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Edelmetalle: Gold nach erneutem Aktiencrash in China fester

24.08.2015  |  Thorsten Proettel
Stand von Mitte Juli wieder erreicht

Der Goldpreis setzte in der nun zu Ende gehenden Woche seine zaghafte Aufwärtsbewegung fort. Das Edelmetall verteuerte sich zwischenzeitlich um rund 20 USD und erreichte am Donnerstag sogar die Marke von 1.140 USD je Feinunze. Damit wurde der Stand von Mitte Juli überschritten, bevor starke Verkäufe am chinesischen Terminmarkt zu einem Einbruch bis auf 1.077 USD führten.

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Quelle: Thomson Reuters


China, USD…

Drei Faktoren verhelfen dem Goldpreis derzeit zu seinem kleinen Anstieg. Die erneute Talfahrt des chinesischen Aktienmarktes in dieser Woche führte deutlich vor Augen, wie unbeholfen die Regierung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zuweilen in ökonomischen Fragestellungen agiert. Ausgelöst wurden die panikartigen Aktienverkäufe am Dienstag durch die offizielle Verkündigung, dass die staatlichen Stützungsmaßnahmen für die Börse eingestellt werden würden.

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Quelle: Thomson Reuters


Die Talfahrt der chinesischen Aktien in Kombination mit der Abwertung des Renminbi Yuan stellt eine offene Flanke der US-Notenbank dar, die eigentlich noch in diesem Jahr mit Leitzinserhöhungen beginnen möchte. Ihr Problem ist, dass höhere Leitzinsen den Aufwertungsdruck auf den USD gegenüber dem Yuan und vielen weiteren Währungen verstärken, die eigene Wirtschaft zusätzlich schwächen und über die Repatriierung von im Ausland investiertem Kapital die Schwellenländer destabilisieren könnten. Dies unterstützt die Ansicht mancher Marktteilnehmer, der erste Zinsschritt würde nicht bereits im September kommen. Eine Verlängerung der Null-Zins-Phase wird allgemein als positiv für Goldanlagen angesehen.


…und Spekulanten

Der Impuls eines leicht höheren Goldpreises setzt wiederum Spekulanten unter Druck, die zuvor auf einen Rückgang des Edelmetalls gesetzt hatten und nun ihre Wetten durch Käufe von Gold-Futures glattstellen müssen. Wie vermutet reduzierte sich die Netto-Short-Position am US-Terminmarkt in der Vorwoche. Vermutlich wiederholt sich das Bild mit der nächsten Veröffentlichung durch die Terminmarktaufsicht. Die leichte Aufwärtsbewegung des Goldes könnte somit noch etwas anhalten.


Physische Nachfrage schwach


Der niedrige Preis reizt zwar viele Anleger im Westen zu Goldkäufen. Auf den wichtigen Märkten Asiens halten sich die Interessenten aber zurück. Vor allem in China fehlt die Kaufkraft, nachdem sich viele Menschen aus der aufstrebenden Mittelschicht mit Aktien die Finger verbrannt haben. Das Potenzial des Goldpreises bleibt damit kurzfristig begrenzt. Die konjunkturelle Entwicklung in den Emerging Markets gewinnt einen immer wichtigeren Einfluss auf die Entwicklung des Edelmetalls.C befanden sich zuletzt wieder auf Sinkflug.abermals nachgaben (Preise indexiert 1.1.2015=100).


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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