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Die größte Lüge in der Geschichte der Edelmetallmärkte

22.07.2016  |  Theodore Butler
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Bis die Nachfrage am physischen Markt den Schwindel an der COMEX und die konzentrierten Short-Positionen schließlich überwältigt, werden die Leerverkäufer womöglich weiterhin die Kursentwicklung prägen, auch wenn sie in letzter Zeit - zum ersten Mal überhaupt - ernste Verluste gemacht haben. Da die Konzentration auf der Verkäuferseite der Schlüsselfaktor für die Gold- und Silbermärkte ist, werden die Zerschlagung der konzentrierten Short-Positionen und schließlich die Auflösung der Short-Seller bestimmen, wie sich der Silberkurs in Zukunft entwickelt.

Je mehr Marktbeobachter und Kommentatoren die wahre Marktlage und deren Folgen erkennen, desto schneller wird die Konzentration womöglich beendet. Ich werde daher alles in meiner Macht Stehende tun, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf dieses Thema zu lenken.

Insbesondere für diejenigen, die bereits über die extreme Marktstruktur schreiben, die aus den COT-Berichten ersichtlich wird, sollte es ein Leichtes sein, die Konzentration auf der Short-Seite des Gold- und Silbermarktes sowie die Unvermeidbarkeit ihrer letztlichen Auflösung zu erkennen. Immerhin wird mittlerweile fast überall über die enormen Leerverkäufe der Commercials an der COMEX berichtet.

Dabei ebenfalls zu berücksichtigen, wie stark diese Positionen konzentriert sind, sollte ein Kinderspiel sein. Wir alle wissen, dass die Auflösung der aktuellen, extremen Positionierungen große Auswirkungen auf die Edelmetallpreise haben wird, selbst wenn wir nicht sicher sein können, wann genau es so weit ist und welche kurzfristigen Konsequenzen der Zusammenbruch haben wird. Wenn wir zusätzlich zur extremen Marktstruktur auch die ausgeprägte Konzentration am Futuremarkt für Gold und Silber betrachten, werden das wahre Ausmaß der Preismanipulationen und das potentielle Chaos an den Märkten erst klar ersichtlich. Manipulationen können immer nur von einigen wenigen durchgeführt werden, nicht von der breiten Masse.

Wenn Sie selbst überprüfen wollen, wie stark die Marktkonzentration an der COMEX ist, können Sie folgendermaßen vorgehen: Rufen Sie einen vollständigen COT-Bericht zu den Futuremärkten auf und sehen Sie sich die entsprechenden Daten an, die jeweils am Ende des Abschnitts zu einem bestimmten Rohstoff aufgeführt sind. Nehmen Sie den Prozentsatz, der für die vier oder acht größten Trader unter "Net Position" und "Short" aufgeführt ist und verwendenden Sie diese Zahl und die Gesamthöhe des Open Interest (ganz links in der ersten Zeile) um zu berechnen, wie viele Kontrakte diese Trader halten.

Die Zahl ändert sich jede Woche, doch per 5. Juli stellte sich die Lage am Silbermarkt so dar: Vier oder weniger Teilnehmer hielten auf Netto-Basis 32,4% der Kontrakte short, für die größten acht Trader lag der Prozentsatz bei 46,4%. Da sich das Open Interest auf insgesamt 211.347 Kontrakte belief, verfügten die vier größten Leerverkäufer somit auf Netto-Basis über 68.476 Short-Kontrakte und die acht größten Leerverkäufer zusammengenommen über 98.065 Short-Kontrakte. Das entsprach umgerechnet 342,4 Millionen Unzen bzw. 490,3 Millionen Unzen Silber.

Damit sind die konzentrierten Short-Positionen so hoch wie noch nie zuvor in der Geschichte. Wenn hunderte oder tausende unabhängige Trader so positioniert wären, dass sich insgesamt eine Short-Position von 500 Millionen Unzen Silber ergibt, sähe die Sache ganz anders aus. Ich schätze, dann könnte man argumentieren, dass Leerverkäufe von einer halben Milliarde Unzen Silber kein großes Problem darstellen. Aber wenn nur acht oder weniger Marktteilnehmer für eine solche Position verantwortlich sind, ist die Situation nicht tragbar. Wenn es einen legitimen Grund für den Aufbau so umfangreicher Short-Positionen am Silbermarkt gäbe, warum sollten dann nur so wenige Trader diese Strategie verfolgen?

Ironischerweise hat die CFTC in ihrem Bericht aus dem Jahr 2008 die gleiche, nur anders formulierte Frage gestellt. Die Aufsichtsbehörde wies darauf hin, dass die Vertreter der Manipulationstheorie (also ich) die Erklärung dafür schuldig blieben, wie die Manipulatoren von ihren Eingriffen in den Markt profitieren würden und welches Motiv sie für langfristige Preismanipulationen hätten. Bitte? Wie wäre es damit, dass die entsprechenden Marktteilnehmer nie einen Verlust zu verbuchen hatten, wenn sie ihre Shorts erhöhten?

Und dass sie nach der Etablierung so umfangreicher Short-Positionen diese allein deswegen immer wieder aufstocken müssen, um einen Anstieg der Preise zu verhindern und ihr eigenes Überleben zu sichern? Rechtswidrige Gewinne und das eigene finanzielle Überleben um jeden Preis scheinen in meinen Augen ausreichende Motive für ein Verbrechen zu sein. Sind das nicht die Motive, die hinter jedem Betrug in der Finanzbranche stecken?

Der Konzentration auf der Verkäuferseite der Edelmetallmärkte gilt schon seit Jahrzehnten mein Hauptaugenmerk und es ist wirklich eine Schande, dass dieses Problem noch nicht bis in das Bewusstsein der Öffentlichkeit vorgedrungen ist. Wenn es jedoch allgemein bekannt wird, wird das voraussichtlich das Ende der Manipulationen am Silbermarkt sein. Ich ermutige daher alle, sich intensiver mit diesem Thema zu befassen und möchte nur darum bitten, dass meine bisherigen Analysen korrekt zitiert werden, falls Sie die Ergebnisse Ihrer Recherchen veröffentlichen.


© Theodore Butler
www.butlerresearch.com.



(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.)
Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 18.7.2016 auf der Webseite www.silver-phoenix500.com veröffentlicht.



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