.

In EUR verteuerte sich der Silberpreis nur um 2,2% gegenüber 4,2% in USD. Aufgrund des abnehmenden Risikos rund um die Griechenlandkrise - die Reformen sind weitestgehend verabschiedet - konnte der Euro in der vergangene Woche wieder zulegen.



Platin - Verhaltener Ausblick

Marke von 1.000 $/oz nachhaltig schwer zu durchbrechen.

Platin konnte in der vergangenen Woche 3% an Wert gewinnen und zeigte hiermit die größte Aufwärtsbewegung seit Jahresbeginn. Trotzdem liegt der Platinpreis heute rund 32% unterhalb des Kurses, auf dem das Metall noch vor einem Jahr handelte. Im Zuge der Yuan-Abwertung durchbrach Platin am Mittwoch zwar kurzfristig die Marke von 1.000 $/oz, korrigierte aber kurz darauf wieder nach unten.

So lange ein nachhaltiger Anstieg über 1.003 $/oz ausbleibt, ist eine positive Trendwende unwahrscheinlich. Beeinflusst durch die allgemein eher negative Stimmung im Markt und weiterhin niedriger Nachfrage aus China wurden auch die spekulativen Short-Positionierungen erhöht. Bei steigenden Preisen im Wochenverlauf blieb die Industrienachfrage eher verhalten.

Zimbabwes Regierung kündigte vergangene Woche an, die geplante Steuer auf die Ausfuhr von unbehandeltem Platin für weitere 2 Jahre auszusetzen. Ob diese Maßnahme allerdings dazu führt, dass die Platinproduzenten unter dem Druck des niedrigen Preisniveaus in Infrastruktur wie Smelter und Scheidereien investieren, bleibt abzuwarten.


Palladium - Eindeutiger Trend fehlt

Stimmung um Palladium konnte sich leicht verbessern.

Der Palladium-Kurs stieg am Mittwoch bis auf 627 $/oz an. Diese Widerstandslinie konnte allerdings nicht nachhaltig durchbrochen werden. Sollte sich der Preis nicht nachhaltig über dieser Marke festsetzen - der nächste Widerstand liegt bei 641,75 $/oz - könnten wir auch wieder Preise unterhalb der 600 $/oz-Marke sehen.

Während die Absatzzahlen im deutschen Fahrzeugmarkt im Juli ein positives Zeichen setzten (+7%), brachen die Zulassungen im ähnlich großen Markt Brasilien um rund ein Viertel ein. Sollte die Yuan-Abwertung zu einer Stärkung der chinesischen Wirtschaft führen, könnte eine insgesamt anziehende Industrienachfrage dem Metall mittelfristig wieder Rückenwind verleihen.


Rhodium, Ruthenium, Iridium - Stabilisierung bei Rhodium und Unterstützung im Ruthenium-Markt

Iridium ohne nennenswerte Handelsaktivität.

Der Rhodium-Preis hat erneut um 5% zugelegt, nachdem er in der Vorwoche um ganze 10% angestiegen war. Im Vergleich zu den Vorwochen hat sich der Markt wieder normalisiert und die Volatilität, die wir in der jüngeren Vergangenheit beobachten konnten, ist leicht zurückgegangen. Die physische Nachfrage aus diversen Anwendungsindustrien ist weiterhin stark.

Ruthenium handelt auf einem leicht höheren Niveau als in der Vorwoche. Das Kaufinteresse nahm wieder leicht zu; offensichtlich gehen die Marktteilnehmer nicht von weiter sinkenden Preisen aus.

Nachdem wir vergangene Woche von einem kurzen Aufleben des Kaufinteresses bei Iridium berichten konnten, lässt sich die aktuelle Handelssituation bestenfalls mit dem Attribut "lustlos" beschreiben. Wenig Aktivität bei geringen Umsätzen prägt das aktuelle Marktumfeld.


© Martina Fischer, Head of Marketing & Communications
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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