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Kollaps der Junk-Bonds kündigt historischen Crash an

07.10.2015  |  Andrew Hoffman
Eines Tages, vielleicht 2016, wird der Albtraum der Edelmetallbesitzer enden, die am Ende nicht nur Recht behalten werden, sondern auch aus den richtigen Gründen. Allerdings gilt das nicht unbedingt für "Papier-Investitionsprodukte" im Edelmetallsektor, wie ich gestern, vergangene Woche und unzählige andere Male in den letzten vier Jahren geschrieben habe.

Der Unterschied zwischen den beiden Anlageklassen besteht natürlich darin, dass die Machthaber und Eliten physisches Gold und Silber nicht einfach herstellen können, während sie dagegen so viele Bergbau-ETFs, geschlossene Investmentfonds, Terminkontrakte, Optionsscheine und selbst Einlagerungszertifikate für nicht zugewiesene Edelmetallreserven erschaffen können, wie sie wollen, um damit ihr Ziel zu verfolgen, Millionen von unwissenden Anlegern gegen die Edelmetalle einzunehmen. Diese werden einer Gehirnwäsche unterzogen, bis sie glauben, dass Dollars, Euros und Yen Geld sind, während Silber nur ein "Industriemetall" darstellt und Gold ein "barbarisches Relikt" ist.

Das nur vorweg. 2015 war in Wirklichkeit kein schlechtes Jahr, um Edelmetalle zu besitzen. Per Ende des dritten Quartals hat Gold eine bessere Performance hingelegt, als der Aktienmarkt, und das trotz der bisher heftigsten bekannten Manipulationen. Das beste Beispiel hierfür ist selbstverständlich das Massaker am Terminmarkt in der Nacht des 19. Juli, als der Goldkurs in einem Zeitfenster mit verschwindend geringer Marktliquidität innerhalb von nur fünf Minuten um 52 US-Dollar nach unten gedrückt wurde.

Die gleichen Bedingungen waren bereits im Mai 2011 am Markt für Silber-Futures ausgenutzt wurden - und zwar einzig und allein mit der Absicht, die aufkommende positive Stimmung im Edelmetallsektor zu vernichten. Diese Aktion ging natürlich mächtig nach hinten los, denn kurz nach der Attacke musste die U.S. Mint ihre Silver-Eagle-Verkäufe vorübergehend einstellen, weil die Bestände zur Neige gingen, und im August und September stieg die globale Edelmetallnachfrage auf die höchsten Werte seit den Vernichtungsfeldzügen gegen die alternativen Währungen im April 2013.

Der Angriff im Mai 2011 hatte bereits ähnliche Auswirkungen. Und davor waren es die Angriffe, die gegen Ende der Finanzkrise von 2008 gestartet wurden, die alle dazu führten, dass die Nachfrage nach echten, physischen Edelmetallen dramatisch anstieg.

Im Hinblick auf Silber wird der weltweite Bedarf in diesem Jahr erneut einen Rekordwert erreichen (Gleiches gilt für Gold) - im Gegensatz zu den wirklichen Industriemetallen wie Kupfer, Blei, Zink und Aluminium, deren Preise unter den abnehmenden Nachfrage leiden. Zudem konnte das weiße Metall die Verluste des "Papierkurses" durch steigende Aufpreise für Münzen und Barren teilweise ausgleichen.

Wenn man den Anstieg der Aufgelder für physisches Silber seit dem "Sonntagsmassaker" vor zwei Monaten mit einberechnet (ca. 10% für Silver-Eagle-Münzen und Maple-Leaf-Münzen und deutlich mehr für sogenanntes Junk-Silber), dann ist der Geldwert des Edelmetalls in diesem Jahr fast unverändert geblieben. Im Gegensatz dazu zählen die Bergbauaktien 2015 bisher zu den Anlageklassen mit der weltweit schlechtesten Performance: Der GDX ist seit Jahresbeginn um 28% eingebrochen, der GDXJ um 20%.

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Setzen wir den Gold-Bärenmarkt einmal in Perspektive: Am 6. September 2011 koppelte die Schweizerische Nationalbank den Schweizer Franken, die letzte "starke" Währung der Welt, an den sterbenden Euro. Nur wenige Minuten später wurde der Edelmetallsektor vom Kartell attackiert. Seitdem ist der Goldpreis in US-Dollar um 41% gesunken, der Silberpreis in US-Dollar um 70%, der GDX um 78% und der GDXJ um 85% (eigentlich ist er noch tiefer gefallen, wenn man die Unternehmen mit einbezieht, deren Börsennotierung aufgehoben wurden, weil die Aktien die Anforderungen an den Mindestpreis nicht mehr erfüllten).

Seitdem sind die Aufgelder für physisches Silber natürlich gestiegen - der Verlust von 70% ist also eigentlich deutlich geringer. Und ja, jede Münze, die sich damals bereits im Besitz eines Anlegers befand, existiert noch immer und wird von Tag zu Tag begehrter. Von einem Portfolio mit Bergbauaktien aus dem Jahr 2011 kann man das dagegen nicht gerade behaupten. Viele davon wurden dauerhaft vernichtet und vielen weiteren steht dieses Schicksal in naher Zukunft noch bevor - selbst falls das Kartell augenblicklich zerschlagen werden sollte.

Zudem werden die CEOs der Minengesellschaften jetzt zu Quartalsende wieder von Seiten Ihrer Buchhaltungsabteilung unter Druck geraten, zu hoch angesetzte Assetbewertungen nach unten zu korrigieren (wie beispielsweise die "Ressourcenschätzungen", die im besten Fall willkürlich und im schlimmsten Fall mit betrügerischen Absichten niedergeschrieben werden). Und selbst wenn das Management die Buchhalter dazu bewegen kann, noch damit zu warten - spätestens am Jahresende bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Assets neu zu bewerten, denn in der Endabrechnung sind die Bergbauunternehmen zu einem Update ihrer Ressourcenschätzungen verpflichtet.

Wenn wir schon vom steigenden Druck am Quartalsende sprechen: Die bereits erwähnten Machthaber und Eliten unternehmen offenbar verzweifelte Versuche, die Bilanz ihrer kollabierenden Vermögenswerte zu verschönern. Diese haben 2015 bisher bereits um 13 Billionen US-Dollar abgenommen und damit die durch die Zentralbanken ermöglichten "Gewinne" der letzten zwei Jahre wieder ausgelöscht.

Diese Entwicklung wird sich fortsetzen, besonders nach den unangenehmen Verlusten in der vergangenen Woche - ungeachtet der schon lächerlich offensichtlichen Unterstützung durch das Plunge Protection Team, vor allem hier in den Vereinigten Staaten, wo plötzliche, unwahrscheinliche Kursanstiege genauso an der Tagesordnung sind, wie vom Kartell angeführte Angriffe auf die Edelmetall-Futures zu typischen Zeiten wie 2.15 Uhr in der Nacht (EST), 8.20 Uhr oder 10.00 Uhr am Morgen oder mittags um 12.00 oder 14.00 Uhr.

Heute Morgen wurde uns erzählt, dass der Grund für die steigenden Aktien- und Kupferpreise (wobei die Edelmetallpreise seltsamerweise nicht mit nach oben kletterten) die "Hoffnung auf weitere quantitative Lockerungen in Japan und der Eurozone" seien. ZeroHedge schreibt dazu:

"Japan rutscht zum ersten Mal seit 2013 wieder in die Deflation - ein Beweis dafür, dass die "Abenomics" gescheitert sind. Zudem meldeten Industrie und Einzelhandel katastrophale Produktions- bzw. Umsatzzahlen. Dies veranlasste eine Reihe von Banken dazu, ihre Wachstumsprognosen für das japanische Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal nach unten in den negativen Bereich zu korrigieren. Seit der Finanzkrise schrumpft die japanische Wirtschaft damit bereits zum fünften Mal.

Wenige Tage nachdem dies bekannt wurde, fiel der Yen nach erneuten lauten Rufen nach einer Ausweitung des expansiven Geldpolitik der Bank of Japan weiter ins Minus. JP Morgan geht davon aus, dass weitere quantitative Lockerungen bereits in der Sitzung der Bank of Japan am 30. Oktober beschlossen werden und auch die Berater des japanischen Präsidenten, Honda und Takenaka, bestätigten, dass derartige Maßnahmen nur eine Frage der Zeit seien. Infolgedessen stieg der USD/JPY-Wechselkurs deutlich über das kritische Niveau von 120.

Nur wenige Stunden später wurden die aktuellen Inflations- oder besser gesagt Deflationszahlen aus Europa bekannt, wo die allgemeine Hoffnung auf unveränderte Werte enttäuscht wurde, als sich herausstellte, dass der Verbraucherpreisindex im September erneut gesunken war und damit bestätigte, dass die neusten inflationären Impulse durch die im März beschlossenen quantitativen Lockerungen nun offiziell vorüber sind. Infolge des Rückfalls der Eurozone in die Deflation gab Standard & Poor's vor wenigen Stunden an, man erwarte eine Verdopplung der Geldmengenausweitungen durch die EZB, von 1,1 Mrd. Euro auf 2,4 Mrd. Euro."



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