Gold - deutlich mehr Konsolidierungsbedarf
24.03.2016 | Florian Grummes
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4. Sentiment:Die Sentimentdaten präsentieren sich aktuell eher ausgeglichen bzw. neutral. Starke Übertreibungen sind nicht zu beobachten. Gleichzeitig kommen die Goldminenaktien von ihren stark optimistischen Werten wieder etwas zurück, ohne dass sie preislich wirklich unter Druck geraten wären. Ein gutes bzw. bullisches Zeichen.
Ungünstig bleibt die hohe Erwartungshaltung unter den kurzfristigen Kleinanlegern, welche sich bei der wöchentlichen Kitco-Goldumfrage geäußert haben. Insgesamt liest sich das Sentiment weiterhin neutral, wobei nach wie vor auffällt, dass viele Kleinanleger und auch Analysten Gold ständig leerverkaufen wollen, ohne dass es charttechnisch bisher wirklich nachvollziehbare Gründe dafür gibt.
5. Saisonalität:
Die erste schwierige saisonale Phase des neuen Jahres hat der Goldpreis bisher mit Bravour gemeistert. Typischerweise steht im März ein sattes Minus zu Buche, bislang kann sich der Goldpreis aber noch minimal im Plus halten.
Ab Ende März dreht die Saisonalität bis Mitte Mai auf leicht positiv, d.h. in diesem Zeitraum sind keine großen Anstiege zu erwarten, aber ein verhaltenes Plus ist statistisch betrachtet durchaus möglich. Ab Mai sind dann aber auf alle Fälle doch noch schwächere Kurse absehbar, schließlich findet der Goldmarkt fast immer erst im Frühsommer (Juni/Juli) ein wichtiges Tief.
6. Gold in EUR
Rückblick:
Im Anschluss an die dreimonatige Rally, welche den Goldpreis in Euro gerechnet von 956 EUR bis auf 1.164 EUR ansteigen ließ, sind die Notierungen hier seit knapp zwei Wochen in eine bis jetzt überschaubare Korrektur übergegangen. Der bisherige Tiefstand wurde heute bei 1.099 EUR erreicht, was einem Rückgang von knapp 6,1% entspricht.
Gold in EUR Wochenchart:
Auf dem logarithmischen Wochenchart scheiterte der Goldpreis in Euro nach wochenlanger und steiler Rally ziemlich genau am Hochpunkt des vergangenen Jahres. Der Bereich um 1.165 EUR ist damit die entscheidende Widerstandshürde auf dem Weg zu höheren Kursen. Der angelaufenen Rücksetzer scheint aber noch nicht ausgestanden. Erstes Ziel bleibt hier die Unterstützungszone um 1.075 EUR.
Durch die schwächeren Kurse ging der Stochastik der eingebettete trendverstärkende Zustand verloren. Stattdessen meldet dieser Momentum-Oszillator nun einen überkauften Markt, der auf dem Wochenchart logischerweise sowohl zeitlich als auch womöglich preislich noch einen weiten Weg vor sich hat, um das Momentum bis in die überverkaufte Zone zu drücken. Beim MACD-Indikator hingegen ist das Kaufsignal von Anfang Januar weiterhin aktiv, allerdings dreht das Histogramm schon seit drei Wochen nach unten ab.
Insgesamt ergibt sich noch immer ein bullischer Chart, insbesondere solange sich die Notierungen oberhalb von 1.075 EUR halten können. Die beobachteten Indikatoren jedoch deuten zunehmend eine notwendige Verschnaufpause an. D.h. entweder beruhigen sich die Indikatoren mit Hilfe einer mehrmonatigen Seitwärtsphase zwischen ca. 1.075 EUR und 1.165 EUR oder es kommt tatsächlich einem tiefen Rücksetzer bis 1.025 EUR.