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Was nun wären wohl die Folgen des Brexit? Ansichten und Fakten

19.07.2016  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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j) Die Fed blickt, genau wie die anderen Banken, in eine leere Munitionskiste. Nach endlosen Vermehrungen von Papier- und insbesondere Digitalgeld, bleibt nur noch eins: Die endlosen Vermehrungen von Papier- und insbesondere Digitalgeld, mit am Ende katastrophalen Folgen, sowie dem Sturz der Herrschenden

k) Sollte die Fed den Leitzins (Inflation) erhöhen, sterben die Unternehmen, die Bundesstaaten wie auch der Staat selbst ab. Sogar schon ein nahezu lächerlicher Anstieg vom derzeit 0,25 auf 1,25% hätte, einer Studie der Prestigebank Goldman Sachs zufolge, einen landesweiten sofortigen Kapitalverlust von 1,0 Billion $ (1.000 Milliarden) zur Folge, von den sich hieraus ergebenden Folgewirkungen einmal ganz abgesehen. Stiegen die Zinsen auf den üblichen Stand von etwa 6%, beliefe sich dieser Verlust auf rund 0,6 Billiarden $. Dies triebe selbst einem ausgewachsenen andalusischen Kampfstier die Tränen in die Augen. Dann wären die USA das, was sie in Wahrheit schon längst sind: Eine Bananenrepublik, die vorläufig noch, vom Gelddrucken lebt. Würde der Dollar durch eine neue Weltleitwährung abgelöst (vielleicht durch einen teilgoldgedeckten Yuan), käme das Land sofort ins Sterbezimmer des globalen Finanzkrankenhauses

l) Seit 1950 gilt die ungeschriebene Regel: Jedes Mal, wenn die US-Konjunktur auf den Wachstumsstand von + 2% oder ein wenig darunter fällt, schlitterte die Wirtschaft in eine Rezession. Diese Volkswirtschaft ist dann zu schwach, um die Weltkonjunktur anzutreiben. Im 4. Quartal 2015 wuchs die Wirtschaft um 1,4%, im 1. Quartal 2016, den ersten Zahlen zufolge, um 0,3%. Zuletzt sprang China in diese Lücke, und pumpte immer neuen Druck in die globale Konjunkturblase, doch wankt die chinesische Konjunktur derzeit ebenfalls. Die Überproduktion der Chinesen kann die Weltwirtschaft nicht mehr absorbieren. Der chinesische Premier sprach mit Hinblick auf den Brexit von einem Schmetterlingseffekt. Geschieht irgendwo auf der Welt eine Bewegung in Wirtschaft und Finanzen, hat das eine Reaktion in weit entfernten Gebieten zur Folge.

Die zugrundeliegende Theorie: Bewegt ein Schmetterling einen Flügel in Europa, hat dies Wirkungen in Texas und Asien im Gefolge. Die seit Jahren laufenden Währungskriege schienen per Absprache der Finanzeliten arrangiert abzulaufen. Sie bevorzugten durch Abwertungen die Exportindustrien Chinas 2010, die der USA 2011, die von Japan 2013 und die von Europa 2015. Doch dieses Arrangement scheint jetzt durcheinander zu geraten. China und auch England gehen plötzlich und unerwartet eigene Wege, so wie die Bewegung des Schmetterlingsflügels, was der Chinese andeuten wollte.

Jedenfalls bewegt sich das US-Wachstum seit langem im Bereich von 2% oder darunter, immer vorausgesetzt, dass die staatlichen Zahlen stimmen. Der Wahrheitsgehalt dieser Zahlenwerke wird von vielen Experten allerdings stark angezweifelt. Die statistischen Methoden, genauer: Machenschaften, werden durch direkte «Kunstgriffe» immer stärker in Frage gestellt. Sie reflektieren schon längst nicht mehr, was real geschieht, sondern was man der Öffentlichkeit gerne glaubhaft verkaufen möchte


Brexit, Grexit, Schottxit, Dexit, Bayxit, EUxit - wohin geht die Reise?

Wohin geht denn nun die Reise der zwar grossen aber morschen EU - Dschunke mitten in diesen stürmischen Finanz-Gewässern? Die Briten haben es gewagt, die - wie sie es nennen - «Fremd-Diktatur» - ab zu schütteln und wieder selbständig über ihr Schicksal zu entscheiden. In den Augen der weit überbezahlten und steuerfreien Brüsselkratie war dieser Entscheid eine Frechheit ohnegleichen. Andere, hoch unzufriedene Regionen, bzw. deren Bewohner, könnten leicht folgen. Die Folgen des Brexit jedenfalls sind für die Briten zu 50% klar voraussehbar und zu 50% nicht.

Zur ersten Gruppe: Was wird logischerweise folgen?

a) Es viele Neuverhandlungen mit anderen Wirtschaftsmächten geben, was jedoch noch nie ein Problem war. Verhandlungen sind besser als Krisen oder Kriege. Manche zwischenstaatlichen Abkommen werden neu geregelt, was teilweise sogar Vorteile bringen würde, vor allem wegen dem jetzt «billigerem Pfund». Das gefallene Pfund wird also der Exportindustrie und den damit verbundenen Arbeitsplätzen neuen Auftrieb verschaffen. Die Importe dürften sich verteuern, was die eigene Erfindungskraft und eigene Wege anregen wird. Auch kann man sich jetzt im Notfalle durch Zölle schützen, was vorher EU-weit nicht möglich war.

b) Auf jeden Fall bleiben 5 Milliarden € an Verwaltungsgebühren, die frühe nach Brüssel flossen, im Land und entziehen sich somit der Fremdbürokratie, welche ja im Ausgeben von Geld Anderer (zumeist von Deutschland) zu den Weltmeistern gehört.

c) England spielte Jahrhunderte hindurch seine Rolle als Weltmacht ganz vorzüglich. Leider nicht immer in positiver Weise. So erfand man das «KZ» im Burenkrieg und schlug viele Aufstände im Imperium brutal nieder. Man schlug sogar die sagenhafte unbesiegbare Armada der Spanier und versenkte die unsinkbare Bismarck. Noch heute ist Englisch die Weltsprache, oder zumindest die internationale Kellnersprache. Und diese blühenden Jahrhunderte, die mit Queen Elizabeth I begannen, geschahen völlig ohne Brüssel und seine monströse Fremd-Bürokratie.

Und jetzt soll also, den Medien zufolge, der große Untergang sang- und klanglos folgen, weil man sich von ganzen Lagen des Fesselungsgewebes befreite? Wenig wahrscheinlich! Geschäft und Handel bleiben Geschäft und Handel, sei es mit alten oder neuen Partnern. Geschäftsleute und Händler finden immer einen Weg zu Märkten und Gewinnen.


Grexit und Schottxit

Ob ein Grexit folgt, ist unwahrscheinlich, da die Griechen sich doch von einer unendlich sprudelnden Geldquelle, deren Hauptwurzel quer durch das Brandenburger Tor läuft, und die in Wirklichkeit keinerlei reale Gegenleistung erfordert, niemals trennen werden. Aus dem gleichen Grund könnten sich die Schotten von ihrer eben errungenen Freiheit freiwillig wieder zurück in die Alt-Sklaverei, der sie soeben entrannen, begeben, solange ihnen nur eben irgendwelche dummen Ausländer Geld schicken.

Dass die EU-Kommission derzeit mit Schottland verhandelt, ist auch als Warnung für Spanien gedacht, dass im Falle eines Austrittsversuches von Madrid, dann Katalonien die Abspalter-Rolle der Schotten («heim ins EU-Reich») übernehmen würde.

Zeitgleich erklärte der Präsident dieser EU-Kommission in höhnischer Art, dass er auf die öffentlich gestellten Rücktrittsforderungen nach seinem Versagen in der Brexit-Pleite pfeift, und die auf die Mitwirkung der nationalen Parlamente in Sachen des enorm wichtigen CETA-Abkommens großzügig verzichtet. Dieses überregionale und alle EU-Bewohner betreffenden Handelsabkommen wird von ihm in diktatorischer Weise - abgehoben von den Völkern und deren gewählten Vertretern - im eleganten Alleingang souverän entschieden. Die letzten Reste der «Demokratie» verschwinden still und leise im Schlund des Brüsseler Monsters. Auch zeigte die EU-Führung keinerlei Respekt für die demokratische Entscheidung der Briten, und wie in Diktaturen üblich, war kein Hauch von Selbstkritik zu vernehmen.


Finanzdiktatur und parlamentarische Demokratie

Es stellt sich folglich die bange Frage, wie lange sich diese Diktatur noch, ganz im Sinne des ganz großen Geldes der Finanzindustrie laufend, gegen die noch vorhandenen Reste demokratischer Volksentscheide im System parlamentarischer Demokratie widersetzen kann. Gerade erklärte der Präsident des sogenannten EU-Parlaments (dies kann laut Satzung keine eigenen Gesetze erlassen, sondern nur an den Anweisungen der 27 Kommissare herumtüfteln, wie Gurkenkrümmung, Staubsaugerverbot, Verzahnung von Stacheldraht, Glühlampenverbot, türkische Haselnuss-Importbeschränkungen, revolutionäre Buttermilchstandards etc.) in dummdreister Weise folgendes:

«The British have violated the rules. It is not the EU-Philosophy that the crowds can decide its fate» - Die dummen Engländer haben also die EU-Regeln schwer verletzt, indem sie es wagten künftig lieber selbständig zu handeln. Außerdem widerspricht es den EU-Philosophie, dass die (absolut stupide) Masse, ihr Schicksal selbst bestimmt.

Na sowas aber auch. Endlich wird einer der markanten EU-Größen einmal überdeutlich, und redet nicht um den heißen oder auch kalten EU-Brei herum. Die Masse (und das sind wir) hat nichts mehr zu melden. Nur wir in Brüssel wissen ganz alleine per göttlicher Eingebung, was gut für alle anderen (und natürlich ganz besonders für uns selbst) ist. Aha, das genügt schon zu wissen.


Dexit, Bayxit?

Was das EU-Kernstück Deutschland betrifft, so wäre ein freiwilliger Dexit etwa so unwahrscheinlich wie eine öffentliche Doppelhochzeit des Papstes mit 2 15-jährigen Buschmann-Zwillingen ohne die Erlaubnis dessen Elternpaares. Man bezahlt doch liebend gerne die finanzielle Hauptlast der EU, und die in der EU einsame, soziale und wirtschaftliche Integrationslast des Flüchtlingsstromes. Inzwischen schwoll deren Zahl auf rund 4 Millionen an. Die von der Regierung genannte viel kleinere Zahl dient lediglich der Nicht-Abschreckung der hoch skeptischen Bevölkerung.

Genau wie die Anzahl der im großen Bombenangriff auf Dresden von ursprünglich 350.000 Opfern auf wenige tausend medial schrumpfte, und demnächst mit etwas Glück auf wenige hundert oder noch weniger - zusammentrocknet. Studiert man die Medien, so wird man dortselbst nicht müde, sich immer und immer wieder mit nachstehenden Botschaften zu wiederholen:

«Immer mehr wandern wieder zurück, immer weniger kommen. Die Grenzlager sind zwar überfüllter denn je, aber dafür kommen fast ausschließlich Herzchirurgen, Zahnärzte, Apotheker, Professoren, hoch spezialisierte Fachärzte, Atomphysiker, Wirtschaftsfachleute, Geologen, Tierärzte, Bergbauspezialisten, Computerfachleute, Fachingenieure, christliche Pfarrer, internationale Fussballstars, Architekten mit vielen Preisen, geniale Schauspieler mit internationalen Auszeichnungen, Nobelpreisträger und hoch trainierte Soldaten und Offiziere, die auf die nahtlose Eingliederung in die Bundeswehr warten.


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