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BREXIT: Große Überraschung sorgt für Wirbel

24.06.2016  |  Hannes Huster
Wie heute Morgen im Update kurz angerissen, haben wir heute Nacht eine der bedeutendsten Entscheidungen der vergangenen Jahre, wenn nicht Jahrzehnte gesehen. Die Mehrheit der Briten hat die Schnauze voll von der EU und will austreten. Was bedeutet dies kurz- und mittelfristig für uns?

Wir müssen nun versuchen einen klaren Kopf zu bewahren. Ich werde nachfolgend einige Punkte aufzählen, die meiner Meinung nach entscheidend sind. Noch ist die Entscheidung sehr frisch, doch von entscheidender Bedeutung.

Zunächst müssen wir uns klar machen, dass die Mehrheit der Briten sich weder von den regierenden Politikern, den gesteuerte Medien und Institutionen wie dem IWF oder sonstigen einschüchtern haben lassen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Hätte eine solche Entscheidung in Deutschland zur Abstimmung gestanden, hätten vermutlich 70% der Wähler kalte Füße bekommen und wären nicht gegangen oder hätten für den Verbleib gestimmt.

Doch die Briten haben für Ihre Nation gestimmt, für eine selbstbestimmte Politik, auch wenn es kurzfristig negative Auswirkungen haben könnte. Ich schreibe bewusst könnte, da niemand genau sagen kann, was nun passiert. Die Briten haben keinen Euro und werden nun die EU höchstwahrscheinlich verlassen. Somit vergleichbar mit der Schweiz.

Die Finanzindustrie ist in London die tragende Kraft. Die Mainstream-Meinung geht davon aus, dass Banken London im Eiltempo verlassen werden. Doch warum sollten sie? Die Regulierungen aus Brüssel würden wegfallen und ich denke das könnte London als Finanzplatz sogar stärken. Das Pfund verliert derzeit deutlich. Das verteuert zwar die Importe, macht aber die Exporte sehr interessant. Ich denke dass die schwächere Währung, wenn sie so schwach bleibt, sogar als Konjunktur-Programm gesehen werden kann. Auch wird der britische Immobilienmarkt für ausländische Investoren interessant, wenn das Pfund schwächer wird.


Ein Todesstoß für die EU?

Mittelfristig, auf die Sicht der nächsten 2-5 Jahre, könnte diese Entscheidung der Briten der Todesstoß für die EU gewesen sein. Nicht nur weil die Briten raus wollen, sondern weil die Wahrscheinlichkeit, dass andere Länder folgen wollen/werden damit deutlich steigt.

Wenn in Frankreich Le Pen an die Macht kommen sollte, dann wird sie einen ähnlichen Schritt anstreben.

Schauen wir auf die Italiener. Dort wurde in der vergangenen Woche Virginia Raggi von der Fünf Sterne Bewegung Bürgermeisterin in Rom. Der Ministerpräsident von Italien sagte nach der Wahl, dass die Wahl auf lokale Angelegenheiten zurückzuführen war, ich glaube da irrt er sich.

Überall in Europa erstarken die EU-Gegner und die Abstimmung der Briten wird Wähler, die zwar mit diesen Parteien sympathisiert haben, ihnen aber wenige Chancen eingeräumt haben, ermutigen. Es ist ein ganz wichtiger Warnschuss für die EU. Ich denke man kann nun so weiter machen wir bisher, was die EU-Kritiker stärken wird oder man denkt endlich um und behält seine Tentakel bei sich und versucht sie nicht überallhin auszustrecken.


Finanzmärkte

Kurzfristig:

Heute wird es rund gehen, auch die nächste Woche. In den vergangenen vier bis fünf Handelstagen haben die meisten Anleger ihre Absicherungen für einen BREXIT aufgelöst und sind LONG in Aktien, dem Pfund und dem EURO gegangen. Heute ein böses Erwachen.

Die Bewegungen an den Märkten, besonders bei den Währungen, waren derart heftig, dass es wie damals beim Schweizer Franken zu beiden Extrema kommen wird. Einige Hedge-Fonds haben sich eine goldene Nase verdient, andere werden den Schlüssel herumdrehen können und "out of Business" gehen müssen. Es wird turbulent und ich wage nicht zu sagen, wo Gold, der Euro oder der DAX heute Abend oder nächste Woche stehen werden. Die Reaktionen waren heute Morgen aber recht eindeutig. Sicherheit wurde gesucht: GOLD hoch, YEN hoch.

Diese Konstellation zeigt eine klare RISK-OFF Bewegung an den Märkten. Eindrucksvoll waren für mich die umgehenden Käufe auf den Goldminenaktien in Australien. Es hätte auch anders kommen können, da die Aktienmärkte generell sehr schwach waren. Doch hier haben große Anleger ordentlich eingekauft, was ich positiv werte.



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