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Gold - deutlich mehr Konsolidierungsbedarf

24.03.2016  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Gold in EUR Tageschart:

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Was sich auf dem Wochenchart bis jetzt nur andeutet, hat ist auf dem logarithmischen Tageschart seit Anfang März bereits Realität geworden. Nach dem steilen Anstieg sind die Notierungen hier mittlerweile in eine kleine Korrektur übergangen, ohne dass das bullische Gesamtbild ernsthaft in Gefahr geraten wäre. Denn obwohl dieser Rücksetzer noch nicht einmal das 38,2%-Retracement (1.084 EUR) der gesamten vorherigen Aufwärtsbewegung erreicht hat, konnten sich alle drei Indikatoren bereits deutlich abkühlen. Die Stochastik hat sogar schon die überverkaufte Zone erreicht. Gleichzeitig scheinen die Notierungen oberhalb einer ehemaligen Abwärtstrendlinie einen ersten Halt gefunden zu haben.

Angesichts der nach wie vor bullischen Ausgangslage in Kombination mit der verbesserten Indikatorenlage erscheint eine Seitwärtsphase zwischen ca. 1.080 EUR und 1.164 EUR als die wahrscheinlichste Prognose. Im absoluten „worst case Szenario“ könnte der Goldpreis in EUR noch bis an das 61,8%-Retracement bei 1.035 EUR zurücksetzen. Unter 1.000 EUR wird der Goldpreis aber wohl nicht mehr fallen.


Handelsempfehlung:

Das zuletzt genannte Kauflimit bei 1.030 EUR wurde bisher nicht erreicht. Mit dem nun etablierten Hoch ist es leichter das maximale Rückschlagspotential zu berechnen. Die neue Empfehlung lautet daher: Jeder der noch nicht ausreichend investiert ist, nutzt bereits Preise unterhalb von 1.080 EUR zu Nachkäufen. Alle anderen platzieren das nächste Limit für Nachkäufe unterhalb von 1.040 EUR. Die angelaufene Konsolidierung/Korrektur wird sich höchstwahrscheinlich das ganze Frühjahr über hinziehen.


7. Euro & US-Dollar

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Die Stärke des Euros ist sicherlich eine der großen Überraschungen im neuen Handelsjahr. Allerdings liegt hier kein linearer Aufwärtstrend vor. Vielmehr verdankt der Euro seinen Kursanstieg vor allem drei starken Handelstagen im Umfeld des jeweiligen EZB-Zinsentscheides. Seriös handeln konnte man diese Bewegung nur schwerlich. Aber so ist das nun mal in Zeiten massiver Zentralbankinterventionen.

In jedem Fall liegt ein flacher Aufwärtstrend vor und der Euro sollte eigentlich auf dem Weg zur nächsten horizontalen Widerstandszoen um 1,1450 USD sein. Sentiment und Terminmarktdaten stehen dem noch nicht entgegen. Der damit verbundene schwächere US-Dollar ist natürlich ein willkommener Kurstreiber am Goldmarkt, gleichzeitig wird der europäische Goldanleger dadurch weniger stark vom Goldanstieg profitieren.


8. Goldminen GDX

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Die Goldminenaktien konnten auch in den letzten vier Wochen weiter ansteigen. Der GDX (Market Vektor Goldminers ETF) erreichte erst am letzten Donnerstag ein neuerliches Hoch bei 21,42 USD. Mit dem heutigen Kursrutsch am Goldmarkt dürfte dieses Hoch aber vorerst nicht so schnell wiedergesehen werden, denn die Minenaktien sind nach den explosiven Kursanstiegen (+72,7% in acht Wochen!) nun reif für einen ersten größeren Rücksetzer.

Das erste logische Korrektur-Ziel ist das 38,2%-Retracement bei 17,97 USD. Nur knapp darunter nähert sich die schnell steigenden 50-Tagelinie (17,18 USD). Das zweite mögliche Korrektur-Ziel liegt momentan noch weit entfernt zwischen dem 50%-Retracement (16,91 USD) und dem 61,8%-Retracement (15,85 USD). Da die 200-Tagelinie (15,41 USD) noch nicht mal in diesen Bereich angestiegen ist, lässt sich wohl schon jetzt sagen, dass diese Korrektur relativ viel Zeit benötigen wird.

Die Indikatoren jedenfalls deuten schon seit Mitte Februar eine Korrektur zunehmend an. Vor allem der RSI bestätigt in diesem Zeitraum die höheren Hochs nicht mehr. Auch der MACD hat bereits Ende Februar ein Verkaufssignal generiert. Die Stochastik hat das Kunststück vollbracht, sich vom eingebetteten super bullischen Zustand in die neutrale Zone zu bewegen, während der GDX selber mehrere neue Hochs erreichen konnte. Das spricht einerseits für eine enorme Stärke der Minenaktien, andererseits ist immer Skepsis angebracht, wenn Indikatoren die Preisentwicklung nicht bestätigen.

Summa summarum gilt es auf Sicht der kommenden Monate Ruhe und Geduld zu bewahren, denn die volatilen Goldminenaktien können ohne weiteres in einem Atemzug 30 - 55% korrigieren. Der Chart jedenfalls spricht nach dem steilen Kursanstieg nun für eine ausgedehnte Verschnaufpause. Erst unterhalb von 18,00 USD und insbesondere unterhalb von 16,50 USD wird der ETF wieder interessant, vorher nicht.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Nach den starken Kursgewinnen bis Mitte Februar konnte sich Gold bis heute klar oberhalb von 1.220 USD halten und erreichte zwischenzeitlich sogar noch 1.284 USD. Seit dem Erreichen dieses Hochs haben die Anzeichen für eine anstehende Korrektur jedoch klar zugenommen. Mit dem heutigen brachialen Rutsch unter die Aufwärtstrendlinie droht das Bild nun zugunsten der Bären zumindest auf Sicht der nächsten Monate zu kippen.

Allerdings hat der Goldpreis auf dem Tageschart bereits das untere Bollinger Band erreicht, so dass die Chancen für eine Erholung ausgehend von ca. 1.210 USD in den nächsten Tagen nicht schlecht stehen. Der Rücklauf könnte entweder bis an die Abwärtstrendkanallinie (ca. 1.245 - 1.250 USD) oder sogar bis an die heute gebrochene Aufwärtstrendlinie im Bereich um 1.260 USD heranreichen. Kurzfristig sind aber zunächst noch die Bären am Drücker.

Übergeordnet reicht der heutige Rücksetzer sicherlich noch nicht aus, um die heiß gelaufene Gesamtlage zu beruhigen. Vielmehr wird es nach einer baldigen Erholung entweder zu einem tiefen Rücksetzer in Richtung der 200-Tagelinie kommen, oder aber der Goldmarkt setzt die volatile Konsolidierung auf hohem Niveau einfach solange fort, bis die gleitenden Durchschnitte (also die 50-Tagelinie aber auch die 200-Tagelinie) deutlich angestiegen sind.

Wie schon vor vier Wochen geschrieben, erscheinen mir daher bis zum Frühsommer weiterhin Geduld und Zurückhaltung angebracht. Übergeordnet gehe ich davon aus, dass sich der Goldpreis auf dem in Richtung 1.500 USD befindet und ab dem kommenden Sommer bis zum Frühjahr 2017 dieses Kursziel abarbeiten wird.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 23.03.2016
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