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Der "faire" Goldpreis - Eine Schätzung

09.07.2016  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Unsere "Langfristschätzung" (mit der gebotenen Vorsicht interpretiert) zeigt, dass der Goldpreis nach wie vor als "günstig" einzuordnen ist.

Jeder, der im Goldmarkt seine Erfahrungen gesammelt hat, wird wissen, dass das Erstellen einer korrekten, einer mehr oder weniger verlässlichen Goldpreisprognose eine schwierige, ja nicht selten eine nicht zu bewältigende Aufgabe darstellt. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Eine Möglichkeit, den "fairen" Goldpreis zu erkunden, besteht darin, eine "Langfristschätzung" vorzunehmen. Dazu wird der Goldpreis durch Faktoren (wie zum Beispiel den Zins und die Geldmenge) erklärt. Wenn diesem Schätzwert die tatsächliche Goldpreisentwicklung gegenübergestellt wird, lassen sich Hinweise auf die "Angemessenheit" des Goldpreises finden.

Unsere Schätzung deutet derzeit auf einen langfristig angemessenen Goldpreis von etwa 1.420 USD/oz hin. Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet ist der aktuelle Preis von etwa 1.340 USD/oz als "billig" einzustufen. Allerdings - und das ist an dieser Stelle zu betonen - sollte eine solche Schätzung mit Vorsicht interpretiert werden.

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Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Geschätzt für die Zeit Januar 1971 bis Mai 2016. Erklärende Faktoren sind der reale (inflationsbereinigte US-Leitzins), der Risi-koaufschlag im US-Anleihemarkt und die US-Geldmenge M2. Die schattierte Fläche zeigt den Standardfehler der Schätzung.


Es handelt sich um einen Versuch, dem "fairen" Goldpreis auf die Spur zu gelangen. Die Faktoren, die in der Vergangenheit den Goldpreis erklären konnten, müssen künftig nicht in der gleichen Weise Erklärungskraft aufweisen. Zudem könnten zusätzliche Faktoren hinzukommen, die die bisherige Aussagekraft der Langfristschätzung verändern.

Vor allem ist an dieser Stelle zu berücksichtigen, dass die Probleme des weltweiten ungedeckten Papiergeldsystems, die mittlerweile immer offener zutage treten, in ihrer Wirkung auf den "fairen" Goldpreis unzureichend erfasst sein dürf-ten. Die obige Schätzung des "fairen" Goldpreises ist, so gesehen, eine durchaus sehr vorsichtige.

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Quelle: Thomson Financial. *Es handelt sich hier um das Residuum der Langfristschätzung des Goldpreises.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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