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Zinssenkung - Job report und Bitcoin Bail In

08.08.2016  |  Markus Blaschzok
Die britische Notenbank BOE hatte am Donnerstag erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 0,25% gesenkt. Das Kaufprogramm für Anleihen wurde um 60 Mrd. auf 435 Mrd. Pfund ausgeweitet, wobei 10 Mrd. für Unternehmensanleihen genutzt werden. Später im Jahr soll es eine weitere Zinssenkung auf nahe 0% geben, da man ein schwächeres Wachstum aufgrund des Brexits erwarte, womit die Bank of England die Schuld für die konjunkturinduzierte Rezession von sich weist.

Die einzigartige Konjunkturtheorie der Wiener Schule zeigt jedoch eindeutig und unmissverständlich auf, dass es in einer freiheitlichen Gesellschaft keine Konjunkturzyklen gibt und diese stattdessen durch die Giralgeldschöpfung der Privatbanken erst verursacht werden. Der Staat trägt dabei die Schuld an den wiederkehrenden Wirtschaftskrisen, da er den Banken das Privileg auf die widerrechtliche Schöpfung von Kreditgeld erst einräumt.

Die Notenbanken als Sicherungssystem der Banken und Kreditgeber der letzten Instanz für den Staat, verstärken die Ungleichgewichte in der Wirtschaft noch zusätzlich, was letztlich immer wieder zu Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit und Armut führt. Die logische Konsequenz für mehr Stabilität und Wohlstand liegt daher in der Abschaffung der Notenbanken sowie dem Geldmonopol des Staates, da diese beiden Institutionen die alleinige Schuld an der Misere tragen.

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Der britische Leitzins wurde auf ein historisches Tief von 0,25% gesenkt


Der von der britischen Notenbank erwartete Anstieg der Produzentenpreise aufgrund der neuerlichen Abwertung des Pfundes im Zuge des Brexits soll, nach Ansicht der BOE, in den nächsten zwei Jahren eine durchschnittliche Preissteigerung von 2,4% nach sich ziehen. Die englische Wirtschaft soll nur 0,1% wachsen in diesem Quartal und die Arbeitslosigkeit soll auf 5,4% ansteigen im nächsten Jahr, wobei ein Rückgang der Konsumausgaben, Unternehmensinvestitionen sowie der Investitionen in Immobilien erwartet wird.

Das Pfund fiel nach der Zinssenkung um 2 US-Cent zum US-Dollar, die Renditen britischer Staatsanleihen sackten noch weiter ab und der FTSE100 legte schnell 120 Punkte zu, was lediglich einen währungsbedingten Ausgleich darstellt. Der relativ geringe Rückgang des Pfunds ist ein Zeichen dafür, wie ausverkauft die angelsächsische Währung bereits ist. Die Briten ziehen immer mehr Geld in Form von Banknoten aus dem Bankensystem ab, was die Verdopplung der Wachstumsrate des im Umlauf befindlichen Bargeldes belegt, die sich in den letzten Wochen von 5,5% auf 8% stark erhöhte.

Die Angelsachsen horten vermutlich aus Gründen der Sicherheit das Bargeld zuhause außerhalb des Bankensystems, wobei aktuell der höchste Stand im Verhältnis zum BIP seit dem Jahr 1979 erreicht wurde. Dieser Schritt ist nur rational, denn warum sollte man der Bank auch einen Kredit geben, wenn man keine Zinsen dafür bekommt und gleichzeitig das Risiko trägt, bei einer Bankenpleite leer auszugehen.

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Eine Zinssenkung in England war bereits größtenteils in die Bewertung des Pfunds eingepreist.


Mit der Zinssenkung in England sprang das Gold 12 Dollar und Silber immerhin 30 US-Cent nach oben, womit die Edelmetalle relativ gering auf die Ausweitung des britischen QE-Programms reagierten, was auf die historische Extremposition am Terminmarkt zurückzuführen ist. Der Goldpreis notiert damit nahe seines zweieinhalb Jahreshoch von 1.375 $.

Aufgrund des extrem bullischen Sentiments ist es daher auch nicht verwunderlich, dass der Goldpreis am Freitag mit starken Abgaben von 30 $ reagierte, nachdem überraschend gute Arbeitsmarktdaten aus den USA gemeldet wurden, die doch wieder Spielraum für eine Zinsanhebung in diesem Jahr geben könnte - zumindest in den Augen vieler Spekulanten. 180 Tsd. neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft waren erwartet worden, doch mit 255 Tsd. wurden die Erwartungen der Marktteilnehmer weit übertroffen.

Die ohnehin schon sehr guten Daten des Vormonats wurden von 287 Tsd. auf 292 Tsd. auch noch nach oben revidiert, wobei die Arbeitslosenquote unverändert bei 4,9% verharrte. Es wurden Stimmen laut, wonach ein Teil der starken Entwicklung am Arbeitsmarkt im Juli lediglich auf eine saisonale Anpassung zurückzuführen und die Daten real gar nicht so stark seien, wofür aber keine belastbaren Daten finden konnten.

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Die US-Arbeitsmarktdaten fielen mit 255 Tsd. neuer Stellen sehr gut aus



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