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Zombie-Finanzsystem, Schwarze Schwäne und eine Goldaktienkorrektur

27.08.2016  |  The Gold Report
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Aktuell haben wir weltweit Anleihen im Wert von 13 Billionen $, die einen Negativzins ausweisen. So etwas hat es in 5.000 Jahren noch nie gegeben. Falls all das als großartige Idee gelten soll, so müsste man sich auch überlegen, ob sie nicht schon jemand zuvor hatte. Das ist nicht der Fall.

Letzte Woche las ich etwas, das mir klar machte, wie entscheidend diese 500 Billionen $ in Derivativen heutzutage sind. Es gibt knapp 5.000 Exchange Traded Funds (ETF). Das ist völliger Irrsinn. Ich fragte einen der raffiniertesten Investoren, den ich kenne, ob er wisse, wie viele ETF es seiner Meinung nach weltweit gäbe. Er meinte, vielleicht 100. Ganz weit gefehlt!

Jetzt beginnt sogar schon die BIZ zu erkennen, dass das Gegenpartei-Risiko bei Derivaten unkontrollierbar ist. Man kann im Grunde Folgendes sagen: Wenn unser heutiges System auseinanderzubrechen beginnt, wird das Gegenpartei-Risiko durch die Decke schießen, und wir werden eine kaskadenartige Abfolge von Ausfällen erleben. All diese ETF werden Bankrott gehen. Jeder dieser 5.000. Es wären zu viele, um sie zu retten.

Für den normalen Anleger hat das Folgendes zu bedeuten. Vielleicht spitzen Sie ja die Ohren, wenn George Soros davon redet, den S&P zu shorten und Gold long zu gehen. Vielleicht würden Sie sich auch Lord Rothschild anschließen, d.h. in Gold gehen und normale Aktien verkaufen. Seit Monaten erzählt Stanley Druckenmiller den Leuten, sie mögen aus Aktien aussteigen und in Gold investieren.

Ok, Sie ziehen also los und kaufen Anteile an einem ETF, der auf sinkende S&P-Notierungen wettet, anschließend kaufen Sie Anteile an einem Pro-Gold-ETF. Dann fällt der S&P um 1.000 Punkte in einer Woche und Gold steigt um 800 $.

Dann lehnen Sie sich zurück, rauchen eine dicke fette Zigarre, nippen am Dry Martini mit einem winzigen Hauch Zitrone und denken darüber nach, wie reich Sie sind. Schließlich rufen Sie Ihren Broker an und erfahren, dass Sie ohne einen Pfennig Geld dastehen. Alles, was Sie investierten, haben Sie verloren. Angesichts von 5.000 ETF und 500 Billionen $ in Derivaten wird das Risiko - im Fall eines Systemeinbruchs, welcher sehr bald ansteht - kein normales Marktrisiko mehr sein. Sowas ist dann Gegenpartei-Risiko.

Die Gegenparteien zu Ihren S&P-Leerverkäufen und Gold-Long-Positionen werden nicht bezahlen können. Ihr Geld steigt in den Geldhimmel und Ihre Frau brennt mit dem Tennislehrer durch. Selbst Ihre Hunde hassen Sie. Sie hatten die realen Risiken von ETF und Derivaten verdrängt.

Vielleicht können Sie sich noch an die Hundstage des Jahres 1997 erinnern, als wir die Finanzkrise in Asien hatten; damals rasten die Rohstoffe tagtäglich bis an die Limits hoch und runter. Das Marktrisiko verwandelte sich in Gegenpartei-Risiko. Obwohl die Investoren aus rechtlicher Sicht für ihre Überschusskonten verantwortlich sind, bewegten sich die Kurse so rasend schnell, dass die Abwicklungsabteilung des Brokers Refco/Lind Waldock nicht mehr hinterherkam. Der Chef von Refco frisierte acht Jahre lang die Bilanzen, bis ein Prüfer sich mit den Verlusten von 430 Millionen $ beschäftigte, die bis in die Jahre 1997/ 98 zurückreichten.

Ich will gar nicht tiefer auf den Wahnsinn der US-Präsidentschaftswahlen eingehen. Wir haben die Wahl zwischen kompletter Korruption und einem Idioten. Wie das FBI gerade bekanntgab, existierten weitere 14.900 Emails, deren Übergabe Hillary vergessen hatte. Und Donald Trump lernt gerade, dass man manchmal den Mund bezüglich illegaler Immigranten halten muss, wenn sich herausstellt, dass die eigene Frau auf einem Touristenvisum arbeitete, als sie das erste Mal in die USA kam.

Und den wenigen Amerikanern, die noch immer den Nachrichtenmedien trauen, sei gesagt: Die ständigen und zügellosen Attacken der Medien auf Donald Trump werden bald schon demonstrieren, wie sehr man den Leitmedien als „fairen und unparteiischen“ Einrichtungen trauen kann.

Wenn Imperien vor dem Zerfall stehen, scheint Krieg immer eine gute Alternative zu sein, um die Massen hinsichtlich der wahren Verhältnisse für dumm zu verkaufen. Seit Jahren treiben Obama und der politisch-militärisch-industrielle Komplex die Länder Russland und China immer näher an einen Krieg heran. Eines Tages wird jemand das Gefühl haben, er sei zu weit gedrängt worden.

Wir hatten eigentlich gedacht, das Pentagon sei damals 2001 korrupt gewesen, als am 10.September 2001 enthüllt wurde, dass das Pentagon für den Verbleib von 2,3 Billionen $ keine Angaben machen konnte. Nun kam kürzlich heraus, dass das Pentagon im Haushaltsjahr 2015 auch zum Verbleib von ganzen 6,5 Billionen $ nichts zu erklären hatte.

Der 11. September eignete sich bestens zur Verschleierung der fehlenden 2,3 Billionen $. Doch was wird das Pentagon jetzt erfinden, um die fehlenden 6,5 Billionen $ zu vertuschen? Krieg ist eine Alternative.

Es mag jetzt albern klingen (für mich klingt es albern - das habe ich hiermit gesagt), aber die deutsche Regierung diskutiert gerade darüber, wie sie ihren Bürgern beibringen soll, 10 Tagesrationen Lebensmittel und 5 Tagesrationen Wasser als Vorrat zu halten - für den Fall eines Angriffs oder einer Katastrophe. Vielleicht weiß jemand etwas, von dem wir nichts wissen.

Bis zu den Präsidentschaftswahlen blicken wir spannenden Zeiten entgegen. Die Chinesen denken, spannende Zeiten seien ein Fluch. Vielleicht haben sie Recht.


© Bob Moriarty
The Gold Report



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Dieser Artikel wurde am 23. August 2016 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.




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