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Palladium im Aufwärtstrend - Höchster Kurs seit fast 2 Monaten

04.07.2016  |  Martina Fischer
Gold mit positivem Start ins 2. Halbjahr

Nervosität nach Brexit-Entscheidung legt sich etwas

Die ersten Gewitterwolken nach dem Brexit-Referendum haben sich verzogen. Während die Aktienmärkte sich wieder etwas von dem ersten Schock erholten, gab der Goldpreis in der ersten Hälfte der vergangenen Woche leicht nach. Am Dienstag fiel das Metall bis auf 1.305 $/oz, bevor es die Woche mit deutlichen Gewinnen bei 1.341,90 $/oz beendete. Heute Morgen kletterten der Preis sogar bis auf 1.357,60 $/oz. Auslöser für die Erholung sind einmal mehr die Erwartungen an die US-Zinspolitik.

Nach dem Brexit-Referendum gehen die Marktteilnehmer zunehmend davon aus, dass eine Leitzinsanhebung nicht unmittelbar bevorsteht. Wir halten diesen Schritt inzwischen frühestens Ende des Jahres für wahrscheinlich. Ganz anders das Bild in Großbritannien: Da sich die Wirtschaftsaussichten wegen der Brexit-Entscheidung verschlechtert haben, erwägt die Bank of England sogar eine geldpolitische Lockerung. Marktteilnehmer rechnen dort zunehmend mit einer Zinssenkung im August.

Ein entgegen früherer Erwartungen expansives Umfeld beschert dem Goldpreis einen positiven Start in das zweite Halbjahr. Und auch wenn sich die erste Nervosität etwas gelegt hat, wird der Brexit die Anleger mittelfristig in Atem halten und damit Gold als "sicheren Hafen" weiterhin unterstützen. In der vergangenen Wochen zeigte sich am Goldmarkt ein zweigeteiltes Verhalten: ETFs verbuchten weiterhin deutliche Zuflüsse. Sie weisen inzwischen die höchsten Bestände seit Oktober 2013 auf.

Sehr starkes Kaufinteresse verzeichneten wir auch weiterhin aus Großbritannien. Den deutschen Markt dominierten hingegen Gewinnmitnahmen. Da der Goldpreis in Euro weiterhin auf dem höchsten Niveau seit April 2013 handelt, kommt diese Entwicklung nicht überraschend. Wir gehen jedoch davon aus, dass ein Großteil des Verkaufsinteresses inzwischen gestillt ist und erwarten für die kommenden Wochen eine steigende Nachfrage. Der Goldpreis dürfte sich dabei zunächst einmal zwischen 1.300 und 1.390 $/oz (entspricht dem Hoch aus März 2014) bewegen.


Silber kann erneut deutliche Kursgewinne verbuchen

20,00 $/oz-Marke ist durchbrochen

Der Brexit brachte Silber wieder auf ein Niveau von über 18 $/oz. Anschließend legte es bis Mittwoch eine kurze Verschnaufpause ein, um dann erneut deutliche Kursgewinne bis zum Wochenende mit ca. 8% zu verbuchen. Hohe Kaufvolumen auf dem asiatischen Markt an der Shanghai Future Exchange in der Nacht zum Freitag trieben den Silberpreis auf ein neues Hoch bei 19,40 $/oz. Dieser Trend setzte sich zum Wochenstart fort, sodass Silber heute Morgen zeitweise sogar die Marke von 21 $/oz knackte. Verantwortlich hierfür war sogenanntes "Short-Covering" auf dem asiatischen Markt. Das ist der höchste Stand seit Juli 2014.

Diese Entwicklung korrigierte sich etwas im Laufe des Vormittags, wobei sich der Preis bisher über 20 $/oz etablieren konnte. Auch in Euro blieb dieser Anstieg nicht ohne Folgen, Montagmorgen waren Preise von über 580 €/kg zu sehen. Dieser Kursanstieg ließ die Gold/Silber Ratio (in $/oz) wieder auf unter 70 fallen, eine starke Performance von Silber im Vergleich zum großen Bruder. Noch im März lag die Gold/Silber Ratio mit 83 bei einem 23 Jahreshoch. Allerdings ist beim Silber auch immer Vorsicht geboten, die jüngst verbuchten Kursgewinne können ebenso schnell auch wieder abgegeben werden.


Platin wieder mit Schwung

Die 1.000 USD Marke wurde erneut überschritten

Platin startete zunächst ruhig in die vergangene Woche. Am Mittwoch durchbrach Platin jedoch das erste Mal wieder die 1.000 $/oz Marke. Danach gab es zwar noch Korrekturen nach unten. Aber am Freitag handelten wir dann allerdings bei Kursen von über 1.050 $/oz. Die Platin Schwammprämie blieb unverändert zur Vorwoche. Platin notiert aktuell einen 25% Discount zu Gold, der Platin-Gold Spread erreichte ein Niveau von 360 $/oz. Die britische Brexit-Entscheidung, die Auswirkungen und die damit verbundene Bewegung des Goldes sind weiterhin das Thema und maßgeblich für die Entwicklung des Platin-Preises.

Auch die Automobilprognosen sind im Gespräch: Die KPMG prognostiziert einen Rückgang der britischen Verkaufszahlen von neuen Pkws für 2017 aufgrund des Brexits. Auf der anderen Seite wird aber ein exportgetriebener Produktionszuwachs aufgrund des schwachen britischen Pfunds erwartet. Aus Südafrika gibt es noch kein Update über den Verlauf der Lohnverhandlungen der Platinminen, demnach ist auch noch keine neue Tendenz für den Platin-Preis abzusehen.


Palladium im Aufwärtstrend

Höchster Kurs seit fast zwei Monaten

Palladium kannte diese Woche nur eine Richtung - nach oben. Nachdem Palladium letzte Woche im Rahmen der Brexit Entscheidung erst einmal an Wert verlor, konnte es diese Woche wieder Boden gut machen und knackte am Donnerstag die 600 $/oz Marke. Das ist der höchste Kurs seit fast zwei Monaten. Am Freitag handelte das Metall dann zwar wieder knapp unter 600 $/oz. Alles in allem hat Palladium von Wochenbeginn an eine Handelsspanne von 55 $/oz gesehen. Wie beim Platin ist auch die Palladium Schwammprämie unverändert zur letzten Woche. Sollten sich die Kurse nachhaltig über 600 $/oz halten, ist der nächste Widerstand bei 635 $/oz.


Rhodium enttäuscht wieder einmal; Keine Veränderungen bei Ruthenium und Iridium mit kleiner Verschnaufpause

Rhodium hat die kompletten Gewinne wieder hergegeben, da es auf dem höheren Preisniveau sofort wieder zu Gewinnmitnahmen gekommen ist und Händler entsprechend die Gelegenheit genutzt haben, um sich von Positionen zu trennen. Nach dem großen Preissturz Anfang Mai hat es Rhodium nicht einmal mehr geschafft sich auf dem Niveau zu etablieren, das nach dem Absturz erreicht war.

Rhodium hat sich komplett vom Sentiment anderer Metalle entkoppelt und handelt aktuell auf dem tiefsten Preis in 2016. Die Aussichten auf deutlich höhere Kurse in naher Zukunft sind sehr begrenzt.Keine Neuigkeiten und somit keine Veränderungen gibt es im Ruthenium. Nach der Preiserhöhung bei Iridium hat die Nachfrage etwas nachgelassen. Durch die sehr lange Preisstabilität muss sich der Markt erst an ein etwas höheres Niveau gewöhnen.


© Volker Skowski, Dipl.-Kfm., Global Business Unit
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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