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Der Goldpreis 2016: Faktoren und Entwicklungen

18.01.2016  |  Gary E. Christenson
- Seite 2 -
Weitere Überlegungen

  • Nach zahlreichen Versprechen, dass man keine Bodentruppen schicken werde, haben die USA nun Soldaten im Irak, in Syrien und an mehr als 100 anderen Orten stationiert. Ein großer Militärapparat ist sehr kostspielig und muss mit Hilfe von Schulden, Defiziten, Steuern und Versprechen gestützt werden. Folglich wird der Dollar wohl weiter an Wert verlieren.

  • Die Staatsausgaben der USA sind außer Kontrolle geraten - sie belaufen sich mittlerweile auf rund 4 Billionen Dollar im Jahr und wachsen weiter an. Im Vergleich dazu hinken die Einnahmen hinterher. Die Höhe der Schulden und Defizite wird in Zukunft weiter zunehmen.

  • Die amerikanischen Aktienmärkte nähern sich im Rahmen ihres 7-jährigen Zyklus dem Ende der Hausse. Die Rezession und die Verluste an den Börsen werden der US-Wirtschaft und den Staatsfinanzen schweren Schaden zufügen - ein weiterer Grund für künftige Erhöhungen bei den Schulden und Defiziten und den zunehmenden Wertverlust des Dollars.

  • Die "Rückkehr zum Mittelwert" signalisiert, dass Gold wieder Boden gutmachen wird, während der S&P 500 nach unten korrigiert. Die Korrekturbewegung der Kurse hat in beiden Fällen schon begonnen.

  • China, Indien und Russland tauschen ihre Dollarreserven und US-Staatsanleihen in Gold - und diese Länder wollen echtes, physisches Gold, nicht die Papierkontrakte, die an der COMEX gehandelt werden. Sie kennen die Wahrheit: Papiergeld vergeht, doch Gold hat Bestand.

  • Weltweit haben die Banken von den Derivaten in Höhe von insgesamt 1.000 Billionen Dollar profitiert, die sie selbst geschaffen haben. Für ihre Profite und Bonuszahlungen haben sich diese Finanzinstrumente als außerordentlich nützlich erwiesen. Doch was könnte dabei schiefgehen? Ist Ihre Bank auch gefährdet? Oder Ihr Rentenfonds? Wird physisches Gold und Silber überhaupt noch erhältlich sein, wenn 2016 und 2017 auf erschreckende Weise deutlich wird, das wir das Edelmetall als Versicherung und Vermögensanlage benötigen, um uns gegen den Wertverlust der Fiatwährungen zu schützen?



Ein Modell zur Bewertung der Goldpreise

Harry Dent glaubt, dass der Goldpreis bis auf 250 USD fallen könnte. Während einer Hyperinflation könnte er aber auch leicht auf über 10.000 USD in die Höhe schießen. Was sollen wir nun glauben? Mein Lösungsvorschlag für dieses Problem ist eine Methode zur Bewertung der Goldpreise (nicht zur Bestimmung eines zeitlichen Ablaufs!), die ich vor über einem Jahr veröffentlicht habe. Das Modell arbeitet mit den gleitenden Durchschnittspreisen von Gold seit 1971 und weist statistisch gesehen eine Korrelation von 98% gegenüber den geglätteten tatsächlichen Goldpreisen auf. Diesem Model zufolge lag der "faire" Goldkurs im Jahr 2015 zwischen 1.200 und 1.300 USD. Die derzeitigen Goldpreise an der COMEX sind demgegenüber zu niedrig.

Die Methode bezieht die Höhe der US-Staatsschulden (die schon jetzt gigantisch sind und exponentiell wachsen), den Aktienindex S&P 500 (dessen Hausse vorüber ist) und den Preis für Rohöl (der meiner Meinung nach einen Boden bildet) mit ein. Das Modell legt nahe, dass Gold in den kommenden Jahren viel höher bewertet wird - es sei denn, Sie glauben, dass das Schuldenwachstum gestoppt wird, der S&P 500 neue Höchststände erreicht und der Ölpreis noch mehrere Jahre lang auf dem extrem niedrigen Niveau bleibt, auf dem er sich derzeit befindet.
Schlussfolgerungen

  • Der Goldkurs bewegt sich zeitlich gesehen im Bereich eines etwa alle sieben Jahre auftretenden Bodens.

  • Gold ist auf wöchentlicher und monatlicher Basis überverkauft, d. h. ein Preisanstieg ist wahrscheinlich.

  • Das Finanzsystem wird von Tag zu Tag instabiler und gefährlicher. Die bewaffneten Konflikte spitzen sich weltweit zu. Verschiedene Wirtschaftsräume befinden sich in einer Rezession. Der Derivatemarkt hat ein beängstigendes Volumen erreicht. Es könnte viel schiefgehen.

  • Die Zentralbanken werden ihre Währungen auch in Zukunft abwerten und die Politiker werden Versprechen machen, die sie nicht halten können. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.

  • Mein Modell signalisiert, dass die Goldpreise zu niedrig sind.

  • Gold und Silber stellen eine Möglichkeit dar, wie wir unser Vermögen angesichts von Währungsabwertungen, Marktmanipulationen durch die Zentralbanken, Haushaltsdefiziten, nicht mehr rückzahlbaren Schulden und kriegstreiberischen Politikern schützen können. Wir brauchen eine solche Absicherung.



© GE Christenson
aka Deviant Investor


Dieser Artikel wurde am 15. Januar 2016 auf www.deviantinvestor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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