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Wie auch Deutschland zum Terrorziel geworden ist

22.11.2015  |  Manfred Gburek
Manchmal lohnt es sich doch, zu später Stunde einer Diskussion im Fernsehen zu lauschen. Wie am vergangenen Dienstag der Runde im ARD-Programm mit Sandra Maischberger und illustren Gästen. Einer von ihnen: Ulrich Kienzle, unter anderem bekannt als Spezialist für den Nahen Osten. Von ihm gingen mir vier Sätze besonders unter die Haut: "Das Problem ist, die arabische Welt steht am Abgrund. Wir haben vier Failed States. Man hatte George Bush gewarnt, er würde das Tor zur Hölle öffnen. Das ist eingetreten."

Die Hölle, das sind nicht allein Länder wie Syrien oder Irak. Die Hölle, das ist der weite Bogen, der sich von diesen Ländern bis nach Westeuropa erstreckt, zuletzt bis nach Frankreich. Einer, der uns das eingebrockt hat, ist der ehemalige US-Präsident George W. Bush. Er hatte nach seinem äußerst knappen und höchst umstrittenen Wahlsieg im Jahr 2000 eine Reihe von Scharfmachern zu seinen Beratern gemacht. Unter dem Vorwand, der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen, ließ Bush das Land von seinen Truppen besetzen. Solche Waffen gab es jedoch nicht im Irak.

Das Land war destabilisiert - der Vorhof zur Hölle. Daraufhin begann im Nahen Osten eine Völkerwanderung, die nun auch Deutschland erfasst. Und zwar mit Folgen, die weit über das hinausgehen, was seit einiger Zeit von den Medien kolportiert wird, nämlich Flüchtlingskosten allein in Deutschland weit über 20 Milliarden Euro. Eines ist schon jetzt sicher: Das wird nicht reichen.

Ich habe in meinem Archiv nachgeforscht, wer George W. Bush wirklich ist, und bin auf Quellen gestoßen, die das Bild von einem Mann vermitteln, der viele Jahre lang offenbar mit sich selbst nicht viel anfangen konnte. Der langjährige USA-Korrespondent und heutige ZDF-Anchorman Claus Kleber hat ihn in seinem Buch "Amerikas Kreuzzüge" so beschrieben:

"Der junge Bush, der alle Chancen, zu reisen und zu lernen, ausgeschlagen hatte, die die Stellung seines Vaters ihm bot, nahm zum lieben Gott den VIP-Eingang: Auf dem Feriensitz des Bush-Clans in Kennebunkport war 1986 Reverend Billy Graham zu Gast. Auf langen Spaziergängen an der Küste von Maine fand George W. Bush in Gesprächen mit dem prominentesten Seelsorger der Nation seinen Weg zur Läuterung. Endlich, an seinem vierzigsten Geburtstag, bekam sein Leben eine Richtung. Bushs Religiosität ist nicht aufgesetzt, er glaubt fest daran, dass Gott ihn in letzter Minute vor dem Verderben gerettet habe, weil er einen Plan mit ihm verfolgte."

Kleber schließt seine Bemerkungen mit dem Fazit, Bush habe "im Grunde nur auf eine nützliche Lebenserfahrung von wenig mehr als zehn Jahren zurückgreifen" können.

Falls Sie es derber haben wollen, bitteschön: Die Bush-Biografin Kitty Kelley enthüllt in ihrem 750 Seiten starken Buch "Der Bush-Clan" all die Exzesse rund um den wohl unbeliebtesten Präsidenten der USA: Alkoholismus, Ehebruch, Vorteilsnahme im Amt, Rassismus u.a. Was diesen indes nicht gehindert hat, salbungsvolle Sprüche von sich zu geben wie diesen: "Amerika ist ein Land von Menschen, die so anteilnehmend sind, so anständig und so gütig, dass es die Bösen niemals verstehen werden."

Die "Bösen" im Gegensatz zu den "Willigen", das waren nach dem Verständnis von Bush und seinen Scharfmachern natürlich alle Andersdenkenden, womöglich bis zum früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich zu Recht weigerte, Deutschland in den Irak-Krieg einbinden zu lassen. Im Gegensatz etwa zu England und Spanien, wo es später zu Terroranschlägen kam. Kleber beschreibt, wie rigoros, aber gleichzeitig auch naiv Bush den Nahen Osten nach seinen Vorstellungen gestalten wollte. Man fasst sich an den Kopf, wenn man Klebers folgende Analyse zu Bushs Scharfmachern liest:

"Für sie war die Gefahr von Massenvernichtungswaffen zwar ein nützliches, weil allgemein akzeptiertes Argument, aber doch nur ein Mittel zum Zweck. Sie wollten auf den Trümmern der Saddam-Diktatur einen völlig anderen Irak errichten. Ein wohlhabendes, demokratisch und marktwirtschaftlich geführtes Land mit einer westlich orientierten Mittelschicht, die andere Ziele haben würde, als islamistischen Fanatikern hinterherzulaufen oder gar Israel anzugreifen. Das sollte, so ihre Vision, der Anfang einer grundlegenden Umgestaltung des Nahen Ostens im Sinne der USA und Israels sein. Wenn sich der Staub erst einmal gelegt habe, würden auch Europa und der Rest der Welt einsehen, dass dieser aggressive Kurs der richtige war."

Der hier wiedergegebene Rückblick eines erfahrenen ehemaligen USA-Korrespondenten und einer penibel recherchierenden Biografin offenbart die etwa eineinhalb Jahrzehnte zurückliegenden eigentlichen Ursprünge der Flüchtlingswelle, die jetzt über uns schwappt. Hierdurch ist Deutschland eh schon genug bestraft, da mögen vermeintliche Gutmenschen Flüchtlinge noch so sehr als Bereicherung apostrophieren. Doch damit nicht genug, es droht noch eine weitere Strafe. Lassen wir deshalb Friedrich Steinhäusler aus seinem bereits 2011 erschienenen Buch "Terrorziel Europa" zu Wort kommen, in dem er riesige Gefahren aufziehen sieht. Er ist Professor, hat unter anderem für die Nato drei Sicherheitsexperten-Gruppen geleitet und kommt zum folgenden Fazit:

"Deutschland ist zu einem primären Terrorziel geworden, mehr noch: Es grenzt an ein Wunder, dass noch kein größerer Anschlag stattgefunden hat. England und Spanien waren bereits Ziele brutaler Terrorattacken. Mittlerweile betrachtet auch die internationale Staatengemeinschaft Deutschland als einen besonders terrorgefährdeten Staat, nicht zuletzt wegen seiner offenen Schengen-Grenzen. Haben sie die EU einmal betreten, werden Attentäter praktisch kaum noch kontrolliert. Amerikanern wird mittlerweile empfohlen, sehr sorgsam zu sein, wenn sie Deutschland bereisen.

Australien warnt sogar seine Einwohner vor Reisen nach Deutschland und hat die Sicherheitswarnstufen nach oben gesetzt. 'Reisen nach Frankfurt oder Berlin sind genauso gefährlich wie nach Botswana und Turkmenistan', lautet die offizielle Einschätzung des australischen Außenministeriums. In Deutschland werden diese und ähnliche Warnungen allerdings tunlichst verschwiegen."

Im Kapitel "Wie Sie sich selbst schützen" gibt Steinhäusler allerlei Tipps. Ich kann sie hier aus Platzgründen zwar nicht aufzählen, möchte Sie aber auf etwas anderes hinweisen: Die Bundesregierung wird in Abstimmung mit anderen europäischen Ländern auch vor Maßnahmen nicht zurückschrecken, die Sie als Anleger betreffen. Ich denke dabei an das Geldwäschegesetz, das explizit schon in § 1 den Begriff Terrorismusfinanzierung verwendet.

In § 3 ist dann der Betrag von 15.000 Euro genannt, von dem an aufwärts Sie sich identifizieren müssen, wenn Sie zum Beispiel Bargeld oder Edelmetalle bei sich tragen. Darunter bleiben Sie theoretisch anonym, doch in der Praxis sieht es bereits so aus, dass Sie in verschiedenen europäischen Ländern beispielsweise Beträge über 1000 oder 3000 Euro anmelden müssen. Dagegen dürfen Sie innerhalb der deutschen Grenzen bis unter 15.000 Euro bar oder alternativ in Edelmetallen ohne Identifikation bei sich haben. Wie lange noch, hängt davon ab, welche Gesetze im Sinn der Terrorismusbekämpfung demnächst geändert werden.


© Manfred Gburek
www.gburek.eu

Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: Außer diversen Börsenbüchern schrieb er: "Das Goldbuch", das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z", "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" und zuletzt das Ebook "Ach du liebes Geld!".



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