Marc Faber: "Es gibt keine sicheren Assets mehr"
03.09.2015 | Redaktion
Der langjährige Marktbeobachter und Crash-Experte Marc Faber warnte die Anleger gestern in einem auf Bloomberg veröffentlichtem Interview davor, dass sich die Finanzwelt an einem "Wendepunkt" befinde. Aufgrund der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken gibt es seiner Ansicht nach keine sicheren Vermögensanlagen mehr. Nicht einmal ganz normale Spareinlagen in einer Bank würden noch Sicherheit bieten, da die Kaufkraft des Geldes immer weiter sinkt.Im Bergbausektor gäbe es jedoch noch Möglichkeiten, gute Kapitalgewinne zu erzielen - vor allem die derzeit sehr günstigen Edelmetallunternehmen seien empfehlenswert. Auch das Risiko ist Faber zufolge relativ begrenzt. "Ich würde mich eher auf die Edelmetalle Gold, Silber und Platin konzentrieren, weil sie nicht so stark von der Industrienachfrage abhängig sind, wie die unedlen Metalle" so Faber.
Der Herausgeber des "Gloom, Boom & Doom Reports" ging weiterhin auf die zukünftigen Aussichten für die Weltwirtschaft ein. Diese werde vor allem unter dem stark verlangsamten Wirtschaftswachstum in China leiden, das Faber zufolge entgegen der offiziellen Angaben höchstens 2% betrage. Die sinkende Kaufkraft in China werde negative Auswirkungen auf alle Handelspartner der Landes haben.
Zudem führe die zunehmende Abwertung der Währungen - und in diesem Punkt seien China, Vietnam und Kasachstan nur den Beispielen der EZB und der japanischen Zentralbank gefolgt - zu sinkenden Realeinkommen, geringerer Handelsaktivität und damit auch zu niedrigeren Wachstumsraten weltweit.
Die Entstehung von Wohlstand ist Marc Faber zufolge dagegen auf eine einfache Formel zurückzuführen: Eine Mischung aus Investitionen, Grundbesitz und Arbeit. "Wenn diese Produktionsfaktoren effizient eingesetzt werden, kann eine prosperierende Gesellschaft entstehen. [...] Aber es ist lächerlich, zu glauben, dass sich in einem System Wohlstand durch Drucken von Geldscheinen schaffen lässt."
Hier können Sie das Interview (in englisch) in voller Länge sehen:
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