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Das gewaltige Aufwärtspotential der Goldaktien

17.02.2016  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Dank der Fed schienen die Aktien nicht anderes mehr zu tun, als bis in alle Ewigkeit nach oben zu klettern. Folglich verloren die Investoren Anfang 2013 bald jegliches Interesse an alternativen Anlageoptionen, allen voran Gold. Das Edelmetall wurde völlig unbekümmert abverkauft. Seitdem war das Kursniveau sowohl an den Börsen als auch am Goldmarkt vollkommen künstlich und unnatürlich. Normale Bedingungen herrschten also zuletzt zwischen 2009 und 2009, zwischen der Finanzkrise und den beispiellosen Verzerrungen, die durch QE3 hervorgerufen wurden.

Mittlerweile ist QE3 jedoch längst Geschichte und die gleichzeitige Nullzinspolitik der Fed wurde im Dezember auch endlich beendet. Es gibt daher keinen Grund, nicht zu erwarten, dass die Märkte wieder zu den Niveaus zurückkehren, die vor QE3 normal waren. Die Rückkehr der HGR zu ihrem Mittelwert der ersten vier Jahre nach der Panik an den Aktienmärkten ist also fast sicher und stellt eine äußerst konservative Annahme dar. Verglichen mit dem langfristigen historischen Durchschnitt notierte das Verhältnis in dieser Zeit auf einem so niedrigen Niveau, dass das eigentlich schon fast eine bearishe Sichtweise ist.

Bei einem Goldpreis von 1.200 Dollar und einem durchschnittlichen HUI/Gold-Verhältnis von 0,346 liegt das Kursziel des HUI bei 415 Punkten. Ausgehend vom Schlussstand des Kurses am Mittwoch entspräche das einem Anstieg um 179% und würde bedeuten, dass sich der Kurs gegenüber den absurden Tiefstständen der jüngeren Vergangenheit mehr als vervierfacht. Eine solche Entwicklung hatte ich bereits Ende letzten Jahres vorhergesagt, als die Goldaktien noch von aller Welt verschmäht wurden. Doch die enormen Gewinnspannen von durchschnittlich 39%, die von den Minengesellschaften bei einem Goldpreis von 1.200 USD erzielt werden, sprechen eindeutig für ein solches Kursniveau.

Das unglaubliche, durch die Fundamentaldaten bedingte Aufwärtspotential des Goldminensektors wird noch deutlicher, wenn wir uns die rechte untere Ecke des folgenden langfristigen HGR-Charts genauer ansehen. Der Chart zeigt das HUI/Gold-Verhältnis (blau) und den Kursverlauf des HUI (rot) innerhalb der letzten Jahre. Zudem enthält er einen hypothetischen HUI (gelb), der illustriert, auf welchem Niveau sich der HUI bewegt hätte, wenn die HGR wie in den Jahren nach dem Börsencrash im Schnitt bei 0,346 gelegen hätte. Eine Rückkehr zu diesem Niveau scheint äußerst wahrscheinlich.

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Es ist unmöglich zu übertreiben, wie sehr sich die Lage bei den Goldaktien innerhalb der letzten Monate geändert hat: In kurzer Zeit verwandelten sie sich von den am meisten verhassten Investments des Planeten in die Assets, die 2016 die mit Abstand beste Performance aufwiesen. Gegenüber dem letzten Tief nach der Kapitulation im Goldminensektor Mitte Januar hat der HUI in weniger als drei Wochen bereits 51,2% zugelegt, während Gold im gleichen Zeitraum 9,5% nach oben kletterte. Dieser sprunghafte Anstieg der Käufe im Goldsektor beweist, dass der Trend sich umgekehrt hat.

Sowohl der HUI als auch die HGR steigen seit einiger Zeit auf immer höhere Hochs, und während das Investmentkapital zurückkehrt, beginnen die Goldaktien, sich radikal besser zu entwickeln, als der Goldpreis. Es ist keineswegs unangemessen, davon auszugehen, dass das entscheidende HUI/Gold-Verhältnis wieder das Niveau seines Aufwärtstrends zu Beginn des Jahres 2015 erreicht und anschließend weitere Gewinne verzeichnet, bis es wieder im gleichen Bereich liegt, wie 2014. Der Großteil der Verluste des vergangenen Jahres wurde schon jetzt, in nur wenigen Wochen, wieder aufgeholt - es ist einfach unglaublich.

Während die HUI/Gold-Ratio sich unaufhaltsam wieder ihrem langfristigen Mittelwert annähert, wird der HUI den Abstand zwischen seinem Tageskurs und dem hypothetischen Kurs verringern, den er hätte, wenn die durchschnittliche HGR wie in den Jahren vor 2013 bei 0,346 läge. Die rote Linie des tatsächlichen HUI-Kurses wird sich der gelben Linie des hypothetischen Kursverlaufs annähern. Das bedeutet, dass bei den Goldaktien noch enorme Käufe zu erwarten sind. Der neue Aufwärtstrend ist gerade erst in seiner Entstehungsphase!

Aus verschiedenen Gründen ist das Kursziel von 415 Punkten für den HUI, das wir aus der Analyse des HUI/Gold-Verhältnisses abgeleitet haben, äußerst konservativ. Dieser Prognose liegen zwei Annahmen zugrunde, die sich höchstwahrscheinlich nicht bewahrheiten werden: Erstens, dass der Goldpreis nicht weiter als bis auf 1.200 Dollar steigt und zweitens, dass der Mittelwert der HGR in den Jahren nach der Finanzkrise eine magische Grenze darstellt, die das Verhältnis nicht überwinden wird. Wenn man hier realistischere Szenarien in Betracht zieht, schießen die auf den Fundamentaldaten basierenden Kursziele der Goldaktien noch einmal dramatisch in die Höhe.

Während ich dieses Essay schreibe, wird Gold zu 1.255 USD gehandelt. Nach Jahren der Stagnation und der ultra-pessismistischen Stimmung, die sich im Goldsektor ausbreitete, während die Fed die Aktienmärkte zu immer neuen Höhen trieb, erscheint dieses Preisniveau gewiss hoch. Doch in Wahrheit ist es das keineswegs. 2012, im letzten Jahr vor den enormen Ungleichgewichten, die QE3 an den globalen Märkten verursacht hat, lag der Goldpreis im Schnitt bei 1.669 US-Dollar - dabei stellte 2012 noch nicht einmal ein absolutes Erfolgsjahr für Gold dar, sondern eines, in dem der Kurs deutlich korrigierte.

Selbst wenn Gold lediglich wieder bis zu seinem früheren Durchschnittspreis von 1.669 USD steigt, der weit unter dem Hoch bei 1.894 USD lag, das im August 2011 erreicht wurde, bevor die Fed in den kommenden Jahren Billionen von Dollar druckte, werden die Goldaktien noch viel weiter in die Höhe schnellen. Basierend auf den derzeitigen, durchschnittlichen All-In Sustaining Costs von 866 USD im Goldbergbau würden die Unternehmen bei einem Goldpreis von 1.669 USD mit jeder Unze 803 USD Gewinn machen! Damit wäre die Rentabilität der Minengesellschaften 143% höher als heute. Dies hätte einen enormen Anstieg ihrer Aktienkurse zur Folge.


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