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Weckt die "Gelbe Gefahr" Ängste oder Hoffnungen?

08.12.2015  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 3 -
Kleiner Cyberüberfall gefällig?

Zum dritten halten die Chinesen eine weitere Waffe parat: Einen Cyberangriff, der, zusammen mit der Dollarattacke, für eine höchst effiziente Verstärkung des Ungemachs sorgt. Die chinesischen Hacker und Computerspezialisten sind keine Anfänger. Laufend schon werden derartige Angriffe auf US-Infrastrukturprojekte gemeldet, hinter denen Peking stecken soll. Chinas Volksbefreiungsarmee verfügt über eine bestens ausgerüstete und mit Spitzenleuten besetzte Cyberkriegs-Division. Deren bisherige Angriffe sind jedoch nichts weiter als Erkundungsvorstöße, die Schwachstellen ausloten und relevante Informationen speichern sollen. Im Ernstfalle geht es dann auf der Basis der ausspionierten Schwachstellen wirklich zur Sache.

Kürzlich wurde sogar schon eine komplette Datenbank, die detaillierte Übersichten über alle Militärangehörige enthielt, durch diese "Fremddatenbefreiungs-Division" gestohlen. Aber der Einsatz der vollen Cyber-Fähigkeiten kommt erst am Tag X, also des synchron laufenden Dollarangriffs als moderne Form computer-verstärkten Krieges, voll zum Tragen. Dem gewaltigen Netzwerk untereinander verbundener Steuerungs-. Lenkungs-, Verwaltungs-, Steueramts-, Militär- und Kommunikations-Rechner gilt der Angriff, nicht wie früher Provinzen, Städten, Flughäfen, Bunkern, Panzerdivisionen oder Schanzwerken.

Schwere Störungen oder auch völlige Lahmlegung in folgenden Bereichen wären zu erwarten:

Wasserver- und Abwasserentsorgung,Transportwesen und Logistikketten für Lebensmittelverteilung (Supermärkte),Banken, Börsen, Finanzwesen, Kreditkarten, Schuldenbedienung, Feuerwehr, Polizei, Notdienste, Krankenhäuser, Kliniken, Behörden, Ämter, Verwaltungen, Fertigungs- und Rüstungsindustrie, Satelliten, Telefone, Fernsehen, Kraftwerke, Kernreaktoren, Raffinerien, Energietransmissionen, Leitungsnetze, Tankstellen, Radiosender, Funkverbindungen.

Für weitere Verstärkung der ausbrechenden chaotischen Zustände würde ein Direktangriff auf Kommunikations- und militärische Satelliten sorgen. Hierzu gehört auch die bereits erwähnte "Rod of God", die ebenfalls auf festen Bahnen nach genauem Fahrplan den blauen Planeten umläuft. Ohne diese wären die Generäle blind und das Militär nahezu wehrlos. Die Umlaufbahnen sind alle bekannt. In diesen Bahnen genügen einige wenige Raketen-Explosionen, die Metallteilchen (Blei, Wolfram, Mangan, Stahlkügelchen) streuend verteilen, die wie ein Schwarm Hornissen auf ihr Opfer warten, das mit Hochgeschwindigkeit plangenau heran rast. Der Aufprall tritt mit Sicherheit ein.

Zwei oder drei Schrotkügelchen würden schon genügen, um den hochempfindlichen Satelliten auszuschalten: Geringer Aufwand, gewaltige Wirkung durch treibenden 'Weltraumschrott', der sich leicht erzeugen lässt.


Schurkenstaat Amerika

Bondmarkt- und Börsencrashs, fallierende Banken, ausfallende Kreditkartensysteme und Renten, Massenentlassungen, Firmenpleiten auf breiter Basis, allergrößte Sicherheitsprobleme, abstürzender Dollar, totaler Vertrauensschwund bezüglich der Währung, des Finanzsystems, der Wertpapierinvestitionen und der tief verwurzelten Illusion staatlicher Allmacht, kämen als "gerechte Strafe Gottes am Schurkenstaat USA" den Chinesen gerade recht. Sie hassen es, wenn ihre auf Dollar lautenden und mühsam erworbenen US-Wertpapiere durch den endlosen Gelddruck der privaten Fed laufend entwertet werden. Die Fed exportiert Inflation und Schulden durch die ungehemmte Vermehrung des ungedeckten Kunstgeldes ins Ausland und ganz besonders nach China.

Ehemalige Sprücheklopfer, mit Propagandathesen wie: "Schulden spielen keine Rolle" oder "Wir schulden es uns selber" schwebten dann wegen der Volkswut in tödlicher Gefahr. In Kombination mit Seuchen, ausgefallenen Gesundheitssystemen, Mangel an Medikamenten, Nahrungsmittelknappheiten, Einstellung von Pensions- und Rentenzahlungen, Stromausfällen, Raubüberfällen und täglichen Schießereien in den Städten und auf den Straßen, ergäbe sich eine nahezu perfekte Mixtur eines Infernos, gegen die sich die entsprechenden Schilderungen von Dantes "Hölle" wie Szenen eines Kindergartenpicknicks ausnähmen.

Den Chinesen wäre dies eine Genugtuung und sie wären dann die neue Weltmacht mit einer hoch attraktiven, (teil-)goldgedeckten Währung, die den Dollar als Weltreservewährung endlich abgelöst hätte.


Elektronik stärker als Artillerie

Moderne Kriege auf elektronischer Basis sind viel wirkungsvoller als die herkömmliche kinetische Kriegsführung. Finanzierung, Zulieferung, Produktion, Verteilung und Absatz hängen völlig von funktionierenden vernetzten Computern ab. Legt man diese lahm, sterben Industrie, Handel und Geldflüsse schlicht ab. Bomben, Panzer, Maschinenwaffen, Zerstörer, U-Boote, Flugzeugträger und stürmende Infanterie-Divisionen gehören der Vergangenheit an und helfen in derartigen Situationen so gut wie nichts.

Eine Besetzung eines eroberten Landes wird somit auch völlig unnötig. Das Land zerstört sich selbst. Außerdem können sehr große Länder wie Russland, Kanada, China, USA, Australien, Brasilien, Indien und Kongo sowieso niemals mit fremden Truppen flächendeckend besetzt und kontrolliert werden, höchstens einige Zentren. Es gibt weltweit keine Armee dieser Größe, um dies zu bewerkstelligen. Auch würden die Belieferungs-, Nachschub- und Logistikketten niemals ausreichen, um die Besatzer zu versorgen und zu sichern.

Die USA sind für einen derartigen Cyber-Angriff so gut wie nicht gerüstet. Die Masse der Software in Industrie, Versorgung, und Handel stammt noch aus den Zeiten, als für einen Dateinamen oder ein Passwort maximal 8 Buchstaben oder Zahlen verwendet werden durften - ein Kinderspiel diese zu knacken, selbst für Hackerlehrlinge im ersten Jahr der Ausbildung. Zudem sind alle Systeme in den USA überstark zentralisiert, da man den Bürgern keine Freiheiten und Entscheidungsmacht zugestehen will. Aber ein großes Zentrum lässt sich viel leichter ausschalten als hundert unabhängige Unterzentren, wie man sie beispielsweise in den nationalen Organisationssystemen der Schweiz findet.

Auch lässt sich ein aufgeblasenes, schwerfälliges, rückwärts gerichtetes Bürokratiemonster mit 27 Millionen Beamten viel leichter per elektronischem Blattschuss erlegen, als viele kleine, wiesel- oder frischlings-ähnliche, völlig dezentralisierte und hoch flexible Verwaltungsstellen.


IWF-Reformen blockiert

Im Jahre 2010 brachte der IWF Reformen auf dem Weg, der den Einfluss der Schwellenländer, insbesondere Chinas, in den zentralen Entscheidungsprozessen stärken sollte. Noch hat der US-Kongress nicht zugestimmt und wahrscheinlich wird er es auch nie. Aber die Zeichen der Zeit sind unübersehbar. Außerdem möchte die Führung des IWF das amerikanische Vetorecht annullieren. Aber auch ohne diese Beschneidung der Federn des amerikanischen Weißkopfadlers (Wappen der USA) hat der Yuan an internationalem Ansehen gewonnen. Seine Aufnahme in den IWF-Währungskorb kann als sicher gelten und steht kurz vor der Tür.

Der Yuan gehört heute schon zu den 5 am meisten gehandelten Währungen der Welt. Sie wird bereits in 9 Handelszentren umgeschlagen, als da sind: Paris, Zürich, Hongkong, Frankfurt, Seoul, London, Singapur, Luxemburg und Sydney. In der angeblich geplanten neuen Weltleitwährung (einem neuartigen Währungskorb), die den schwächelnden Dollar ablösen soll, würde der Yuan auch mit einer starken Komponente enthalten sein. Der Prozess der Ent-Dollarisierung schreitet also munter fort. In Zuge der neuen Stimmrechtsverteilung käme China auf den dritten Platz.

Die Stärke des Yuan manifestiert sich auch im Gefüge der internationalen Investitionsflüsse. Die von Peking getätigten Investitionen im Ausland übertreffen bereits die Ströme der im Inland investierten Summen. Dem finanziellen Einfluss aber folgte bisher auch immer die politische Einflussnahme. Auch haben die Chinesen die Amerikaner in vielen Sektoren und Bereichen, wie bsw. in der Bau- und Autobranche, in Chemie und Bergbau längst überholt. Unter den 8 größten Banken der Welt finden sich bereits 6 chinesische. Die "Gelbe Gefahr" ist bereits bis in den für die Wall Street-Leute heiligen Bankbereich vorgedrungen.

Umgekehrt droht dem Dollar künftige Schwäche. So haben Wall Street Journal - Analysten errechnet, dass Washington im Jahre 2019 bereits soviel an Zinsen zahlen muss, wie dem Rüstungshaushalt entspricht, also über 1,1 Billionen $. Nur 6 Jahre später, also 2025, sind dann wegen des Zinseszins-Effektes reichlich drei mal mehr für Zinsen fällig, wie heute bezahlt werden müssen. Langsam zieht sich die würgende Garotte um den Hals des US-Finanzsystems zu - herrliche Musik in den Ohren Pekings.



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