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Ölpreis-Krieg: Wie Putin den Spieß umdreht!

13.10.2015  |  Uli Pfauntsch
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Denn die Luftschläge werden durch eine formidable Bodenoperation begleitet, um die Dschihadisten zu überwältigen. Laut einem Bericht von South Front, sollen sich nach einem Bombardement etwa 700 Militante der 147. Syrischen Panzerbrigade ergeben haben.

Es wird erwartet, dass sich dieses Muster in den kommenden Wochen fortsetzen wird: Russische Bomber werden die Ziele an der Front aufweichen, Bodentruppen in Position gebracht, und unzählige Dschihadisten werden entweder fallen, aufgeben oder fliehen. Diese Entwicklung weckt die Hoffnung, dass Syrien nicht zum ewigen Morast wird, wie es die Medien hierzulande schildern.


Saudis in der Defensive

Vieles deutet darauf hin, dass es Putin gelingen wird, in Syrien ein strategisches Standbein zu errichten. Das wäre die für die Staaten, die um jeden Preis die Opposition unterstützen, allen voran Saudi Arabien, Türkei und Katar, eine schwere Niederlage.

Ein US-Analyst sagte zuletzt auf CNBC, dass die Saudis, deren Unmut über Putin langsam den Siedepunkt überschreitet, jetzt erst recht nicht nachgeben würden und am Ölpreiskrieg weiter festhalten.

Ich muss dem Autor des Artikels, White Whitney, rechtgeben, dass Saudi Arabien keine große Gefahr für Putin darstellt. Das Land führt bereits einen Krieg im Jemen, den es nicht gewinnen kann und hat alle Hände voll zu tun, die eigene Wirtschaft am Laufen zu halten.

Auch die Stärkung des Erzfeindes Iran durch Russland, schwächt die Saudis. Der Eintritt in einen militärischen Konflikt mit Russland, erscheint extrem unwahrscheinlich.


USA: Vergleich mit D-Day!

T. Boone Pickens ist der Ansicht, dass die Intervention Putins unvermeidlich eine neue Dimension in der Energie-Gleichung des Mittleren Ostens mit sich bringen wird.

Gleichzeitig bemängelte der Öl-Tycoon die kurzfristige Sichtweise der USA: "Unsere Wirtschaft läuft auf billiger Energie, 2 Dollar für die Gallone macht die Leute glücklich. Wir wissen, wenn die Preise steigen, was passieren wird, dann tut es weh. Die Dinge laufen heute gut, also warten wir bis morgen, um uns über die Zukunft Gedanken zu machen".

Pickens fordert eine langfristige Strategie, wie die USA ihren Energiebedarf deckt, ohne vom Preiseinfluss der OPEC abhängig zu sein.

Pickens vergleicht die Situation mit dem D-Day, der Invasion in der Normandie. Diese war nur möglich, weil die Planungen bereits zu einer Zeit begannen, bevor Amerika mit Japan und Deutschland im Krieg war - noch zu Friedenszeiten. Der Öl-Milliardär forderte auf CNBC noch mehr Entwicklung von Pipelines und Eisenbahnen, um Öl zu importieren und zu exportieren.

Das Problem ist, dass die USA im Hinblick auf Reserven im globalen Vergleich ein Leichtgewicht sind. Alle in Entwicklung befindlichen Tight-Oil-Reserven (circa 18 Milliarden Barrel) reichen nur noch für wenige Jahre. Zum Vergleich: Die nachgewiesenen Reserven der drei Goldstaaten, Saudi Arabien, Kuwait und den Vereinigten Emiraten, belaufen sich auf 460 Milliarden Barrel. Das sind 46 Mal mehr als die U.S.-Shale-Reserven und 12 Mal mehr als die gesamten US-Ölreserven.

Deshalb ist klar: Als das Land, das weltweit am stärksten von billigem Öl abhängt, haben die USA großes Interesse, ihren Einfluss im Mittleren Osten nicht zu verlieren. Nicht zuletzt geht es um die Verteidigung des existenziellen Petrodollar-Standards, der durch China und Russland zunehmend bedroht wird. Wie sich die USA in dieser Rolle verhalten werden, bleibt abzuwarten.


Fazit:

Der Markt beginnt nach langer Zeit, in den Ölpreis wieder die geopolitische Prämie einzupreisen. Für die kommenden Wochen und Monate sieht es nicht so aus, als würde sich die Situation entspannen. Das nächste reguläre OPEC-Meeting in Wien, findet am 4. Dezember statt. Bis dahin dürfte der Druck auf Saudi Arabien zunehmen.

Das WTI (NYMEX) Crude Oil Future X-pert Zertifikat Quanto (Währungsgesichert) von der Deutschen Bank (WKN DB4WT1), wird weiter gehalten. Ein Teilverkauf ist geplant, falls US-Öl WTI kurzfristig auf 55-60 Dollar steigen sollte.


© Uli Pfauntsch
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