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Kurz vor dem Zwischenhoch

03.05.2016  |  Florian Grummes
1. Silber in USD

Rückblick
:

Am 1. April unterschritt der Silberpreis mit 14,78 USD nochmals kurzzeitig seine 200-Tagelinie. Die Freude der Bären währte aber nur diesen einzigen Tag, denn im Anschluss drehte der Silbermarkt scharf nach oben und ging in den Steilflug über. Wie entfesselt schossen die Notierungen in den letzten vier Wochen um knapp 22% nach oben und erreichten erst am vergangenen Freitag bei 18,02 USD einen vorläufigen Höchststand.


Silber Monatschart:

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Mit vier grünen Monatskerzen in Folge hat der Silberpreis auf dem logarithmischen Monatschart den mehrjährigen fallenden Keil klar verlassen. Im März kam es bereits zu einem Test des Ausbruchs, welcher erfolgreich bestätigt wurde. Das große Bild hat also gedreht. Damit steht der Silberpreis höchstwahrscheinlich am Beginn einer mehrjährigen Aufwärtsbewegung.

Kurzfristig allerdings scheint das Potential nach oben fast ausgereizt zu sein, denn die Notierungen haben in der vergangenen Woche bereits das obere fallenden Bollinger Band (17,86 USD) erreicht. Statistisch betrachtet bewegt sich der Preis 95% der Zeit innerhalb der Bollinger Bänder. Ausreißer nach oben und unten kommen natürlich vor, bringen es aber insgesamt nur auf 5% der Zeit. D.h. wer jetzt oberhalb des Bollinger Bandes in Trendrichtung kauft hat die Wahrscheinlichkeiten massiv gegen sich.

Grundsätzlich können die Bollinger Bänder in einem starken Aufwärtstrend auch nach oben aufgebogen werden. Dann klettert der Preis über maximal fünf bis sechs Zeiteinheiten am Bollinger Band entlang nach oben. Da das obere Bollinger Band auf unserem Monatschart aber gerade erst nach oben dreht, ist diese spezielle Sondersituation fast ausgeschlossen.

Für den Silberpreis lässt sich daraus ableiten, dass wir vermutlich noch ein bis drei starke Wochen und ein kurzes Überschießen bis auf 18,50 - 18,75 USD sehen könnten. Die Kerze für den Monat Mai wird aber vermutlich nicht oberhalb von 17,80 USD schließen können. Darüber hinaus endet eine solche Übertreibung fast immer mit einer heftigen Korrektur. Gelingt es den Silberbullen also, in den nächsten Wochen noch eine letzte Schippe draufzulegen, dürften die Kurse im Anschluss dann aber innerhalb von ca. 4 - 8 Wochen in sich kollabieren.

Übergeordnet positiv und konstruktiv sind die Kaufsignale beim MACD und bei der Stochastik. Eine Zwischenkorrektur dürfte dies nicht verändern. Zusammengefasst verbessert sich der Monatschart durch die starke Performance und kann nun längerfristig mit "bullisch" bewertet werden. Das oberen Bollinger Band sendet aber ein kurzfristiges Warnsignal. Vermutlich kommt es in Kürze zu einer ersten Korrektur innerhalb des neuen Aufwärtstrends. Übergeordnet muss noch erwähnt werden, dass erst ein Monatsschlusskurs oberhalb von 25,00 USD den Befreiungsschlag für den Silbermarkt bringt. Davon sind wir aktuell noch weit entfernt.


Silber Wochenchart:

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Mit dem logarithmischen Wochenchart zoomen wir wie immer weiter in das Kursgeschehen hinein. Der erfolgreiche Ausbruch aus dem fallenden Keil hat ohne Zweifel ein mittelfristiges Kursziel von 25,00 USD aktiviert. Bis dahin hat Silber aber noch einen weiten Weg und jede Menge Arbeit vor sich. Ein direkter Durchmarsch bis zu dieser Ziellinie ist denkbar, aber doch extrem unwahrscheinlich, denn die Bullen treffen in Kürze im Bereich 18,50 - 18,75 USD auf eine beinharte Widerstandszone. An dieser waren die Preise 2013/2014 insgesamt dreimal nach oben abgeprallt, bevor sie beim vierten Anlauf krachend nach unten durchbrochen wurde.

Die Erholung im Januar 2015 scheiterte mit 18,50 USD ziemlich genau an diesem Bereich. Aus einer ehemaligen Unterstützung ist also ein starker Widerstand geworden. Aufgrund der überkauften Lage beim RSI als auch bei der Stochastik, ist ein Scheitern an dieser Widerstandszone praktisch vorprogrammiert.

Die absehbare Korrektur dürfte den Silberpreis bis mindestens etwa 16,00 USD zurückwerfen. Hier verläuft nun eine neue Unterstützungslinie. Zeitlich müsste sich das ganze bis ca. Ende Juni manifestieren. In der Summe ist der Wochenchart zunächst noch klar bullisch. Die Bullen werden sich einen Test der Zone 18,50 - 18,75 USD wohl nicht entgehen lassen. Im Anschluss muss aber ein heftiger Rücksetzer bis 16,00 USD oder sogar 15,50 USD eingeplant werden.


Silber Tageschart:

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Der Tageschart fängt den parabolischen Anstieg der letzten Wochen ein. Seit Anfang April stehen knapp 22% Kursgewinn zu Buche. So erfreulich die dynamische Rally auch ist, sie trägt bereits den Keim einer heftigen Korrektur in sich. Man muss kein Fachmann sein, um die fahnenstangenartige Übertreibung der letzten Wochen zu erkennen. Besonders Privatanleger werden, getrieben von der Angst etwas zu verpassen, in dieser finalen Phase noch in den Markt gelockt.

Der Blick auf die Indikatoren macht klar aber, dass der Silbermarkt kurzfristig heiß gelaufen ist, denn MACD, RSI und Stochastik sind allesamt deutlich überkauft. Das Potential auf der Oberseite ist wie aufgezeigt begrenzt und beträgt maximal noch 0,50 - 1,00 USD. Das Risiko auf der Unterseite liegt schon jetzt bei mindestens 2,00 USD. Auch wenn Silber langfristig mindestens bis auf 25,00 USD (vermutlich deutlich höher) steigen wird, ist man derzeit gut beraten, geduldig an der Seitenlinie zu warten.

Derartige Fahnenstangen korrigieren häufig zurück bis zur 200-Tagelinie (14,96 USD), aber bereits ein Rückfall bis zur 50-Tagelinie (15,77 USD) dürften die meisten Papierspekulanten nicht durchstehen. Setzt die Welle der Gewinnmitnahmen erst ein, wird schnell eine Kaskade an Stopp-Loss Orders über den engen Silbermarkt hereinbrechen.

Wie bereits dargelegt, sind auf der Oberseite noch 18,50 -18,75 USD möglich, im Anschluss dürfte der Silberpreis bis ca. 16,20 USD und eventuell sogar bis 15,50 USD zurückfallen. Am Ende dieser Korrekturwelle bietet sich dann eine außerordentlich gute Einstiegschange, welche unbedingt genützt werden sollte.

Der mit physischem Silber hinterlegte Silber ETF (SLV) dürfte die Silber-Futures in den letzten Wochen übrigens technisch betrachtet nach oben getrieben haben, denn hier bewegt sich die Stochastik bereits seit Wochen auf dem Tageschart eingebettet oberhalb von 80. Damit ist der Aufwärtstrend vorläufig festgezurrt. Gleichzeitig gilt, dass ein Verlust der "embedded" Stochastik wohl auch das Ende der Aufwärtsbewegung einläuten wird.



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