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COMEX: Leverage am Silbermarkt steigt auf Rekordwert

25.06.2016  |  Steve St. Angelo
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Warum also haben die sofort lieferbaren physischen Silberbestände kontinuierlich abgenommen, während die Goldreserven der gleichen Kategorie stark gestiegen sind? Interessant ist auch die Tatsache, dass die unter "Registered" verbuchten Silberbestände 2011 auf den Tiefstwert von 26,4 Millionen Unzen gesunken sind, während der Silberpreis nach seinen Tiefs im Jahr 2009 gleichzeitig auf den Höchstpreis von 49 USD kletterte.

Es wurde damals spekuliert, dass die Investoren große Mengen an Silber aufkauften und die physischen Bestände der Börse dadurch dezimierten. Heute gibt es jedoch einen entscheidenden Unterschied: Wie wir im obenstehenden Chart sehen können, sind die sofort verfügbaren Silberreserven mit 23,3 Millionen Unzen auf dem tiefsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt, doch der Silberpreis liegt bei nur 17 USD!

Der nächste Chart vergleicht den Umfang der lieferbaren Silberbestände der COMEX zum Zeitpunkt der Preisspitze im Jahr 2011 und heute:

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Im April 2011 sanken die Silberbestände in der Kategorie "Registered" auf 26,4 Millionen Unzen, während das Open Interest insgesamt rund 750 Millionen Unzen umfasste. Um zu berechnen, wie vielen Unzen das Open Interest entspricht, multiplizieren wir die Anzahl der ausstehenden Kontrakte mit 5.000 Unzen, da ein Silber-Future 5.000 Unzen repräsentiert. Wenn wir die aktuelle Situation betrachten, stellen wir fest, dass die Hebelwirkung heute noch größer ist als 2011.

Während die Silberreserven der Kategorie "Registered" derzeit nur 23,3 Millionen Unzen umfassen, entspricht das gesamte Open Interest erstaunlichen 1.028 Millionen Unzen des weißen Metalls. Aus diesem Grund ist die Anzahl der Besitzer je Unze nun auf 44 zu 1 gestiegen - ein neuer Rekordwert für den Silbermarkt.

Warum also nimmt das lieferbare physische Silber seit Jahresbeginn immer weiter ab, während die verfügbare Goldmenge anwächst? Ein Grund dafür könnte sein, dass die Chinesen begonnen haben, nicht nur Gold, sondern auch Silber zu horten. Wie ich bereits in einem früheren Artikel geschrieben habe, sind die Silberbestände der Shanghai Futures Exchange von nur 7,5 Millionen Unzen im August auf aktuell mehr als 60 Millionen Unzen gestiegen.

Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum sich die verfügbaren Silberreserven der COMEX nicht erhöht haben, wenn die industrielle Nachfrage nach dem Metall rückläufig ist. Das war in der Zeit zwischen dem Hoch des Silberpreises und dem Tief Ende 2015 der Fall: Als es für Silber nach dem Höchststand im April 2011 von 49 USD bis hinunter auf 14 USD ging, wuchsen die unter "Registered" verzeichneten Bestände von 26,4 Millionen Unzen auf mehr als 70 Millionen Unzen an.

2015 hat sich jedoch etwas geändert. Obwohl Silber gar keine besonders großen Kursgewinne gemacht hatte, meldete der Einzelhandel ab Juni einen enormen Anstieg der Silbernachfrage. Die Bestände der COMEX begannen daraufhin zu sinken, während die Inder und die Nordamerikaner Rekordmengen an Silbermünzen und -barren kauften.

Seit Kurzen höre ich aus verschiedenen Quellen, dass China nicht nur für seine Industrie, sondern auch zu Investitionszwecken Silber kauft. Es wird äußerst interessant sein, die weitere Entwicklung des Silbermarktes in diesem Jahr mitzuverfolgen. Falls die Chinesen wirklich ernsthaft in den Silberhandel einsteigen und große Mengen des weißen Metalls aufkaufen, dann könnten wir ein echtes Preisfeuerwerk erleben.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)


Dieser Artikel wurde am 23. Juni 2016 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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