Ein laues Sommerlüftchen ...
11.05.2016 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1393 (08.11Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1359 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.60. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.72. EUR-CHF oszilliert bei 1.1090.In den letzten Tagen gibt es wieder einen Trend zu etwas mehr Risikoappetit. Der DAX ist wieder zurück über die 10.000 Marke geklettert und auch die wichtigen anderen Indizes zeigen ein solides Bild. Wirklich nachhaltig sind diese Muster allerdings nicht, dafür sind die Unsicherheiten - besonders von politischer Seite - zu groß. Aber auch konjunkturelle Sorgen bereiten immer wieder Stirnrunzeln.
So sind die Markterwartungen an die US-Notenbank erneut rückläufig und der Markt schließt einen Zinsschritt im Juni mit übergroßer Mehrheit aus. Aber auch der längere Zinsausblick ist äußerst zurückhaltend. Der skeptische Ausblick sieht bis Ende nächsten Jahres nicht einmal zwei Erhöhungen voraus.
Ein interessanter Aspekt ist dabei, dass der FED Gouverneur aus San Francisco, Williams, negative Zinsen für seine Notenbank entgegen dem allgemeinen Trend ausschließt. Zwar wurde dieses Thema auf einer Frage und Antwort Runde aufgeworfen, aber es zeigt auch, dass man sich auf der anderen Atlantikseite durchaus auch mit dem Thema Rezession und Bekämpfung dessen beschäftigt. Achtung: Ein neues QE-Programm wurde nicht ausgeschlossen!
Tendenziell bleiben natürlich die geldpolitischen Schleusen sperrangelweit offen. Laut Gerüchten könnte sogar die EZB Griechenbonds kaufen, nachdem die neue Hilfstranche ausgezahlt ist ... die Renditen haben hier bereits deutlich abgebaut und liegen bei 7,65/10 Jahre.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
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